für Augsburg
Wir und jetzt für Augsburg!
Wir Augsburger Grüne wollen eine neue Politik in unser Rathaus bringen. Unser Ziel ist es, hier und jetzt politisch zu handeln und uns effektiv für den Erhalt unserer Welt einzusetzen. Denn die Zeit drängt. Es gibt keinen Planeten B!
Wir Grüne kämpfen seit 40 Jahren für die Themen, die jetzt brennend aktuell sind: Umweltschutz, Klimaschutz und eine gerechte Welt. Wir wollen jetzt mit diesen Werten Kommunalpolitik gestalten, ohne dabei das Wohl der übrigen Welt aus den Augen zu verlieren. Unser Ziel ist, unseren Kindern und Enkelkindern eine Welt zu hinterlassen, in der sie gut leben können. Wir gehen sogar noch einen Schritt weiter: Wir wollen eine Welt mitgestalten, in der die Menschen in Zukunft besser, gesünder und sorgloser leben als bisher. Und wir wollen auf diesem Weg die Augsburgerinnen und Augsburger mitnehmen. Schließlich geht es um unsere gemeinsame Stadt.
Das erfordert Mut. Und Ausdauer. Und manchmal auch Beharrlichkeit bei zahllosen Kleinigkeiten. Gerade in der Kommunalpolitik geht es oft ums Detail. Aber wenn es um unsere Umwelt geht, kann man und frau gar nicht genau genug hinsehen.
Wir wollen eine klimaneutrale Stadt
Unser Ziel ist eine klimaneutrale Stadt, die sich ausschließlich mit erneuerbaren Energien versorgt. Das erreichen wir durch eine Kombination aus politischen Veränderungen und neuester Technik: durch die Solaroffensive und die Mobilitätswende, durch umweltfreundliche Baustandards und durch noch mehr Natur in der Stadt.
Wir Grüne wollen die Artenvielfalt zurück nach Augsburg holen – und dabei die Wildnis auf unsere Dächer, an unsere Fassaden, in die Innenhöfe und auf die Parkplätze bringen. Wir wollen eine autofreie Innenstadt, in der wir wahlweise zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Bahn und Bus unterwegs sind. Für alle Augsburger*innen entwickeln wir einen starken, schnellen und preiswerten Öffentlichen Nahverkehr – für maximal 365 Euro im Jahr.
- 100 Prozent Klimaschutz für Augsburg
- CO2-neutral – 100 Prozent erneuerbar – bewusst umweltbewusst
- Energiewende anpacken – wir steigen Augsburg aufs Dach
- Energie sparen – Energiebewusstsein stärken
- Planvoll vorgehen – unser Zuhause wird CO2 neutral
- Enkeltauglich bauen – mit dem Augsburger Standard für nachhaltiges Bauen
- Blaue und grüne Adern durch Augsburg
- Mit den Zukunftsleitlinien nachhaltiges und klimagerechtes Leben gestalten
- Naturschutz – wir kümmern uns darum!
- Vielfältig – wild – gesund
- Weidetiere stärken die Artenvielfalt
- Willkommen Wildnis – Augsburg atmet auf
- Unsere Bäume und Sträucher schützen und erhalten
- Augsburgs Fassaden und Dächer – es wird grüner
- Luft zum Atmen
- Wasser
- Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
- Weniger Müll, Plastik vermeiden, Recycling
- Gesund essen – Augsburg auf dem Weg zur Biostadt
- Ökomodellregion
- Tierschutz
- Mobilitätswende: Unterwegs in Augsburg
- Klimaneutral – autofrei, preiswert, einfach
- Zu Fuß durch Augsburg – autofrei, entspannt, selbstbewusst
- Mit dem Rad durch Augsburg – Fahrrad First: schnell, leise, umweltfreundlich
- Mit Bus und Straßenbahn durch Augsburg
- Einfach, klug und smart kombiniert – maßgeschneiderte Mobilität
- Weniger PKW und LKW in Augsburg
- Menschengerechte Mobilität – wer bezahlt es?
- Zuhause in Augsburg – Wohnen
- Wohnen – bezahlbar, sozial, ökologisch
- Mietspiegel umsetzen
- Richtig planen – mit integrierter Stadtplanung
- Kooperativ planen – Steuernd eingreifen
- Ein Zuhause für jeden Geldbeutel
- Mehr vom Guten – Genossenschaften fördern
- Lücken schließen und nach oben streben – Wohnraum aktivieren
- Meins? Deins? … Unseres! – Grüne Konzepte für städtischen Boden
- Städtische Grundstücke mit Konzept ausschreiben
- Augsburg braucht eine Erhaltungssatzung
- Augsburg braucht eine Zweckentfremdungssatzung
- Wohnraum für alle – für manche Menschen geht es ums Ganze
- Für mehr Grün in der Stadt
- Augsburg – die Stadt der 300.000 Chancen
- Gerecht – würdevoll – selbstbestimmt
- Bildung: Gleiche Chancen für alle – von Anfang an
- Schulen als Lebens- und Lernräume
- Bildungsentwicklungsplanung – planlos war gestern
- Vom Lernort zum Lebensort
- Die bedarfsorientierte Schulfinanzierung
- Bildung gemeinsam verantworten
- Lernen auch nach der Schule
- Leistungsstarke Bildungsorte
- Lebenslanges Lernen in Augsburg
- Inklusive Gesellschaft – das sind wir alle
- Gutes Leben in Augsburg – kostenlose Angebote für alle
- Alt werden in Augsburg – heimisch im Quartier
- Prävention – eine Stadt die sich kümmert
- Grün wirtschaften und arbeiten in Augsburg
- Ökologisch – innovativ – sozial
- Die Gemeinwohl-Bilanz – das Wohl aller ist unser Erfolg
- In die Zukunft investieren – generationen- und klimagerechte Finanzpolitik
- Digitalisierung – aktiv, nachhaltig, menschenfreundlich
- Das Einzelhandelsentwicklungskonzept – gutes Leben vor Ort
- Gutes Arbeiten in Augsburg
- Kreativwirtschaft und Startups fördern
- Der Augsburger Innovationspark soll wirklich innovativ sein
- Hochschulstandort Augsburg – mit der Wissenschaft zusammenarbeiten
- Wir sind Augsburg – wir vergeben Aufträge und Arbeit
- Reparieren, wiederverwerten, Müll vermeiden
- Augsburg – unsere Vielfalt ist unsere Stärke
- Offen – bunt – sicher – solidarisch
- Integration schafft Zusammenhalt
- Asyl in Augsburg
- Kulturelle Vielfalt leben
- Kulturorte öffnen
- Kultur ist Identität
- Kultur braucht Räume
- Kultur ist Bildung
- Augsburg – UNESCO Weltkulturerbe
- In Augsburg wird gefeiert – nachhaltig!
- Sport verbindet die Menschen
- Die Hälfte der Macht den Frauen!
- Freiheit und Vielfalt in Augsburg
- Rechtsextremismus aktiv entgegentreten
- Offene Stadtgesellschaft – für ein friedliches und tolerantes Miteinander in einer weltoffenen Stadt
1.1 CO2-neutral – 100 Prozent erneuerbar – bewusst umweltbewusst
Unsere Vision für Augsburg
Wenn es um Klimaschutz und Umweltschutz geht, können wir Grüne mit Fug und Recht sagen: Da macht uns keine*r etwas vor. Wir haben über 40 Jahre Erfahrung. Wir haben Kompetenz und Konzepte. In Sachen Klimaschutz sind Bündnis 90/Die Grünen das Original. Wir wollen und können handeln. Schnellstmöglich! Wir stehen für unsere Stadt Augsburg – eine lebenswerte und schützenswerte Stadt. Wir stehen für die Menschen, die hier leben. Das Wohlergehen dieser Menschen stellen wir ins Zentrum unserer Politik. Unser Ziel ist es, die gemeinsame Lebensgrundlage und den Wohlstand nachhaltig zu sichern. Wer in 30 Jahren in einer modernen und nachhaltigen Stadt leben möchte, muss hier und heute die Segel in Richtung Zukunft setzen – mit klarer Vision und klugen Konzepten. Andere Städte mit hoher Lebensqualität und Nachhaltigkeit wie Kopenhagen, Amsterdam und Wien nehmen wir als Vorbild für unsere Vision.
Das Wohlergehen der Menschen im Heute und Morgen – entlang dieses Gedankens wird die Klimakrise zum Prüfstein für die Augsburger Stadtregierung und muss wesentlicher Inhalt der nächsten Legislaturperioden sein. Die Folgen der Erdüberhitzung werden auf der ganzen Welt immer drastischer spürbar – auch in Augsburg. Wir müssen jetzt umdenken und entschlossen handeln, um Freiheit und Wohlstand für uns und unsere Kinder zu sichern. Mehr Klimaschutz ist dabei Herausforderung und Chance zugleich. Intelligent geplant und entschlossen umgesetzt wird die dringend notwendige Transformation zum Sprungbrett in das Augsburg von morgen.
Klimaschutz ist eine Querschnittsaufgabe, die alle Lebensbereiche umfasst. Wirksamer Klimaschutz entscheidet, in welcher Stadt wir leben, wie wir uns darin fortbewegen, welche Baustoffe wir verwenden, was wir essen, was wir atmen. Deshalb ist unser Denkansatz schon immer ganzheitlich: Klimaschutz findet sich daher in allen Kapiteln unseres Wahlprogramms: bei Wohnen, Natur, Bauen, Mobilität, Sozialem, Bildung, Wirtschaft und Stadtplanung.
Wir Grüne haben einen Plan für die (Energie)-Welt der Zukunft. Wir werden die notwendige Veränderung aktiv gestalten, um das Pariser Klimaabkommen einzuhalten. Wir akzeptieren unsere Verantwortung für spürbare Richtungsänderungen und schieben Umweltschutz nicht den Privatleuten zu. Dabei arbeiten wir progressiv und gründen unsere Ziele auf den Erkenntnissen der empirischen Wissenschaft. Unsere Ziele fördern die regionale Wirtschaft und setzen auf ihren Innovationsgeist. Mehr Klimaschutz ist die beste Investition für Mensch und Wirtschaft.
Um das Pariser Klimaabkommen einzuhalten und die Erderwärmung unter zwei Grad zu stabilisieren, lässt sich für Augsburg ein Reduktionspfad ableiten. Nach dem Sonderbericht des Weltklimarats IPCC von 2018 und dem Sachverständigenrat für Umweltfragen verbleiben für Augsburg etwa 24 Megatonnen CO2-Restbudget ab 2020. Bei linearer Reduktion ist dieses Budget 2035 erschöpft. Um innerhalb dieses Budgets zu bleiben, müsste 2025 der Pro-Kopf-Ausstoß von CO2 unter 5 Tonnen pro Jahr, 2030 unter 3 Tonnen pro Jahr liegen. 2035 müsste Augsburg unter diesen Randbedingungen klimaneutral sein. Aufgrund dieser Fakten wollen wir unser Zuhause schnellstmöglich gänzlich klimaneutral machen.
Nicht nur Deutschland, auch Augsburg hält aktuell seine Klimaziele nicht ein. Die derzeitige Rathausmehrheit hat andere Prioritäten. Wir müssen die selbstgesteckten Ziele in Konzepte und Maßnahmen übertragen und diese konsequent umsetzen. Alle Projekte und Vorhaben der Stadt werden wir in Zukunft unter Klimavorbehalt stellen. Die Herausforderung ist groß, packen wir sie an!
In den vergangenen 15 Jahren wurde in Augsburg ein Anfang gemacht. Doch die notwendige Transformation und die Pariser Klimaziele sind trotz Grüner Anstrengungen in weiter Ferne. Eine weitere Verzögerung des überfälligen Abschieds von fossiler Energie würde unsere Handlungsfreiheit in Zukunft massiv beschränken. Angesichts der Herausforderung des Klimawandels und der Klimafolgenanpassung wollen und brauchen wir jetzt ein mutiges Vorangehen und eine entschlossene, ganzheitliche Klimapolitik für Augsburg.
1.2 Energiewende anpacken – Wir steigen Augsburg aufs Dach
Klar ist: Die Energieversorgung Deutschlands komplett mit erneuerbaren Energien zu decken, ist eine große Chance. Es ist technisch möglich, wirtschaftlich sinnvoll und umweltpolitisch notwendig. Unsere Stadt soll zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie versorgt werden. Damit die Energiewende erfolgreich wird, setzen wir sie gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern in Augsburg konsequent um.
Und warum sollten wir dabei nicht das nutzen, was im Überfluss vorhanden ist? Also unterstützen wir eine Solarstrom-Offensive auf den Dächern Augsburgs. Wer schon einmal auf dem Perlachturm war, weiß, dass auf Augsburgs Dächern noch viel Platz ist. Wir Grüne wollen diese Kapazität nutzen. Wir wollen, dass Augsburg von Solardächern bedeckt ist und der Strom für die Waschmaschine vom eigenen Dach kommt. Solarstrom ist nicht nur umweltfreundlich – die eigene Solarzelle auf dem Dach garantiert auch Unabhängigkeit von Energiepreisen. Konkret wollen wir die selbstgesetzte Zielvorgabe für installierte Photovoltaikleistung aus dem regionalen Klimaschutzkonzept für 2030 erreichen. Dafür muss die aktuell installierte Leistung verzehnfacht werden.
Grüne Ziele bei der Augsburger Energiewende:
Solarzellen auf öffentlichen Gebäuden: Wir wollen schnellstmöglich Solarmodule auf allen öffentlichen Gebäuden installieren, auf denen es technisch möglich ist – auf Schuldächern, Sporthallen, Kindergärten und Verwaltungsgebäuden. Wir fordern eine Begründungspflicht für alle Ausnahmen.
Förderprogramm für private Gebäude: Für private Gebäude wollen wir ein kommunales Förderprogramm für Dachanlagen, Balkonmodule und Energiespeicher einführen. Voraussetzung für eine Förderung ist eine technisch sinnvolle Vollbelegung des Daches.
Beratung von Privatleuten und Industrie: Wir wollen proaktiv auf Bürgerinnen und Bürger sowie Firmen mit geeigneten Dachflächen zugehen, um sie zu einer möglichen Nachrüstung und Finanzierung zu beraten.
Mieterstrommodelle: Wir unterstützen Privatpersonen, Genossenschaften und Mietergemeinschaften, die auf Mieterstrommodelle umsteigen möchten. Denn wenn sich Viele zusammentun, kann mehr gelingen. Bei diesem Modell können sich verschiedene Mietparteien aus einem Haus den Strom teilen, der auf dem Dach ihres Mietshauses von einer Photovoltaikanlage produziert wurde.
Bürgerfonds Energiewende: Mit einem kommunalen Bürgerfonds Energiewende wollen wir in regionale erneuerbare Energien investieren. Dieser Fonds soll zur Finanzierung von Solaranlagen auf Augsburger Gebäuden dienen und so allen ermöglichen, in Bürgersolaranlagen zu investieren. Auch regionale Windenergieprojekte sind möglich.
Erneuerbare Wärmeerzeugung: Fernwärme muss CO2-neutral ausgebaut werden. Nahwärme muss effektiv eingesetzt werden. Die geologischen Verhältnisse erlauben in weiten Teilen des Stadtgebiets eine erneuerbare Wärmeversorgung mit Wärmepumpen. Auch bei der Solarthermie sind die Potenziale in Augsburg noch nicht ausgeschöpft, sie soll analog zum Solarstrom gefördert werden.
Solarflächenkataster: Ein Verzeichnis, auf welchen Dächern es technisch möglich ist Solaranlagen zu installieren, gibt es bereits. Nun muss es erweitert und an neue Möglichkeiten angepasst werden, damit es Bürger*innen unterstützt, eigene Solaranlagen zu installieren.
Stadtwerke – zentraler Akteur im Klimaschutz: Die Stadtwerke Augsburg sind eine 100-prozentige Tochter der Stadt Augsburg. Unser Ziel ist, dass die swa 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien liefern und die Energiewende aktiv unterstützen. Dazu gehört auch, dass die jetzt schon gut vorhandenen Energiedienstleistungen der swa ausgebaut werden.
Grüne Innovationsstadt: In Augsburg wurden und werden mehrere Modellprojekte zur regenerativen und intelligenten Energieversorgung durchgeführt. Ein erfolgreiches Beispiel ist eine dezentrale Power-to-Gas-Anlage der swa, bei der mit Überschussenergie aus Solarstrom synthetisches Erdgas erzeugt wird. Dieses wird gespeichert und sorgt im Bedarfsfall für Strom und Wärme. Wir wollen verstärkt auf innovative Lösungen regionaler Unternehmen setzen und dabei gezielt weitere Modellprojekte starten, auch in größerem Umfang. Beispiele sind Speicherprojekte, größere Modellprojekte von Power-to-Gas oder grünem Wasserstoff und Projekte zu nachhaltiger Mobilität. Diese Modellprojekte können emissionsintensiven Unternehmen bei der Dekarbonisierung helfen.
1.3 Energie sparen – Energiebewusstsein stärken
Verbrauch fossilen Erdgases für Energieerzeugung: Ein signifikanter Anteil der Augsburger CO2-Emissionen entsteht durch Erdgasverbrauch zur Energieerzeugung in Kraftwerken der swa. Dieses fossile Erdgas soll schrittweise durch Biogas oder synthetisches Gas ersetzt werden. Auch mit den lokalen Industriebetrieben wollen wir eine Strategie zur Dekarbonisierung der Produktionsstätten erarbeiten.
Dekarbonisierung ist die Umstellung unserer Wirtschafts- und Lebensweise, insbesondere in der Energiewirtschaft, in Richtung eines immer niedrigeren Umsatzes von Kohlenstoff. Unser Ziel ist die vollständige Vermeidung von CO2-Emissionen. Mit der Dekarbonisierung der Mobilität und Industrie in Augsburg kann der Gesamtstromverbrauch deutlich zunehmen. Deswegen ist neben der regenerativen Energieerzeugung jede Effizienzsteigerung und Energieeinsparung wertvoll – sowohl in öffentlichen und privaten Haushalten wie auch in Industrie und Handel.
Wir haben die Erfahrung gemacht: Wer genau weiß, wo und wie man Energie sparen kann, tut dies auch – mit Erfolg für den eigenen Geldbeutel und für die Umwelt. Wir wollen Menschen in Privathaushalten, im eigenen Betrieb, an Schulen oder Hochschulen dazu anregen, in ihrer unmittelbaren Umgebung, in ihrem ureigenen Einflussgebiet, Energie zu sparen. Wir wollen ihnen Expertenwissen zugänglich machen und sie beraten.
Grüne Ziele beim Energiesparen:
Klima-Lab an Schulen: Wer frühzeitig eigene Erfahrungen sammelt, dem fällt es als Erwachsener leichter, seine individuellen Energiesparziele einzuhalten. Wir Grüne wollen mit Klima-Laboren an Schulen das Bewusstsein und Wissen über Energie und Energieverbrauch steigern.
Städtepartnerschaften für den Klimaschutz: Wir nutzen unsere Städtepartnerschaften, um gemeinsam mit unseren Partnern Klimaschutzprojekte zu initiieren. Der regelmäßige internationale Austausch der unterschiedlichen Akteure von Politik über Stadtverwaltung bis zu Vereinen und Schulen wird innovative Ideen fördern.
Energieberatung und Energiekarawane: Die Stadt Augsburg bietet bereits eine kostenlose und unabhängige Energieberatung an. Diese wollen wir Grüne bekannter machen, ausbauen und mit den sogenannten Energiekarawanen (mobile Beratung für Einfamilienhäuser) in alle Stadtteile bringen.
Expertenwissen weitergeben: Wir wollen unsere Bürger*innen in Veranstaltungen und Workshops fit machen für ein klimaneutrales Zuhause – indem wir sie über den aktuellen Stand der Technik informieren und ihnen individuelle Möglichkeiten und Finanzierungswege aufzeigen, um Energie und damit langfristig meist auch Geld zu sparen.
Augsburger Unternehmer*innen beraten: Wir Grüne wollen Betriebe, Gewerbetreibende und Firmenbesitzer*innen gezielt und individuell darüber beraten, wie sie ihre Unternehmen klimaneutral gestalten können und dabei langfristig Kosten einsparen.
Klimapakt Augsburger Wirtschaft: Wir wollen die Augsburger Unternehmen dazu motivieren, einen konkreten und aktiven Beitrag zum Erreichen der Augsburger Klimaschutzziele zu leisten. Hierzu soll ein Klimapakt geschlossen werden. Ziel ist es, gemeinsame Einsparziele zu definieren, den fachlichen Austausch zwischen den Unternehmen zu fördern sowie konkrete Maßnahmen und gemeinsame Projekte zu entwickeln und zu realisieren.
1.4 Planvoll vorgehen – unser Zuhause wird CO2-neutral
Wir Grüne wollen einen neuen Ansatz im Klimaschutz: Dialogorientiert, transparent und entschlossen. Dazu bedarf es einer vertrauenswürdigen und offen verfügbaren Faktenlage. Verstärkt wollen wir in der regelmäßigen Klimaberichterstattung mit Zahlen und Daten nachweisen, wo wir in Augsburg in Sachen Klimaschutz erfolgreich waren, wo wir nachjustieren müssen und wo Lücken sind, die wir aufarbeiten müssen. Klimaschutz in Augsburg muss messbar und nachweisbar sein. Auf Basis dieser Berichte wollen wir verbindliche Ziele für alle Sektoren mit klimaschädlichen Emissionen festlegen.
Grüne Ziele für die CO2-Neutralität zuhause:
Umweltschonendes Druckverfahren: Die Verwaltung soll künftig ausschließlich Recyclingpapier und umweltschonende Tinten und Toner zum Drucken anschaffen. Zusätzlich sollen Ausdrucke durch die Bereitstellung von digitalen Inhalten vermieden werden.
Klimaschutzabteilung stärken: Um die Klimaziele nachhaltig zu erreichen, wollen wir die Abteilung für Klimaschutz im Umweltamt ausbauen und die Kompetenzen erweitern. Die Abteilung wird zusammen mit der Klimakommission und dem Nachhaltigkeitsbeirat verantwortlich für einen Monitoring-Prozess, der die sektorspezifischen Fortschritte im Klimaschutz nachverfolgt.
Jährliche Klimaschutzberichte: Wir wollen den Weg der regelmäßigen Klimaschutzberichterstattung sowie der Statusberichte zur Umsetzung des regionalen Klimaschutzkonzeptes weitergehen. Er bildet die solide Grundlage für wirkungsvollen Klimaschutz.
Klimaangepasste Stadtplanung: Wetterextreme wie Starkregen oder Hitzetage werden in Zeiten des Klimawandels immer häufiger. Deshalb ist eine klimaangepasste Stadtplanung notwendig, um adäquat reagieren zu können. Wir wollen, dass in Augsburg kleinräumige Hitzekarten entwickelt werden. Denn diese Hitzekarten zeigen auf, wo in unserer Stadt konkret Abkühlung notwendig ist und wo statt Asphalt und Beton mehr Grün, Beschattung oder Wasser nötig sind.
Augsburger Klimaschutzpfad: Wir erweitern das Augsburger Stadtentwicklungskonzept (STEK) um das Klima-Entwicklungs-Konzept (KLEK). Wesentlich dafür ist die Einhaltung der Ziele des Pariser Klimaabkommens und damit die Klimaneutralität. Der Weg zu diesem Ziel wird mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürgern, der Klimaschutzkomission und auf Grundlage wissenschaftlicher Expertise erarbeitet. Er beinhaltet Zwischenziele für alle Sektoren. Damit wird Klimaschutz konsequent, koordiniert und bürgernah geplant und umgesetzt. Durch die Sektorziele können wir schnell in allen Teilbereichen des Klimaschutzes aktiv werden.
1.5 Enkeltauglich bauen – mit dem Augsburger Standard für nachhaltiges Bauen
Heute schon können wir so bauen, dass ein ökologischer Lebenszyklus entsteht. Wir können natürliche Materialien und Baustoffe wählen, die wenige Ressourcen verbrauchen und die Umwelt gering oder gar nicht belasten. Auch Bauteilbörsen in jedem Stadtteil mit gebrauchten Bauteilen, angebrochenen Farbeimern und andere Materialien für Bau- und Renovierungsarbeiten sind hilfreich. Wir können Häuser bauen, in denen die Bewohnenden keine Energie von außen mehr benötigen. Sie erzeugen ihre eigene Energie! Wir können Regenwasser nutzen und die Vorgärten, Innenhöfe und Dächer so gestalten, dass sie vielen Lebewesen ein Zuhause bieten. Und wir können den Kreislauf schließen, wenn wir die Materialien nach Jahrzehnten wiederverwenden oder aufbereiten.
Wir Grüne wollen diese innovativen und technischen Möglichkeiten vollständig nutzen und klimaneutral bauen. Nicht morgen oder irgendwann, sondern hier und jetzt, in unserer Umweltstadt Augsburg. Wir Grüne stehen für Weitblick und Mut beim Bauen und Sanieren. Wir stehen für klimagerechtes und nachhaltiges Bauen. Wir wollen den Augsburger Standard für klimagerechtes und nachhaltiges Bauen einführen.
Grüne Ziele für nachhaltiges Bauen:
100-Prozent-Plusenergiehaus-Standard: Mit dem Augsburger Standard für klimagerechtes und nachhaltiges Bauen übertreffen wir die aktuelle gesetzliche Energiesparverordnung des Bundes, die ENEV. Denn wir wissen, auf Bundesebene wird im Moment nicht genug getan für den Klimaschutz. Ein zentraler Punkt im Augsburger Standard wird die Energieeffizienz sein. Wir wollen, dass alle neuen Wohnungen und Häuser konsequent nach Plusenergiehaus-Standard gebaut werden. Dieser Ansatz soll auch auf die Sanierungen von Altbauten übertragen werden. Ein Plusenergiehaus gewinnt selbst mehr Energie als seine Bewohnenden verbrauchen. Der Augsburger Standard soll für alle gelten: für Investoren, Wohnbauunternehmen, Privatleute, die Stadt Augsburg oder für Wohnungsbaugenossenschaften.
Ökobilanz berücksichtigen: Ebenso soll beim Augsburger Standard der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes berücksichtigt werden. Wir wollen den Ressourcenverbrauch eines Gebäudes von der Planung über den Bau bis zur Entsorgung möglichst gering halten.
Langfristig sparen: Die Baukosten für besseres Material und energieeffiziente Technik liegen im Schnitt sechs bis acht Prozent über dem Mindeststandard. Diese Mehrkosten zahlen sich jedoch langfristig für uns alle aus: Der niedrige Energieverbrauch schont nicht nur die Umwelt, sondern auch ganz individuell unseren Geldbeutel. So sind die Nebenkosten und Heizkosten für die Bewohnenden geringer und wir werden unabhängig von steigenden Energiepreisen.
Sanierungsrate erhöhen: Ein entscheidender Faktor beim Energiesparen ist die Sanierung. Die Stadt Augsburg muss sich verpflichten, jährlich mindestens drei Prozent der städtischen Gebäude energetisch zu sanieren. Das hilft dem Klima und nutzt der regionalen Wirtschaft. Denn die Aufträge an das Handwerk bleiben in der Region.
Vorbilder: Für einen grünen Lebenszyklus beim Bauen gibt es in Augsburg bereits ein Beispiel: Das geplante Umweltbildungszentrum im Botanischen Garten wird nach 50 Jahren klimaneutral sein. Bereits beim Planen wird darauf hingearbeitet, dass der ökologische Fußabdruck sehr gering ist. Das Gebäude selbst ist ein Plusenergiehaus. Es werden möglichst nachwachsende oder regionale Baustoffe verwendet, wie zum Beispiel Stampflehm oder Nutzhanf. Dieser Rohstoff ersetzt Zement und dämmt. Beim Bau wird regenerative Energie eingesetzt und für kurze Wege stehen regionale Handwerksbetriebe. Das Knowhow und die technischen Möglichkeiten sind da – nutzen wir sie für unsere Umweltstadt Augsburg.
1.6 Blaue und grüne Adern durch Augsburg
Zahlreiche Flüsse, Kanäle und Gewässer durchziehen unsere Stadt. Das sind Augsburgs blaue Lebensadern. Unsere Bäume, Parks und begrünten Dächer stehen für Augsburgs Grün. Wir wollen in Augsburg das bestehende Netz aus diesen blau-grünen Adern sichern, ausbauen und wertschätzen. Genauso, wie es im Entwurf des städtischen Grün- und Freiflächenentwicklungskonzeptes steht. Auf dessen Grundlage wollen wir einen neuen Flächennutzungsplan erstellen. Damit verbessern wir die Luft, das Mikroklima und die Lebensqualität. So tragen wir zudem dazu bei, dass sich Augsburg dem Klimawandel anpassen kann.
Grüne Ziele für Augsburgs blau-grüne Natur-Adern:
Stadtkanäle öffnen: Im Sommer wollen wir verschlossene Kanäle öffnen – sie spenden uns Kühlung.
Mehr Bäume und Baumalleen: Wie im städtischen Grün- und Freiflächenentwicklungskonzept vorgeschlagen, wollen wir mehr Baumalleen und Bäume – auch als grüne Biotop-Vernetzungsachsen – in unserer Stadt anlegen. Das hilft nicht nur der Natur, sondern auch dem Klima in unserer Stadt.
Frischluftschneisen erhalten und schaffen: Dort, wo die Luft zirkulieren oder frei fließen kann, ist es kühler und die Luftqualität wird besser. Durch intelligente Kombination von bebauten Gebieten und freien Flächen können wir in Augsburg Frischluftschneisen erhalten und schaffen. Sie sind ein anerkanntes Instrument zur Klimaregulierung in Großstädten. Wir wollen dieses Instrument in Augsburg konsequenter nutzen.
Kühle Meile: Versiegelte Straßenschluchten erhitzen die Städte und schaden unserer Gesundheit. Städte wie Wien machen es bereits vor und schaffen es an Hitzetagen mit dem Konzept der “Kühlen Meile”, frische, kalte Luft in die Städte zu bringen und so die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Unsere Maßnahme zur Klimaanpassung sieht vor, auch in Augsburg “Kühle Meilen” zu entwickeln – zum Beispiel in der Bahnhofstraße, der Jakoberstraße und vor allem in der Karlstraße. Wir wollen entsiegeln, schattenspendende Bäume pflanzen und mit Wasser eine natürliche Kühlung in die Stadt bringen.
1.7 Mit den Zukunftsleitlinien nachhaltiges und klimagerechtes Leben gestalten
Augsburg ist bundesweit bekannt und anerkannt für seine erfolgreichen Agenda 21 Aktivitäten, die seit 25 Jahren nachhaltiges Leben von der Stadtgesellschaft in die Politik tragen. Nachhaltigkeit wird von derzeit etwa 30 Agenda-Foren in einem partizipativen stadtgesellschaftlichen Prozess bearbeitet und gelebt.
Zu den großen Erfolgen zählen die vom Stadtrat verabschiedeten 75 Zukunftsleitlinien, die seit 2015 eine Orientierung für jeden Beschluss liefern. Unser Ziel ist es, dass Stadtverwaltung und Politik diese Augsburger Zukunftsleitlinien noch sehr viel stärker bei ihren Entscheidungen berücksichtigt.
Grüne Ziele für klimagerechtes Leben in der Stadtgesellschaft:
Nachhaltigkeit: Nachhaltigkeit ist eine Querschnittsaufgabe und muss in allen Politikbereichen verankert werden. Um zu verdeutilchen wie wichtig das ist, muss der Klimavorbehalt für Augsburg gelten.
Zukunftsleitlinien: Die Zukunftsleitlinien als orientierende Grundlage für die nachhaltige Entwicklung Augsburgs werden regelmäßig überprüft und weiterentwickelt. Der Nachhaltigkeitsbericht gibt Auskunft über die Umsetzung der vier Dimensionen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie, Soziales und Kultur.
Nachhaltigkeitseinschätzung: Die Nachhaltigkeitseinschätzung für alle Entscheidungen im Stadtrat muss fortgeführt werden und Maßstab sein für klimagerechtes Handeln.
100 Prozent Klimaschutz – Grüne Ziele
Die Solarstrom-Offensive / 100 Prozent erneuerbare Energien für Augsburg
Wir Grüne wollen, dass auf jedem Augsburger Dach, auf dem es technisch möglich ist, eine Solaranlage installiert wird. Wir wollen, dass die Stadtwerke zu 100 Prozent erneuerbare Energie erzeugen.
Augsburger Standard für klimagerechtes und nachhaltiges Bauen
Unser Ziel ist, dass alle neuen Wohnungen und Häuser konsequent nach Plusenergiehaus-Standard gebaut werden, für Sanierungen von Altbauten soll er geprüft werden. Der Augsburger Standard soll für alle gelten: für Privatleute, die Stadt Augsburg oder für Wohnungsbaugenossenschaften.
Planvoll vorgehen – unser Zuhause wird CO2-neutral
Wir Grüne wollen einen Klimaschutzpfad entwickeln, um Augsburg klimaneutral zu machen, die Klimaschutzberichterstattung fortsetzen und die Klimaschutzabteilung stärken.
Augsburger*innen mitnehmen
Durch Information, Beratung, Weiterbildung und Beteiligung wollen wir unsere Bürger*innen mitnehmen auf dem Weg zur Klimahauptstadt Augsburg.
Mehr blau-grüne Natur-Adern in Augsburg
In unserer Stadt soll das Netz aus blau-grünen Adern gesichert und ausgebaut werden. Blau steht dabei für unsere zahlreichen Flüsse, Kanäle und Gewässer, Grün für unsere Bäume, Parks, Grünflächen, Wald und begrünten Dächer. So lassen sich die Luft, das Mikroklima und die Lebensqualität verbessern.
2.1 Vielfältig – wild – gesund
Die Umweltstadt Augsburg ist reich – reich an Natur, an Wäldern, Heiden und Flussauen. Mit unseren Lechauen, der renaturierten Wertach, der Königsbrunner Heide und dem Stadtwald haben wir in unserer unmittelbaren Umgebung nicht nur wunderschöne Landschaften, sondern auch wertvolle Naturschutzgebiete mit einer außergewöhnlichen Artenvielfalt.
Uns Grüne gibt es seit 40 Jahren in Augsburg. Seitdem setzen wir uns mit all unserer Kraft und unserem Wissen dafür ein, diesen Reichtum der Natur in Augsburg zu erhalten. Und das werden wir auch weiterhin tun. Denn es gibt keine Alternativen, keinen Planeten B.
Wir Grüne unterstützen die Renaturierung von Wertach und Lech, damit Flora und Fauna sich wieder natürlich entwickeln können, der Hochwasserschutz verbessert wird und an unseren Flüssen naturnahe Erholungsgebiete geschaffen werden. Wir haben dafür gekämpft, die Flugplatzheide zu erhalten. Jetzt ist unser Ziel, sie unter Schutz zu stellen und eine Bebauung zu verhindern – auch auf Teilflächen. Wir kämpfen gemeinsam mit den Initiativen im Augsburger Umland gegen den Bau der Osttangente quer durch die Königsbrunner Heide. Und wir wollen zahlreiche Naturschutz-Projekte weiterentwickeln und ausbauen wie beispielsweise die Beweidung durch Rinder in Bannacker, das Programm Insekten-Vielfalt-Augsburg oder die Biodiversitätsstrategie. Gerade jetzt, da die Bevölkerung besseren Artenschutz fordert, trägt Augsburg durch seine Lage zwischen Alpen und Jura eine besondere Verantwortung.
Natürlich wollen wir die vorhandene Natur schützen und pflegen. Aber wir wollen für Augsburg noch mehr: Unser Ziel ist die Naturschutzstadt Augsburg. Das erreichen wir durch mehr Blühflächen auf Augsburgs Dächern, in unseren Grünanlagen und am Straßenrand. Das erreichen wir auch, indem wir unsere Stadtbäume und unsere Stadtbäche schützen oder Brachen zu Ökosystemen machen. Damit fördern wir Biodiversität – also die biologische Vielfalt – in unserer Stadt.
2.2 Weidetiere stärken die Artenvielfalt
Weidetiere wie Wildpferde, Schafe oder Rinder können als lebende Rasenmäher wertvolle Naturschutzarbeit leisten. Die Przewalski-Pferde im Stadtwald, die Hochlandrinder in der Wolfzahnau oder die Schafe auf den Lechheiden tragen so zur Artenvielfalt und zum Naturschutz der Heidelandschaft in den Lechauen bei.
Die Stadt Augsburg und der Landschaftspflegeverband haben 2019 in Bannacker ein großes Naturschutzprojekt in der Region geschaffen. In einer nachempfundenen Flusslandschaft mit Weiden für Mutterkühe und Kälber wird Lebensraum für zahlreiche heimische Pflanzen und Tiere erhalten oder neu geschaffen. So geht erfolgreiche Naturschutzarbeit in Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Landwirtschaft.
Grüne Ziele in Sachen Artenvielfalt:
Kooperative Naturschutzarbeit fortsetzen: Grundlage für die erfolgreiche Naturschutzarbeit in Augsburg ist ein gut funktionierender Landschaftspflegeverband, der von der Stadt gefördert und unterstützt wird. Wir Grüne werden diese Strukturen weiter unterstützen, dauerhaft sichern und ausbauen. Naturschutzverbände und der Naturwissenschaftliche Verein leisten einen erheblichen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Die Zusammenarbeit mit ihnen ist zu stärken und zu vertiefen.
2.3 Willkommen Wildnis – Augsburg atmet auf
Wir wollen für Augsburg so viel Natur wie möglich. Unser Ziel ist eine gepflegte Wildnis direkt in der Stadt mit vielen, unterschiedlichen Bepflanzungen – grüne Inseln auf Straßen, Gebäuden und Höfen, begrünte Dächer und Parkplätze in Gewerbegebieten, Fassadenbegrünung im großen Stil oder Baumalleen als grüne Adern quer durch die Stadt. Eine grüne Stadt lässt uns alle tief durchatmen und kühlt und verbessert das Klima.
Diese Herangehensweise hat auch einen Namen: Biodiversität, also biologische Vielfalt. Wenn wir in unserer Stadt vielfältige Ökosysteme – also Lebensräume – anbieten, nimmt auch die Artenvielfalt zu.
Das beweisen gute Konzepte und Projekte zum Artenschutz, die es in Augsburg bereits gibt: Zum Beispiel die Augsburger Biodiversitätsstrategie oder das Projekt Insekten-Vielfalt-Augsburg. Wir Grüne wollen diesen Weg konsequent weiterentwickeln. Und dabei so viele Menschen wie möglich ins Boot holen.
Grüne Ziele für mehr Biodiversität:
Naturschutz und Artenvielfalt: Wir Grüne wollen, dass für städtische Grünflächen die Hauptziele Naturschutz und Artenvielfalt sind. Wir wollen daher für alle Augsburger Grünflächen ein neues, standortangepasstes Pflegekonzept erarbeiten. Dieses Konzept soll sowohl den Lebensraum von Insekten und Pflanzen schützen und ausweiten – beispielsweise durch differenziertes Mähen, als auch Raum für die Naherholung der Augsburger*innen sichern. Und natürlich erteilen wir dem Einsatz von Glyphosat eine klare Absage auf allen städtischen Flächen. Ein solches sogenanntes naturschutzfachliches Pflegekonzept soll zunächst in einem Pilotprojekt in einem Stadtteil erprobt werden und dann ausgeweitet werden.
Biodiversität-Schulung für Mitarbeiter*innen: Damit dieses naturschutzfachliche Pflegekonzept gut umgesetzt wird, wollen wir alle Mitarbeiter*innen konsequent mitnehmen. Sie erhalten eine Weiterbildung zum Thema Biodiversität.
Biodiversität-Infostelle für Bürger*innen: Auch die Bürger*innen können ihren Anteil leisten – zum Beispiel mit insektenfreundlicher und blütenreicher Bepflanzung ihrer Gärten und Balkone. Deswegen wollen wir eine Anlaufstelle für Bürger*innen einrichten, an der sie sich über Biodiversität informieren können.
Gewerbegebiete ökologisch gestalten: Es muss selbstverständlich werden, dass auch Gewerbegebiete mit ökologisch wertvollen Grünen Achsen durchzogen werden. Wie im Gewerbegebiet Lechhausen können auch an anderen Stellen Grünflächen geschaffen und durch Beweidung natürlich gepflegt werden. Auch Gewerbebauten und ihre Außenanlagen sollen ihren ökologischen Beitrag leisten. Gute Beispiele wie das Projekt “Stadtgrün wertschätzen” im Gewerbegebiet Lechhausen oder die Außenanlagengestaltung der Firma deka messebau GmbH gibt es in Augsburg bereits. Wir wollen nun durch Beratung weitere Firmen und Unternehmen dabei unterstützen, Gewerbebauten ökologischer zu machen.
Weidestadt Augsburg: Die Projekte der ökologischen Landschaftspflege durch Beweidung werden im Stadtgebiet Augsburg in enger Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Landwirtschaft weiter ausgeweitet. Diese erfolgreiche Kooperation funktioniert nur mit einer zuverlässigen städtischen Förderung des Landschaftspflegeverbandes, die wir sichern und ausbauen wollen.
Blühende Flächen und totes Holz: Wir setzen uns dafür ein, dass Insekten und Vögel genügend Lebensraum in der Stadt bekommen: Trockenmauern und Totholz sind die “Wohnzimmer“ von Insekten, Fledermäusen und Vögeln. Im Rahmen des Programms Insekten-Vielfalt-Augsburg wurde in Augsburg bereits erfolgreich neuer Lebensraum für Tiere geschaffen. Wir Grüne setzen uns dafür ein, das Programm weiterzuführen und auszubauen.
Biodiversitätsstrategie: Seit mehr als zehn Jahren gibt es in Augsburg eine Biodiversitätsstrategie. Wir setzen uns für eine Weiterentwicklung und Ausweitung dieser Strategie ein, weil nur so Artenschutz und biologische Vielfalt gesichert werden können.
2.4 Unsere Bäume und Sträucher schützen und erhalten
Bäume und Sträucher sind ein wertvolles Gut in unserer Stadt. Wir müssen sie schützen und sorgsam mit ihnen umgehen. Die Stadt Augsburg besitzt hier mit der Baumschutzverordnung eine wichtige Einflussmöglichkeit. Wir Grüne werden den Weg konsequent weiter verfolgen, diese Verordnung als ein wichtiges Instrument für den Baumschutz einzusetzen. Unser Ziel ist, Grün in der Stadt zu erhalten, zu sichern, auszubauen und zu vernetzen.
Grüne Ziele für das Stadtgrün:
Baumschutzverordnung: Die erst im Jahr 2019 überarbeitete Verordnung sieht vor, dass das Fällen von geschützten Bäumen auf städtischen Flächen nicht nur gemeldet, sondern auch von der Unteren Naturschutzbehörde genehmigt werden muss. Auch sollen wertvolle Sträucher und Gehölze geschützt werden. Sie sind als Hecken oft wichtige Lebensräume für Tiere und Insekten in der Stadt. Wir achten auf den Schutz der Bäume wie auch der Gehölze.
Bäume pflanzen: Bäume sind in Zeiten des Klimawandels wichtige Schattenspender. Deshalb muss die Zahl der Bäume in der Innenstadt zunehmen. Mehr geeignete Standorte müssen durch Entsiegelung von Flächen geschaffen werden. Unser Ziel ist es, jedes Jahr 300 neue Bäume in der Innenstadt zu pflanzen.
2.5 Augsburgs Fassaden und Dächer – es wird grüner
Wer mit offenen Augen durch Augsburg geht, sieht, wie viel ungenutzten Platz wir noch auf den Dächern und an den Fassaden, zwischen Gebäuden und in Gewerbegebieten haben. Ein Grünes Augsburg soll zur Klimahauptstadt werden. Deshalb befürworten wir in erster Linie Solaranlagen auf den Dächern unserer Stadt. Wo das technisch nicht machbar ist, setzen wir auf Fassaden- und Dachbegrünung.
Wir wollen der Natur in unserer Stadt so viel Raum wie möglich geben. Begrünte Fassaden und Dächer filtern Feinstaub und speichern Regenwasser. Und sie sorgen bei flächendeckendem Einsatz für bessere Luftqualität und für Kühlung bei Hitze – damit Menschen und Tiere in Augsburg gut leben können.
Grüne Ziele für Augsburgs Fassaden und Dächer:
Grüne Dächer: Wo Photovoltaik nicht möglich ist, fördern wir Dachbegrünung. So sollen alle öffentlichen Gebäude, also Schulen, Kindergärten oder Verwaltungsgebäude begrünte Dächer bekommen. Durch Förderung und Beratung machen wir grüne Dächer und Solardächer für Privatpersonen, Genossenschaften und Mietergemeinschaften attraktiv.
Grüne Fassaden: Wir fördern Fassadenbegrünung. Hausbesitzer*innen wollen wir mit einer Informationskampagne von der Begrünung der Fassaden ihrer Häuser überzeugen. An städtischen Gebäuden sollen wo immer möglich Fassaden begrünt werden.
Bee-Stopp: Augsburg hat rund 750 Haltepunkte für Bus oder Bahn. Wir Grüne wollen, dass ein Teil von ihnen auch für Bienen und Insekten zur “Haltestelle“ werden – durch ein grünes Dach. Auf diesen grünen Inseln mitten in der Stadt finden Insekten Nahrung und Lebensraum. In der Stadt Utrecht wurde eindrucksvoll belegt, dass bereits rund 300 dieser grünen Inseln das Nahklima verbessern.
2.6 Luft zum Atmen
Bäume und Sträucher sind ein wertvolles Gut in unserer Stadt. Wir müssen sie schützen und sorgsam mit ihnen umgehen. Die Stadt Augsburg besitzt hier mit der Baumschutzverordnung eine wichtige Einflussmöglichkeit. Wir Grüne werden den Weg konsequent weiter verfolgen, diese Verordnung als ein wichtiges Instrument für den Baumschutz einzusetzen. Unser Ziel ist, Grün in der Stadt zu erhalten, zu sichern, auszubauen und zu vernetzen.
Grüne Ziele für bessere Luft:
Masterplan für emissionsfreie Mobilität umsetzen: Wir wollen, dass der städtische Luftreinhaltungsplan konsequent umgesetzt wird.
Feuerwerksfreie Zonen ausweiten: Etwa ein Sechstel der jährlichen Feinstaub-Emissionen werden zum Jahreswechsel in die Luft geblasen. Augsburg schützt besonders sensible und vorerkrankte Bürger, indem es die bereits bestehende feuerwerksfreie Zone auf das Stadtgebiet ausweitet. Als Alternative wollen wir ein zentrales Feuerwerk anbieten, so dass die Augsburger*innen gemeinsam das neue Jahr begehen können.
2.7 Wasser
Augsburg ist mit seiner historischen Wasserversorgung seit 2019 Weltkulturerbe. Zu Recht! Wir Grünen werden dieses hohe Gut schützen. Zudem wurde Augsburg 2019 “Blue Community“. Das bedeutet: Augsburg sichert das Menschenrecht Wasser. Trinkwasser darf nicht privatisiert werden und unsere Stadt baut den Zugang zu öffentlichen Trinkwasserbrunnen aus.
Seit Jahrzehnten setzen wir Grüne uns bereits für die Renaturierung unserer Stadtflüsse Lech und Wertach, sowie für den Naturschutz in den wiederherzustellenden Auenlandschaften und an den Stadtbächen ein.
Grüne Ziele für Augsburgs Gewässer:
Licca Liber: Wir Grüne befürworten die Renaturierung des Lechs und werden sie weiter realisieren. Eine Verbreiterung des Flusslaufes dient dem Hochwasserschutz Augsburgs, verhindert eine weitere Eintiefung, bindet bereits zurückgebildete Auenlandschaften wieder an, schützt seltene Tiere und Pflanzen und bietet den Augsburger*innen Erholung in unmittelbarer Nähe der Stadt.
Wertach vital: Wie erfolgreich das Konzept des Hochwasserschutzes und der Renaturierung für die Wertach selbst sowie für Menschen und Tiere ist, zeigen die bereits umgesetzten weiten Flussläufe der Wertach. Wir Grüne wollen die Pläne für Wertach vital zügig weiter umsetzen.
Stadtbäche: Wir Grüne unterstützen das Projekt naturschutzfachliche Aufwertung der Stadtwaldbäche. Es lässt unsere Bäche im Stadtwald ökologischer werden und Lebensraum für mehr Pflanzen und Tiere entstehen. Dies soll im Rahmen des sogenannten Life-Projektes und zusammen mit Naturschutz-, Tiefbau- und Forstverwaltung der Stadt und dem Landschaftspflegeverband Augsburg-Stadt realisiert werden.
2.8 Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
Im September 2015 verabschiedeten die Vereinten Nationen eine neue Agenda für eine globale nachhaltige Entwicklung. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Bildung. Auch in Augsburg muss daher Bildung für nachhaltige Entwicklung – gerade auch im Kontext der kommunalen Bildungslandschaft – gefördert und gestärkt werden.
Das bereits bestehende gesamtstädtische Umweltbildungskonzept ist dafür der richtige Weg. Aufbauen kann man dabei auf der guten Arbeit und den zahlreichen Aktivitäten von Umweltverbänden, NANU! e.V., der Umweltstation sowie des Landschaftspflegeverbandes. Unterstützt wird diese Arbeit künftig durch das Umweltbildungszentrum.
Grüne Ziele für die Bildung für nachhaltige Entwicklung:
Bildung für eine nachhaltige Entwicklung: Wir Grüne wollen, dass in Augsburg Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) gestärkt wird. Das gesamtstädtische Umweltbildungskonzept ermöglicht nicht nur die Umweltbildungskonzepte einzelner Einrichtungen wie Naturmuseum, Forstmuseum und Zoo stärker miteinander zu vernetzen, sondern vor allem auch BNE in Augsburg systematischer und strukturierter voranzubringen und die Aktivitäten sichtbarer zu machen. Wir unterstützen diesen Prozess. Als großen und sichtbaren Anker dafür brauchen wir auch die rasche Umsetzung des neuen Umweltbildungszentrums.
2.9 Weniger Müll, Plastik vermeiden, Recycling
Reduce, reuse, recycle – also vermeiden, wiederverwenden und wiederverwerten sind derzeit vieldiskutierte Werte und Ziele. Auch in Augsburg gibt es dazu sinnvolle Ansätze. Wir Grüne wollen diese Ansätze auf politischer Ebene schnellstmöglich verstärken und verstetigen.
Unser oberstes Ziel ist es, so wenig Müll wie möglich zu produzieren. Wir wollen sinnvolle Recycling-Produkte nutzen und Plastik durch umweltfreundliche Produkte ersetzen. Wir führen für die Stadt eine Gesamtstrategie zur Abfallvermeidung ein..
Grüne Ziele zur Müllvermeidung:
100 Prozent Recyclingpapier: In der Stadtverwaltung, in Schulen, Kindergärten, städtischen Altersheimen und in allen anderen städtischen Betrieben soll zu 100 Prozent Recyclingpapier verwendet werden.
Wasser aus dem Hahn statt aus der Flasche: Die hohe Qualität des Augsburger Trinkwassers ermöglicht den kompletten Verzicht auf in Flaschen abgefülltes Wasser. Dazu hat sich die Stadt als Mitglied in der sogenannten Blue Community verpflichtet. Das heißt auch, dass die Stadt ihre Trinkwasserversorgung nicht privatisiert und das gute Augsburger Wasser auch in Zukunft schützt.
Null Plastik: Wir Grüne wollen Plastik und Einwegartikel aus dem Augsburger Rathaus und allen Verwaltungsstellen sowie allen städtischen Betrieben und Veranstaltungen verbannen. Das heißt: kein Einweggeschirr, keine Einwegbesteck, keine Plastiktüten oder Plastikflaschen mehr, keine Give-Aways aus Plastik oder Plastik-Verpackungen. Das erfolgreich eingeführte System der Mehrweg-Pfand-Kaffeebecher mit über 75 Ausgabestellen muss auf Schulen und andere städtische Einrichtungen ausgeweitet werden. Die Stadt baut ihr Beratungsangebot zur Müllvermeidung weiter aus.
2.10 Gesund essen – Augsburg auf dem Weg zur Biostadt
Gesunde Ernährung ist ökologisch und regional erzeugt und schützt die Umwelt. Seit 2007 ist Augsburg per Stadtratsbeschluss Biostadt. Ziel war, den Anteil an ökologischen, regionalen und saisonalen Lebensmitteln in städtischen Einrichtungen oder bei städtischen Veranstaltungen deutlich zu erhöhen.
Außerdem sollten Augsburger Bürger*innen sowie Augsburger Schüler*innen durch verschiedene Aktionen gesunde Lebensmittel aus der Region kennenlernen und Lust auf Bio-Produkte bekommen.
Grüne Ziele für gesundes Essen:
Biostadt Augsburg: Das Projekt Biostadt Augsburg wird von uns Grünen weiterhin unterstützt und gestärkt. Wir wollen, dass in allen städtischen Kantinen, an den Schulen und Kindertagesstätten Bio-Lebensmittel angeboten werden und endlich die selbstgesteckten Ziele erreicht werden. Vegane und vegetarische Angebote müssen auf der Speisekarte stehen. Wenn möglich, sollten die Schulen selbst kochen und entsprechende Fachkräfte dafür einstellen. Gesunde Bio-Lebensmittel sollen auch im Pausenverkauf an den Schulen angeboten werden. Dafür braucht es eine zentrale Steuerung und fachliche Unterstützung durch die zuständigen städtischen Verwaltungsstrukturen.
2.11 Ökomodellregion
Unsere Region ist seit 2019 eine von 15 Öko-Modellregionen in Bayern. Die Ziele des Projektes sind, die Menschen in unserer Region für Bio-Produkte aus ihrer Umgebung zu begeistern, Bio-Landwirte zu unterstützen und unsere Kulturlandschaften zu erhalten. Wir Grüne unterstützen diese Ziele unserer Ökomodellregion Stadt.Land.Augsburg. Wir setzen uns für ökologische Landwirtschaft ein. Wir denken und handeln regional und wollen uns als Vertreter*innen der Stadt Augsburg auch für die Interessen der Region einsetzten.
Grüne Ziele für eine Ökomodellregion:
Weidestadt Augsburg: Wir wollen das Projekt Weidestadt Augsburg mit seinen regionalen Schäfer*innen auf den Lechheiden fortsetzen und fördern. Die Schafherden liefern lokale Produkte wie das Lechtal-Lamm und pflegen zugleich eine alte Kulturlandschaft.
Ökologische Landwirtschaft: Die Unterstützung von Bio-Bäuer*innen ist ein ur-grünes Thema. Wir werden Bio-Landwirte der Region bestmöglich fördern. Städtische landwirtschaftliche Flächen sollen in Zukunft ökologisch bewirtschaftet werden.
2.12 Tierschutz
Der Schutz der Tiere in Augsburg ist uns ein Anliegen. Tieren soll es in unserer Stadt gut gehen. Mit dem Augsburger Taubenkonzept, einem Nistkästen-Programm und mit der Förderung der Fledermaus-Auffangstation im Gut Morhard unterstützt die Stadt dieses Ziel.
Grüne Ziele für den Tierschutz:
Tierschutzverein: Wir wollen den Tierschutzverein Augsburg stärken und unterstützen seine Aktivitäten.
Tierschutzbeauftragte*r: Wir wollen eine beauftragte Person, die für das Wohl der Tiere eintritt und Ansprechpartner*in für alle Belange des Tierschutzes im Stadtgebiet ist.
Zirkus: Wir fordern ein Wildtierverbot im Zirkus im gesamten Stadtgebiet.
Vogelschutz: Glasfassaden in unserer Stadt wollen wir so gestalten, dass sie keine Gefahr für Vögel darstellen. Zusammen mit den Naturschutzverbänden kümmern wir uns um ausreichende Nistmöglichkeiten für unsere heimischen Vögel.
Naturschutz und Artenvielfalt – Grüne Ziele
Willkommen Wildnis – Augsburg atmet auf
Wir wollen unsere Stadt zur Naturschutzstadt machen. Wir wollen Grün und ökologische Vielfalt, wo immer es in Augsburg möglich ist. Dazu wollen wir Bestehendes erhalten und durch ein neues Pflegekonzept ökologisch aufwerten. Und wir wollen neues Grün – an Fassaden, auf Dächern, Brachen, Haltestellen und Verkehrsinseln. Unsere Kernforderung lautet: Biodiversität in der Stadt – also biologische Vielfalt in Augsburg.
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Wir wollen in Augsburg Bildung für eine nachhaltige Entwicklung stärken, das gesamtstädtische Umweltbildungskonzept konsequent weiterentwickeln und das neue Umweltbildungszentrum rasch umsetzen.
Gesundes Essen aus regionalem Bio-Anbau
Wir unterstützen, fördern und bauen alle bestehenden Projekte aus, die sich für gesunde Ernährung, regionale Bio-Lebensmittel und für den Naturschutz einsetzen.
3.1 Klimaneutral – autofrei, preiswert, einfach
Mit der nächsten Kommunalwahl werden die Weichen gestellt, wie wir in Zukunft in Augsburg mobil sein werden. Mit unserem Konzept wird unser Augsburg grüner, gesünder und lebenswerter. Wenn der vorhandene öffentliche Raum unserer Stadt gerecht verteilt wird, gibt es viel Platz: Für Radfahrer*innen, Fußgänger*innen oder für Familien mit Laufrädern und Kinderwagen, sowie für ältere Menschen mit Rollatoren – für Bus und Tram, für grüne Plätze mit Bäumen, Bänken und Trinkbrunnen – Platz für Gespräche und Begegnungen, Platz zum Spielen und Flanieren und natürlich auch Platz für Geschäfte und Cafés, für Lastenfahrräder und für einen smarten Lieferverkehr.
Wir Augsburger Grüne wollen Augsburg zur Klima-Hauptstadt machen. Unser Zuhause soll gänzlich CO2-neutral sein. Deshalb kann die Zukunft der Mobilität nur emissionsfrei und nachhaltig sein. Wir wollen jetzt handeln, jetzt unsere Stadt verändern. Wir wollen eine Stadt, in der der Mensch im Mittelpunkt steht und nicht das Auto.
Unsere Grüne Umweltstadt soll eine autofreie Innenstadt haben, in der wir zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Tram und Bus schnell, bequem und emissionsfrei ans Ziel kommen. Wo keine Autos fahren, ist es sauberer und ruhiger. Und die Aufenthaltsqualität in unserer schönen Altstadt ist größer.
Das Fahrrad spielt in unserer Grünen Stadt eine zentrale Rolle: Wir wollen ein enges Netz aus gut ausgebauten Fahrradstraßen anlegen, auf denen wir gefahrlos unterwegs sein können.
Für einen starken, schnellen und preiswerten öffentlichen Nahverkehr braucht Augsburg jetzt die Grüne Mobilitätswende: Für maximal 365 Euro im Jahr sollen alle Augsburger*innen durch die Stadt kommen. Zur Förderung von Schülern, Studierenden und Auszubildenden sollen diese den ÖPNV kostenlos nutzen können. Hierdurch werden die Jüngsten an die Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel gewöhnt.
Augsburg braucht jetzt eine mutige und kompromisslos umweltfreundliche Verkehrspolitik. Wir Grüne kämpfen seit Jahrzehnten dafür – wir haben die Ideen und Konzepte, wir kennen den Weg. Damit wir in Zukunft in genau der grünen Umweltstadt leben, die wir uns wünschen.
3.2 Zu Fuß durch Augsburg – autofrei, entspannt, selbstbewusst
Laufen macht Spaß und ist gesund. Eine Stadt zu Fuß zu erfahren entspannt und entschleunigt. Die meisten von uns wissen allerdings aus eigener Erfahrung: Wer in unseren Städten zu Fuß unterwegs ist, ist oftmals das schwächste Glied in der Kette aller Verkehrsteilnehmer*innen. Spazieren gehen, flanieren, schlendern oder gar bummeln und trödeln ist nicht drin. Das wollen wir Schritt für Schritt ändern und die Augsburger Fußgänger*innen stärken.
Grüne Ziele für die Fußgänger*innen:
Autofreie Innenstadt: Wir wollen die Innenstadt innerhalb der alten Stadtmauern zur autofreien Zone umwidmen. Hierfür soll der Parkraum um jährlich 3% reduziert werden. Lediglich Anwohner*innen und der Lieferverkehr sollen Zugang haben. Beginnen wollen wir mit der Maximilianstraße und der Altstadt. Die Karlstraße wird auf zwei Autospuren verengt und zur „Kühlen Meile“. Viele Bäume, Rankgerüste und Pergolen sorgen für Schatten. Brunnen bieten Abkühlung und Trinkwasser. Die Fußgänger*innen haben mehr Platz auf breiten Gehwegen und Bänke laden zum Verweilen ein. So wird unsere Stadt menschengerechter.
Städtische*r Beauftragte*r für Fußgänger*innen: Für die Umweltstadt Augsburg fordern wir eine*n Fußgänger-Beauftragte*n in der Stadtverwaltung. Er oder Sie vertritt die Interessen der Fußgänger*innen und kümmert sich beispielsweise um schlecht beleuchtete Straßen oder Unterführungen. Die Ampelschaltungen werden fußgängerfreundlich, damit man Straßen in einem Zug überqueren kann. Intelligente Ampelschaltungen helfen dabei, die Grünphase an die Geschwindigkeit der Fußgänger*innen anzupassen. Wir wollen an einer Modellkreuzung das Diagonalqueren testen. Bei dieser Ampelschaltung haben alle Fußgänger*innen gleichzeitig Grün. Fußgänger*innen sollen zukünftig auch bei der Stadtplanung durch eine*n Fußgänger-Beauftragte*n in ihren Interessen vertreten werden.
3.3 Mit dem Rad durch Augsburg – Fahrrad First: schnell, leise, umweltfreundlich
Augsburg hat genau die richtige Größe, um es problemlos zu erradeln. Vom Rathausplatz aus sind wir mit dem Fahrrad in etwa 25 Minuten an jeder Stadtgrenze. Die meisten anderen Strecken in unserem Arbeits- und Schulalltag liegen zwischen fünf und maximal 15 Kilometern – das ist mit Rad oder Pedelec in unserer Stadt leicht zu bewältigen. Auch Lastenfahrräder sind in Augsburg gut unterwegs. Was Augsburg noch fehlt, ist ein lückenloses Netz aus Fahrradstraßen und Fahrradschnellwegen durch die gesamte Stadt und Region mit ausreichend kostenfreien Stellplätzen für alle Räder. Denn in einer grünen Umweltstadt wird das Fahrrad nicht an den (Straßen)-Rand gedrängt, sondern erhält eine zentrale Rolle. Es wird neben dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) eines der wichtigsten Fortbewegungsmittel im Augsburger Alltag.
Wir wollen die von uns initiierten Nord-Süd- und Ost-West-Radverbindungen deutlich ausbauen, um Radfahrer*innen einen schnellen Wechsel zwischen den Stadtteilen zu ermöglichen. Wir haben uns für die drei Fahrradstraßen in der Adenauer Allee, dem Laubenweg und für die Fahrradstraße über die Schleifenstraße stark gemacht. Mehr als 50 Einbahnstraßen dürfen mittlerweile mit dem Fahrrad in beide Richtungen befahren werden. Daran wollen wir anknüpfen und alle Einbahnstraßen für Fahrräder in beide Richtungen befahrbar machen.
Wir wollen die im Rahmen des Grünen Masterplans für nachhaltige Mobilität von uns etablierte Lastenradförderung für Unternehmen und Privatpersonen ausbauen.
Wir Grüne wollen nach der Kommunalwahl 2020 aber noch viel mehr Fahrt aufnehmen und eine wirkliche, eine starke Fahrradstadt Augsburg nach vorn bringen. Das Fahrrad ist das effizienteste Fortbewegungsmittel in Städten. Also wollen wir Grüne dem Rad auch die umfassendste Förderung verschaffen.
Grüne Ziele für eine Fahrradstadt:
Radeln einfach und schnell machen: Ganz vorn steht dabei das flächendeckende Netz aus Radwegen und Radschnellwegen in Augsburg. Mit neuen Fahrradstraßen und durchgehend breiten Radwegen machen wir das Radfahren sicherer. Wir schließen die Lücken, damit zusammenhängende Fahrradachsen entstehen. An Kreuzungen werden Fahrradaufstellflächen zum Standard, damit man vor dem motorisierten Individualverkehr über die Kreuzung fahren kann. Die Gefahrenstellen mit den meisten und schwersten Unfällen werden umgebaut, um zukünftige Unfälle zu verhindern. Wir stärken die Position des/der Rad-Beauftragten innerhalb der Stadtregierung strukturell und personell. Ladestationen für E-Bikes und öffentliche Luftpumpen werden überall im Stadtgebiet ein komfortables und schnelles Laden und Aufpumpen ermöglichen. Tempo 30, Ampelschaltung mit grüner Welle für Radverkehr, schneefreie Radwege und der Modellversuch Fahrradzonen stehen auf unserer Liste.
Sicher unterwegs: Unser Ziel ist die Vision Zero, also null Verkehrstote und Schwerverletzte. Verkehr muss so organisiert werden, dass schwere Unfälle nahezu auszuschließen sind. Die Verantwortung für sicheres Fahren soll nicht mehr allein bei den Verkehrsteilnehmer*innen liegen, sondern die Vermeidung von Unfällen soll schon bei der Verkehrsplanung berücksichtigt werden. Damit wird Unfallvermeidung zur gesellschaftlichen Aufgabe, in die unter anderem die Stadt- und Bauverwaltung eingebunden sein wird. Künftig dürfen die Folgen von Unfällen auch im schlimmsten Fall nicht mehr tödlich sein!
Abbiegeassistent für LKWs einfordern: Eine der größten Gefahren für Radfahrer*innen im Stadtverkehr sind rechtsabbiegende Transporter oder LKW. Die technische Lösung für mehr Sicherheit ist längst vorhanden: Der Abbiegeassistent. Wir Grüne wollen die politische Lösung nicht länger verschieben oder auf eine bundespolitische Entscheidung warten. Im städtischen Fuhrpark wird er deshalb bereits eingesetzt. Wir wollen, dass LKW ohne Abbiegeassistenten in Zukunft nicht mehr in die Stadt dürfen. Sie sollen per Stadtratsbeschluss ein Durchfahrtsverbot für Augsburg erhalten.
Rechtsabbiegerpfeil für Radfahrer: Zusätzlich wollen wir den grünen Rechtsabbiegerpfeil für Radfahrer*innen einführen. Wo dieser Pfeil steht, dürfen Radfahrer*innen rechts abbiegen, auch wenn die Autos rot haben. Zudem soll konsequenter gegen das Parken auf Fuß- und Radwegen vorgegangen werden.
Radwegbenutzungspflicht nur noch als Ausnahme: Wir fordern die Überprüfung der Benutzungspflicht für alle Augsburger Radwege und wo immer es möglich ist, diese aufzuheben. Die Benutzungspflicht ist dann gegeben, wenn der Radweg durch ein blaues Radwegeschild gekennzeichnet ist. Leider ist dies in Augsburg der Regelfall. Es soll den Radler*innen aber grundsätzlich auch auf stärker befahrenen Straßen die Benutzung der Fahrbahn gestattet sein.
Sicherheit im Trambereich: Wir Grüne setzen uns für den Ausbau der Straßenbahn ein. Wir kennen allerdings auch die Gefahren von Tramschienen für Radfahrer*innen. Zur Gefahrenbeseitigung werden wir für technische Lösungen, wie Gummiprofile auf Schienen, sorgen.
Abstellflächen für Fahrräder: Wir wollen flächendeckend genug Fahrradparkplätze schaffen. Wir werden die Stellplatzsatzung fahrradgerecht überarbeiten. Dadurch werden die vorhandenen Parkplätze unserer Stadt gerechter zwischen Autos und Fahrrädern verteilt. Außerdem legt diese Satzung fest, wie viele überdachte und gesicherte Fahrradstellplätze zu jeder neu gebauten Wohneinheit gehören. Wichtig ist hierbei, dass die Stellplätze einfach und barrierefrei erreichbar sind – damit das Lastenfahrrad oder das Pedelec nicht erst über viele Treppenstufen in den Keller geschleppt werden muss. Auch für Altbauten brauchen wir eine gerechtere Stellplatzverordnung. Wie in Baden-Württemberg sollen Eigentümer*innen von Altbauten das Recht erhalten, ihre Stellplätze von Autostellplätzen in Fahrradstellplätze umzuwandeln. Wenn für bestehende Gebäude eine Baugenehmigung erteilt wird, soll diese eine Umwandlungspflicht beinhalten. Das heißt, eine festgelegte Anzahl von Autostellplätzen muss in Fahrradstellplätze umgewandelt werden. Darüber hinaus soll das Fahrrad auch unterwegs sicher und trocken untergebracht sein. Dazu wollen wir an Bahnhöfen und anderen zentralen Orten kostenlose und überdachte Stellplätze errichten. Wir unterstützen beispielsweise Fahrradparkhäuser an innerstädtischen Regionalbahnhöfen. Für den schnellen Einkauf oder den Besuch in der Stadt wollen wir in der gesamten Innenstadt viele neue markierte Stellflächen für Fahrräder schaffen. Auch für Lastenräder wird es sichere und ausreichend große Abstellflächen geben. Den Platz dafür liefern Parkplätze für Autos, die wir Schritt für Schritt umwidmen. Denn Fahrradstellplätze gehören auf die Straße und nicht auf den Bürgersteig.
Transportieren: Die städtische Förderung für den Kauf von Lastenrädern wollen wir verstetigen. Ein städtischer Verleih für Lastenräder und E-Lastenräder soll diese Förderung ergänzen und eine günstige und umweltfreundliche Möglichkeit bieten, auch bei etwas schwereren oder größeren Gegenständen auf das Auto zu verzichten. Der bestehende Lastenradverleih der Augsburger Zivilgesellschaft ist bereits ein Erfolg. Wir wollen den Lastenräderverleih nun auf das ganze Stadtgebiet erweitern.
Diensträder in öffentlichen Einrichtungen: Anstatt Dienstwagen sollen Arbeitgeber mit städtischer Beteiligung Diensträder stärker fördern und Duschmöglichkeiten am Arbeitsplatz schaffen.
3.4 Mit Bus und Straßenbahn durch Augsburg – Wir bringen Menschen autofrei von A nach B
Wir Grüne wollen es allen so einfach und so preiswert wie möglich machen, in Augsburg ihr Ziel schnell, zuverlässig und bequem zu erreichen. Wir wollen Menschen von A nach B bringen – keine Autos. Unser Ziel lautet: Mehr Augsburger*innen fahren mit dem Bus oder der Tram als mit dem eigenen Auto. Sie sind klima- und umweltfreundlich unterwegs mit einem gut ausgebauten, modernen und preiswerten Nahverkehr. Der öffentliche Nahverkehr soll kompromisslos Vorrang haben, und es soll eigene Gleiskörper für Trams geben.
Grüne Ziele für mehr öffentlichen Nahverkehr:
Öffentlicher Nahverkehr für 1 Euro am Tag: Zur Grünen Mobilitätswende gehört die kostengünstige Nutzung von Bahn, Bus und Tram für alle sowie die kostenfreie Nutzung für Schüler*innen, Studierende und Auszubildende und einkommensschwache Menschen. Kostengünstig bedeutet für uns eine Nahverkehrsnutzung für maximal 365 Euro im Jahr – unabhängig davon, welches Ticket gekauft wird.
Ermäßigte Einzelfahrten: Wer als junger Mensch lieber Rad fährt oder im hohen Alter nur sporadisch unterwegs ist, soll bei der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel nicht gleich den vollen Preis einer Einzelfahrt bezahlen müssen. Deshalb sollen ermäßigte Einzeltarife dafür sorgen, dass Schüler*innen/Student*innen, Senior*innen oder sozial benachteiligte Menschen auch ohne Abo günstig mobil sein können.
Mehr Flexibilität: Neben dem 365-Euro-Jahresticket soll es flexible Zeitkarten geben. Dazu zählen das 24-Stunden-Ticket, das 7-Tages-Ticket und das 30-Tage-Ticket. Kappungsgrenzen sorgen dafür, dass bei Erreichen eines Höchstpreises keine weiteren Kosten entstehen.
Erreichbarkeit: In dicht besiedelten Gebieten soll von jeder Wohnung aus in maximal 500 Meter Entfernung eine Haltestelle erreichbar sein.
Bahn: Wir setzen uns für neue Haltepunkte und Zugänge für Regionalbahnen ein, um RB/RE als innerstädtisches Verkehrsmittel attraktiv zu machen. Dazu zählen zum Beispiel folgende Haltepunkte: Hirblinger Straße, Fußballarena und Spickel/Zoologischer Garten. Beim Ausbau von Bahnstrecken im Großraum Augsburg setzen wir uns für einen Nahverkehr im 15-Minuten-Takt ein. Konkret soll dies bei der Bahnverbindung in Richtung Dinkelscherben umgesetzt werden. Beim Ausbau der Bahnstrecke Richtung Ulm machen wir uns für eine Lösung stark, die dem Deutschland-Takt entspricht und eine Fahrzeit von Augsburg nach Ulm von unter 30 Minuten ermöglicht.
Tram: Wir Grüne wollen ein dichtes Straßenbahnnetz in Augsburg und über die Stadtgrenzen hinaus, um mehr Menschen den komfortablen Umstieg auf den ÖPNV zu ermöglichen. Wir setzen uns weiterhin für Tram-Verbindungen nach Königsbrunn, Friedberg, Neusäß und Gersthofen ein. Sie sollen schnell realisiert werden, ebenso wie die Verlängerungen der Tramlinien nach Haunstetten-Süd, nach Hochzoll-Süd und in die Hammerschmiede sowie der Bau der Linie 5 entlang der Bürgermeister-Ackermann-Straße. Wir Grüne wollen die Tram zurück auf die Maximilianstraße bringen, so dass wir mit der Straßenbahn bequem die südliche Altstadt erreichen. Ebenso soll es eine Straßenbahnlinie auf der Route Hauptbahnhof – Theater – Jakobervorstadt via Karlstraße und Leonhardsberg geben. Alle Straßenbahnen sollen im echten Fünf-Minuten-Takt von 6 Uhr bis 22 Uhr fahren. Wo es möglich ist, wollen wir lärmschluckende, grüne Gleise anlegen, so wie an den Gleisen auf dem Weg zur Universität Augsburg.
Bus: Wir lehnen den parallelen Busverkehr zur Regional-Bahn ab. Stattdessen sollen Busse die Verbindung zum nächstgelegenen Bahnhalt herstellen und damit den Anschluss in die Region sichern. Um die Region außerdem besser anzuschließen, muss der Takt deutlich verdichtet werden. Um den Besucher*innen- und Pendler*innenverkehr aus dem Umland mit dem Auto zu reduzieren, setzen wir uns für innovative Lösungen wie den Ecobus ein. Nachtbusse fahren künftig immer, in sieben Nächten in der Woche, nutzbar mit den Standardtarifen des AVV. Zur Verbindung der Stadtteile fordern wir klimaneutrale Ringbuslinien. Dieses ringförmige Busliniennetz soll das sternförmige Straßenbahnnetz ergänzen und für eine Verkürzung der Fahrzeiten zwischen den Stadtteilen sorgen.
3.5 Einfach, klug und smart kombiniert – maßgeschneiderte Mobilität
Wir Grüne wollen, dass Mobilität in Augsburg eine verbraucherfreundliche Einheit wird. Wir wollen ein einfaches, kluges System erarbeiten, das die gesamte Mobilitätskette erfasst. Wir führen alle Anbieter*innen im Augsburger Mobilitätsnetz zusammen. Hier erfahren wir jederzeit, wie wir Bus, Bahn, Tram, Carsharing, Bike-Sharing, Lastenfahrrad, Taxi, Mitfahrgelegenheit oder E-Bike am besten miteinander kombinieren, um unser Ziel schnell zu erreichen oder unsere Aufgabe optimal zu lösen. Sei es ein Wochenendeinkauf, ein Umzug oder der kürzeste Weg quer durch die Stadt– das System zeigt uns die beste Verbindung in der gesamten Mobilitätskette an und bucht für uns alles Nötige.
Grüne Ziele für eine maßgeschneiderte Mobilität:
Augsburger Mobilitäts-App: Wir realisieren eine maßgeschneiderte Augsburger Mobilitäts-App, die alle relevanten Mobilitätsangebote bündelt. Diese App soll auf Klimafreundlichkeit ausgerichtet sein und die Klimabilanz der Wegstrecke anzeigen.
Fahrradmitnahme im Regionalbus: Neben der technischen Umsetzung soll die Kombination aus den Mobilitätsangeboten auch praktisch umgesetzt werden – beispielsweise durch die Fahrradmitnahme im Regionalbus.
Barrierefreiheit: Alle Haltestellen sollen barrierefrei erreichbar sein. So können Menschen mit Gehbehinderung und Familien mit Kinderwagen leichter den Nahverkehr nutzen.
3.6 Weniger PKW und LKW in Augsburg
Das eigene Auto ist für viele Städter längst zu unpraktisch und zu teuer geworden. Die zeitgemäße, umweltfreundliche und preiswerte Lösung für schwere Transporte oder weite Wege ist das Carsharing. Um den Ausstoß von Schadstoffen in Augsburg minimal zu halten, wollen wir Grüne das Carsharing von Elektroautos. Ganz Augsburg soll eine gut funktionierende klimaneutrale Carsharing-Flotte erhalten. Dazu gehören Fahrzeuge mit Elektroantrieb, Bio-Erdgas und Brennstoffzellen, damit wir emissionsfrei unterwegs sein können.
Zu einer autofreien, lebendigen Innenstadt gehören aber natürlich auch Läden, Werkstätten, Restaurants und Cafés. Sie alle benötigen einen gut funktionierenden, regelmäßigen Lieferservice. Das ist für alle Beteiligten eine Herausforderung. Mit dieser Herausforderung wollen wir Grüne die Unternehmen und Geschäfte nicht allein lassen. Deshalb gehört zu unserem Mobilitätskonzept auch ein intensiver Dialog mit den Augsburger Geschäftsleuten. Wir können den Lieferverkehr in autofreien Innenstädten mit intelligenter Logistik reduzieren. Zur Verringerung des Lieferverkehrs auf der letzten Meile erarbeiten wir intelligente Logistikkonzepte. Die Auslieferung von Standard-Lieferungen wird beispielsweise gebündelt, so dass jede Straße pro Tag von nur einem Lieferfahrzeug bedient wird.
Grüne Ziele für PKWs und LKWs in der Stadt:
Carsharing ausbauen: Überall in der Stadt entstehen Stationen für eine Carsharing-Flotte mit Elektro-Autos.
Schulstraßen ausbauen: Der Autoverkehr vor Schulen führt vor und nach Schulbeginn zu gefährlichen Situationen. Deshalb führen wir die Schulstraße nach dem Wiener Modell ein. An Schultagen gilt hier 30 Minuten vor Schulbeginn ein Fahrverbot für Kfz und der Straßenabschnitt wird für den motorisierten Individualverkehr gesperrt.
Verkehrskonzepte an allen Verkehrsteilnehmer*innen ausrichten: Bei Baumaßnahmen und Umbauten werden wir uns nicht ausschließlich an den Zahlen für den motorisierten Individualverkehr orientieren, sondern gleichberechtigt alle Mobilitätsformen berücksichtigen – also Radfahrer*innen, Fußgänger*ìnnen und den öffentlichen Nahverkehr. Nur so erhalten wir leistungsfähige Knotenpunkte und Kreuzungen, die den Interessen aller Stadtbewohner*innen entsprechen.
Lade-Infrastruktur für E-Mobilität ausbauen: Die Lade-Infrastruktur für Elektro-Fahrzeuge soll ausgebaut werden. Auch hier wollen wir, dass die öffentliche Hand mit gutem Beispiel vorangeht und kommunale Arbeitgeber Ladesäulen bereitstellen.
Runder Tisch für eine autofreie Innenstadt: Wir wollen uns mit allen Beteiligten an einen runden Tisch setzen und Lösungen erarbeiten, wie wir die autofreie Innenstadt Schritt für Schritt umsetzen können.
Mikrodepots aufbauen: Für geringere Liefermengen werden Mikrodepots aufgebaut. Ein dezentrales Mikrodepot ist ein Lager für einen oder mehrere Betriebe. Es befindet sich in der Nähe des Unternehmens und enthält alle wichtigen Dinge, die der Betrieb schnell benötigen könnte. Von hier aus kann per Lastenfahrrad in wenigen Minuten das Unternehmen erreicht und so der aktuelle Bedarf gestillt werden.
Gegen den Bau einer Osttangente: Wir setzen uns gegen den Bau einer Osttangente ein. Stattdessen soll das Güterverkehrszentrum genutzt werden, um den Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Für den Personenverkehr brauchen wir ein S-Bahn-Netz und neue Buslinien und keine Stadtautobahn durch unseren Grüngürtel.
Zentrale Paket-Stationen aufbauen: Das klassische Päckchen, das von außerhalb kommt, wird nicht mehr einzeln vom LKW ausgeliefert, sondern in einer zentralen Paket-Station gelagert und kann dort Tag und Nacht abgeholt werden.
Lastenradförderung für Betriebe: Wir Grüne wollen die Lastenfahrradförderung für Betriebe ausbauen.
Lärmaktionsplanung weiterentwickeln: Der Lärmaktionsplan der Stadt muss die Lärmbrennpunkte vor allem an verkehrsreichen Straßen konsequent abbauen. Unter anderem durch Reduzierung von Geschwindigkeit und Verkehrsaufkommen. Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 30 km/h müssen die Regel sein.
Die Straße(n) im Blick haben: Alle Augsburger*innen sollten sichergehen können, dass die in ihrer Straße geltenden Tempolimits und Verkehrsregeln auch eingehalten werden. Einen entscheidenden Beitrag dazu leisten eine regelmäßige Verkehrsüberwachung sowie intelligente Messsysteme zur Einhaltung von Geschwindigkeitsvorgaben. Die Stadt sollte dafür mehr Personal, Ressourcen und moderne Technik zur Verfügung gestellt bekommen. Bürger*innen sollten Straßen und Gebiete, in denen besonders häufig Geschwindigkeitsverstöße auftreten, einfach und effektiv melden können und bei zukünftigen Planungen zur Verbesserung der Verkehrssituation vor Ort mit eingebunden werden.
3.7 Menschengerechte Mobilität – wer bezahlt es?
Wir Grüne streben eine Kombination aus mehreren Maßnahmen an, um unsere Stadt den Menschen zurückzugeben. Das Geld, das die Stadt Augsburg derzeit in den Erhalt und den Ausbau der Straßen steckt, soll anders verteilt werden. Nicht mehr die autogerechte Stadt steht im Vordergrund, sondern die menschengerechte Stadt, also die grüne Umweltstadt. Das bedeutet nicht, dass wir komplett auf das Transportmittel Auto verzichten. Es heißt nur, dass die Finanzen zugunsten von Fahrradwegen, breiteren Fußgängerwegen, mehr E-Mobilität, mehr E-Carsharing-Plätzen oder mehr Bikesharing umverteilt werden.
Um mehr Gelder für unsere Form der Mobilität zu haben, fordern wir langfristig die Einführung einer Nahverkehrsabgabe. Alle, die mit einem benzin- oder dieselbetriebenen Fahrzeug in die Stadt fahren, müssen eine nutzungs- und schadstoffabhängige Abgabe leisten. Außerdem soll Parken teurer werden. Während der Preis für ein Einzelticket des AVV seit 2002 um mindestens 61% gestiegen ist, gab es bei Parkgebühren im öffentlichen Raum im selben Zeitraum genau eine Preiserhöhung. Da jedoch auch die Semmeltaste eingeführt wurde, sind die Einnahmen der Stadt aus Parkgebühren sogar gesunken! Um dieses Ungleichgewicht zu stoppen, wollen wir die Parkpreise angemessen erhöhen und die Semmeltaste abschaffen. So wird viel Geld für Bus und Bahn frei.
Unterwegs in Augsburg – Grüne Ziele
Autofreie Innenstadt
Wir Grüne wollen die Umweltstadt der Zukunft hier bei uns in Augsburg realisieren. Jetzt! Dort, wo keine Autos fahren, ist es sauberer, ruhiger und leerer. Plätze sind wieder für alle da und werden zu „Shared Places“. So wird Augsburg lebenswerter.
Fahrrad First
Wir wollen ein enges Netz aus gut ausgebauten Fahrradstraßen anlegen, auf denen wir gefahrlos unterwegs sein können. Wir schaffen außerdem genug Stellplätze und Parkhäuser für Fahrräder.
Zu Fuß unterwegs
Wir wollen eine*n Beauftragte*n für Fußgänger*innen in der Stadtverwaltung. Intelligente Ampelschaltungen ermöglichen es den Fußgänger*innen, große Straßen in einem Zug zu überqueren.
Mit 365 Euro im ÖPNV durchs Jahr
Wir Grüne wollen, dass sich alle gleichberechtigt, frei und sorglos in unserer Stadt fortbewegen können. Für alle Augsburger*innen entwickeln wir einen starken, schnellen und preiswerten öffentlichen Nahverkehr – für maximal 365 Euro im Jahr.
4.1 Wohnen – bezahlbar, sozial, ökologisch
Wohnen ist wie Essen und Trinken: ein Grundbedürfnis. Wir wollen ihm ausreichend nachkommen– mit einem Dach über dem Kopf. Wir können ein Zuhause finden, das bezahlbar ist und wo wir allein oder gemeinsam ausreichend Platz zum Wohnen und Leben haben, in dem wir Gärten im richtigen Umfeld teilen, unsere eigene Energie gewinnen und mitentscheiden, was in unserem Viertel oder in unserer Straße passiert. Für unsere Kinder muss ein Spielplatz in erreichbarer Nähe sein.
Wir Augsburger Grüne haben die Wohnoffensive für Augsburg entwickelt. Sie soll sichere Grundlagen zum Grundbedürfnis Wohnen schaffen, also Wohnraum für alle. Wir setzen uns für mehr Wohnungen und gegen steigende Mieten ein. Das reicht uns aber nicht. Wir wollen mehr! Mit unserer Grünen Wohnoffensive denken wir weiter und fördern, was unserer Stadt, was uns Augsburger*innen guttut. Wir kämpfen für die Umweltstadt Augsburg. Wir wollen grün planen, grün bauen, grün leben. In Abstimmung mit der Bauflächenentwicklung wollen wir unsere Grünflächen erhalten und entwickeln. Das heißt enkeltauglich planen, umweltfreundlich bauen, grüne Erholungsräume und Freiflächen erhalten, schaffen und vernetzen, bezahlbar miteinander leben.
Das erreichen wir mit politischen Maßnahmen, die kompliziert klingen, aber wirksam sind: zum Beispiel mit städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen, mit mindestens 40 Prozent geförderten Wohnungen, mit dem Augsburger Standard zum klimagerechten und nachhaltigen Bauen, einer Zweckentfremdungs- oder Erhaltungssatzung, mit Mieterstrommodellen oder Transparenz bei der Vergabe von städtischen Grundstücken.
Wir haben aber auch das grüne Umfeld von Wohnungen im Blick. Für uns Augsburger*innen heißt das: Unser Boden bleibt Gemeingut, denn Eigentum verpflichtet, die beste Wohn-Idee wird realisiert, wir planen von Anfang an ökologisch und vor allem – wir schaffen ein Zuhause für jeden Geldbeutel.
4.2 Mietspiegel umsetzen
Ein Mietspiegel hilft Mieter*innen dabei, die Höhe ihrer Miete realistisch einzuschätzen, er stärkt ihre Rechte und sorgt für Rechtssicherheit. Mit der Einführung des Augsburger Mietspiegels haben wir nach langen politischen Auseinandersetzungen ein starkes Instrument für Mieterinnen und Mieter. Auch die für Augsburg geltende Mietpreisbremse macht mit der Einführung eines Mietspiegels erst richtig Sinn.
Mit diesen beiden Instrumenten schaffen wir einen sozialen und objektiven Ausgleich zwischen Vermieter*innen und Mieter*innen und können so die eklatantesten Auswüchse auf dem Wohnungsmarkt eindämmen.
Grüne Ziele für einen gerechten Mietspiegel:
Bezahlbares Wohnen: Wir wollen mithilfe der Mietpreisbremse und des Mietspiegels Wohnen bezahlbar machen und Mieterhöhungen Einhalt gebieten.
4.3 Richtig planen – mit integrierter Stadtplanung
Die Stadt Augsburg erarbeitet klare, detaillierte Vorgaben, wie in einem neuen Stadtteil geplant und gebaut werden muss. Wir Grünen wollen eine integrierte Stadtplanung. So können soziale und kulturelle Aspekte, Ökologie, ein durchdachtes Mobilitätskonzept und Nachhaltigkeit von Anfang an in die Planung einfließen. Wir planen zusammen mit Fachleuten, Anwohner*innen und Bürger*innen neue Quartiere oder verdichten alte Quartiere maßvoll nach und vergessen dabei auch die Entwicklung der Grünflächen nicht. Basis unserer Planung ist das Stadtentwicklungskonzept.
Grüne Ziele bei der Stadtplanung:
Stadtentwicklungskonzept fortschreiben: Das Stadtentwicklungskonzept (STEK) ist die Basis der Stadtentwicklung. Es handelt sich nicht um ein fertiges Konzept, sondern wir begreifen auch dieses Konzept als einen Prozess der integrierten Stadtentwicklung.
Quartiere der kurzen Wege: Unser grünes Viertel ist ein Quartier der kurzen Wege. Der Lebensmittelladen, die Schule und der Kindergarten sind um die Ecke. Die nächste Grundschule ist fußläufig erreichbar. Autofreie Zonen mit guten Fahrradwegen sorgen dafür, dass unser Viertel ruhig ist – und sauber. Für die weiten Wege und Transporte gibt es Carsharing, geteilte Lastenfahrräder und eine Bus- oder Tramhaltestelle liegen vor der Tür.
Grün im Quartier: Ein Park mit Trinkbrunnen, Tischen und Bänken, Bäumen und Wiesen ist der zentrale, kostenlose Treffpunkt für alle. Die Bäume lindern im Sommer die Hitze und verbessern die Luft. Wo immer dies möglich ist, wird Regenwasser genutzt. Außerdem gibt es grüne Fassaden und Dachgärten oder eine Solaranlage auf dem Dach oder Dachbegrünung und Photovoltaik nebeneinander – denn manchmal geht auch beides.
Gemeinsam im Quartier: In den Häusern gibt es Gemeinschaftsräume für Tauschbörsen, Freizeitaktivitäten, Feste und dergleichen. Wir wollen schon jetzt unsere Stadt zu einer Stadt der Zukunft entwickeln.
Augsburg braucht gute Kinderspielplätze: Spielplätze sind generationenübergreifende Treffpunkte in den Nachbarschaften. Sie müssen müllfrei, ruhig, naturnah und schnell erreichbar sein. Insbesondere bei Kleinkinderspielplätzen und -spielgeräten gibt es aber Nachholbedarf. Hier wollen wir uns für die Jüngsten der Jüngsten einsetzen.
4.4 Kooperativ planen – Steuernd eingreifen
Bauen soll vorrangig auf bereits versiegelten Flächen im Innenbereich unserer Stadt und nur ausnahmsweise im Außenbereich erfolgen. Die Stadt Augsburg hat sich diesem Grundsatz der doppelten Innenentwicklung vor Außenentwicklung verpflichtet, der aus unserer Sicht konsequent einzuhalten ist. Das heißt, dass wir neben der baulichen Entwicklung auch unsere Grünflächen entwickeln und vernetzen wollen. Vorrang vor einer flächigen Verdichtung hat für uns die gebäudebezogene Verdichtung (z.B. Dachgeschoßausbau oder Aufstockung der Gebäude). Denn wir wollen den Flächenverbrauch reduzieren. Gerade weil durch das Areal “Haunstetten Süd-West” eine ausreichend große Fläche für die Zukunft zur Verfügung gestellt wird, ist keine weitere Baulandentwicklung im Außenbereich nötig.
Wenn neue Baugebiete entstehen, passiert das meistens auf dem Eigentum von Investoren. Sie kommen auf die Stadt zu, um diese Flächen zu entwickeln. Wir wollen kooperativ mit den Investoren zusammenarbeiten, damit unsere Anforderungen für sozial-integrierte Viertel und klimagerechte Bebauung erfüllt werden. Sofern eine kooperative Zusammenarbeit bei dem knappen Gut Boden nicht möglich ist, können wir uns das im Baugesetzbuch vorgesehene Instrument einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme vorstellen. Damit eröffnen wir uns bei großen, neuen Vierteln die Möglichkeit, die Kosten der städtischen Infrastruktur komplett aus den Bodenwertsteigerungen zu finanzieren, um einen Mehrwert für die Gesellschaft zu erreichen und exorbitante Gewinne für Investoren eindämmen.
Städtebauliche Planungen dürfen nicht an der Gemeindegrenze aufhören. Die Lasten und Nutzen des Zuzugs in den Ballungsraum Augsburg müssen dabei gerecht verteilt werden. Nur gemeinsam mit den Nachbarkommunen kann eine zukunftsweisende Planung gelingen. Wir wollen deswegen einen interkommunalen Planungsverband errichten.
Grüne Ziele bei den Steuerungsinstrumenten:
Klare Priorität auf Innenentwicklung: Wir wollen bereits genutzte Flächen wiederverwenden und im Innenbereich unserer Stadt nachverdichten, um der Neuinanspruchnahme von Boden im Außenbereich zu begegnen. Wir lehnen ein neues Baugebiet im Außenbereich wie in Wellenburg klar ab.
Städtebauliche Entwicklungsmaßnahmen anwenden: Bei neuen Baugebieten wie Haunstetten Süd-West oder bei der Umwidmung größerer Gewerbeflächen frieren wir die Bodenpreise vor der Spekulation mit städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen ein.
Städtebauliche Verträge mit Investor*innen: Wir wollen steuernd eingreifen und Mindeststandards für städtebauliche Verträge festlegen wie die sogenannte Sozialgerechte Bodennutzung in München. Nicht der politische Einfluss von Investor*innen soll entscheidend sein, wie viele Grünflächen, wie viele Kindergartenplätze der Investor als Gegenleistung für die Erteilung des Baurechts leisten muss, sondern wir wollen verbindliche Standards festlegen. Wo immer dies rechtlich möglich ist, wollen wir Investor*innen in die Pflicht nehmen, auch gesellschaftliche Projekte wie Kinderbetreuungseinrichtungen mitzufinanzieren. Zu diesen Rahmenbedingungen gehören für uns neben der Übernahme von Kosten, die im Zusammenhang mit den Planungs- und Baumaßnahmen entstehen, die Pflicht zur Durchführung einer ökologischen Baubegleitung durch den Investor zum Schutz unserer Bäume und die Einhaltung des Augsburger Energiestandards.
4.5 Ein Zuhause für jeden Geldbeutel – mindestens 40 Prozent geförderte Wohnungen langfristig sichern
Wir Grüne wollen, dass in Augsburg bei jedem neuen Bauvorhaben, in jedem neuen Baugebiet 40 Prozent sozial geförderte Wohnungen entstehen – egal, wer Investor*in ist. Denn sozialer Wohnungsbau bedeutet garantierte, niedrige Mieten für mehrere Jahrzehnte.
Die Mindestquote von 40% sozialem Wohnungsbau muss in den städtebaulichen Vertrag aufgenommen werden, der Grundlage jedes Bebauungsplans ist.
Denn derzeit wird in Augsburg der Umfang von geförderten Wohnungen, die von Investor*innen auf den neu zu bebauenden Grundstücken zu erreichen sind, bei jedem Bebauungsplan neu verhandelt. Wenn Investor*innen dann etwa mit Rückzug drohen oder ankündigen, das Projekt sei dann nicht finanzierbar, kommt das Thema leicht unter die Räder. Wir wollen deshalb eine Mindestquote von 40 Prozent für den geförderten Wohnungsbau bei Neubauprojekten in den einzuhaltenden Mindeststandards für städtebauliche Verträge festhalten. Außerdem fordern wir die Verlängerung der Bindung von sozial geförderten Wohnungen auf 40 Jahre.
Grüne Ziele für den geförderten Wohnungsbau:
Mietpreisbindung verlängern: Derzeit gilt für den geförderten Wohnungsbau eine Mietpreisbindung von nur 25 Jahren. Aber was sind 25 Jahre, wenn danach die gesetzlichen Mieterhöhungen verlangt werden können? Das ist für uns weder nachhaltig noch sozial. Daher befürworten wir in einem ersten Schritt eine Verlängerung der Mietpreisbindung auf 40 Jahre. Der soziale Ausgleich ist erst dann gesichert, wenn mit “Grund und Wohnen” keine exorbitanten Gewinne mehr erzielt werden können.
Einführung eines Veräußerungsmodells: Für die Umsetzung des geförderten Wohnbaus fordern wir ab 90 neu entstehenden Wohnungen ein Veräußerungsmodell, das sogenannte “Münsteraner Modell”. Die geförderten Wohnungen werden dann nicht von Investor*innen unter Zuhilfenahme der entsprechenden Förderung erstellt und für 40 Jahre sozial gebunden, sondern die Investor*innen verpflichten sich, Grundstücke, die für die 40 Prozent geförderten Wohnungsbau nötig sind, an die Stadt Augsburg zu übereignen. So kann die Stadt über städtebauliche Verträge an Grundstücke gelangen und auch in Zukunft ihre wohnungspolitischen Vorstellungen umsetzen.
4.6 Mehr vom Guten – Genossenschaften fördern
Wir wollen, dass Menschen selbst darüber nachdenken können, wie sie wohnen und leben wollen. Wir wollen ihnen die Möglichkeit geben, diese Ideen gemeinsam zu realisieren. Was ein Mensch oder eine Familie allein nicht schafft, gelingt in der Gruppe. Das beweisen Wohnungsbaugenossenschaften und Baugemeinschaften seit langem. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für mehr bezahlbare Wohnungen. Sie planen langfristig, legen häufig Wert auf ökologisches Bauen und setzen auf Mitbestimmung.
Wir wollen bestehende Genossenschaften unterstützen und bei der Gründung neuer Genossenschaften und neuer Wohnprojekte helfen. In letzter Zeit gibt es viele Menschen, die mit viel Eigeninitiative nach individuellen Wohnlösungen in unserer Stadt suchen. Sie sind bereit, Kraft, Geld und Zeit für ihre Ideen zu investieren. Wir wollen sie dabei unterstützen. In den Händen von Eigentümergruppen oder Genossenschaften werden Grundstücke und Häuser zu einem Zuhause für Viele. Und sie bleiben es auch für längere Zeit. Damit entziehen wir wertvolle Immobilien dem Kreislauf der Spekulationen.
Grüne Ziele beim genossenschaftlichen Wohnungsbau:
Mitbauzentrale eröffnen: Augsburg braucht eine kostenlose Mitbauzentrale. Das ist eine Beratungsstelle, die junge Genossenschaften von Anfang an unterstützt. Beim Planen ihrer Wohnprojekte, beim Finanzieren und Bauen ihrer Häuser und als Ansprechpartnerin für an Genossenschaften interessierten Investor*innen.
Förderung von Baugemeinschaften: Um kooperative Wohnformen zu fördern, wollen wir Grüne, dass städtische Grundstücke auch an Genossenschaften und Baugemeinschaften vergeben werden. Durch die Konzeptvergabe können Wohnbaugenossenschaften besser bei der Grundstücksvergabe berücksichtigt werden.
4.7 Lücken schließen und nach oben streben – Wohnraum aktivieren
Unser Grund und Boden ist begrenzt. Er ist ein wertvolles Gut, das sich nicht vermehrt. Deshalb wollen wir sparsam und weitsichtig damit umgehen. Wir Grüne setzen auf die sogenannte doppelte Innenentwicklung, d.h. wir werden auch die Grünflächen entwickeln und vernetzen.
Das Motto lautet: Innenentwicklung geht vor Außenentwicklung. Das heißt, bevor ein neues Baugebiet, insbesondere im Außenbereich, erschlossen wird, soll in bereits existierenden Stadtvierteln gezielt nach Plätzen gesucht werden, wo gebaut werden kann, ohne neuen Boden zu verbrauchen. Das schließt die Überbauung von ebenerdigen Gebäuden und Parkflächen mit ein.
Grüne Ziele bei der Aktivierung von Wohnraum:
Nach oben nachverdichten: Bei der Aktivierung von Wohnraum im Innenbereich unserer Stadt denken wir in die Höhe und achten auf Lücken. Ein Parkplatz unter freiem Himmel – ist das nicht Platzverschwendung? Die Lösung ist ein Haus auf Stelzen. Im Erdgeschoss bleibt der Parkplatz, darüber entsteht ein Haus mit Wohnungen oder Büros. Ein flaches Dach und noch viel Platz nach oben? Hier kommt ein weiteres Stockwerk auf das Dach. Eine Baulücke? Sie wird gefüllt. Bei diesen Bauvorhaben gehen wir umsichtig vor und berücksichtigen die Menschen, die bereits vor Ort wohnen und achten darauf, dass genügend Grünflächen vorhanden sind.
Das, was da ist, nutzen – Leerstandsmanagement und Baulückenkataster einführen: Zum sparsamen Umgang mit Grund und Boden gehört neben einem Dachausbauprogramm ein konsequentes Leerstandsmanagement. In Deutschland stehen etwa zwei Millionen Wohnungen leer! Zum Abbau von Leerstand und Lücken wollen wir für Augsburg ein Leerstandsmanagement und ein Baulückenkataster einführen.
Zusammenbringen von potentiellen Vermieter*innen und Mieter*innen: Durch Beratung und Vermittlung, durch Wohnungstauschbörsen (von der größeren zur kleineren Wohnung oder umgekehrt) und durch Angebote zur Hilfestellung wollen wir mögliche Vermieter*innen und Mieter*innen zusammenbringen.
4.8 Meins? Deins? … Unseres! – Grüne Konzepte für städtischen Boden
Was Augsburg gehört, wird in Erbpacht vergeben, nicht verkauft. Die Stadt Augsburg besitzt Grundstücke und Gebäude. Wenn sie an Investor*innen oder Unternehmen verkauft werden, gehen sie uns allen, der Natur und dem Gemeinwohl verloren. Wir Grüne wollen dieses wertvolle Gemeingut nicht verkaufen. Denn städtische Flächen und Immobilien sind ein wichtiger ökologischer, finanzieller und sozialer Faktor. Es ist ein Gut, das wir unseren Kindern und Enkeln erhalten wollen. Ist das städtische „Tafelsilber“ erst einmal weg, sind die Flächen zugepflastert und versiegelt, ist das ein unwiederbringlicher Verlust – vor allem, wenn kein entsprechender Grundstücksersatz erworben wird.
Wir Grüne fordern deshalb bei jeder Transaktion mit städtischem Eigentum 100-prozentige Transparenz und grundsätzlich die Einräumung von Erbbaurechten statt Verkauf. Außerdem wollen wir einen Grundstücksfonds einführen, der neue Grundstücke für die nächsten Generationen erwirbt und das Geld, das mit Grundstücken bzw. der Einräumung von Erbbaugrundstücken eingenommen wird, wieder in das wichtige Gut Boden investiert.
4.9 Die beste Idee gewinnt – städtische Grundstücke mit Konzept ausschreiben
Wir Grüne wollen, dass bei der Vergabe von städtischen Grundstücken im Erbbaurecht eine Konzeptvergabe stattfindet. Nur so kann gesteuert werden, dass nicht die billigsten Anbieter*innen gewinnen, sondern dass ein nachhaltiger Umgang mit der Ressource Boden erfolgt. So ist es möglich, Grundstücke nur an die zu vergeben, die sich verpflichten, bei der Bebauung des Grundstücks z.B. auf Energiestandards oder auf mehr Gemeinschaftseinrichtungen zu achten. Wir Grüne wollen, dass so gebaut wird, dass auch unsere Kinder und Enkelkinder noch davon profitieren.
Grüne Ziele für städtischen Boden:
Vergabe von städtischen Grundstücken im Erbbaurecht: Wir Grüne befürworten das Erbbaurecht. Das heißt, mit uns Grünen stellt die Stadt ihre Grundstücke für in der Regel 99 Jahre zur Bebauung und Nutzung zur Verfügung.
Konzeptvergabe einführen: Grundstücke werden im Erbbaurecht nur noch an diejenigen vergeben, die ein überzeugendes Konzept vorlegen. So kann gesteuert werden, dass z.B. ein Augsburger Energiestandard beim Bauen eingehalten wird oder mit bestimmten Materialien gebaut wird.
Grundstückfonds einführen: Die Einnahmen von Grundstücken werden wieder in das Gut Boden reinvestiert.
4.10 Keine*r fliegt für Luxussanierungen aus dem Nest – Augsburg braucht eine Erhaltungssatzung
Preisgünstige Wohnungen sind in Augsburg rar. Und das wird sich so schnell auch nicht ändern. Denn Augsburg wird auch für Arbeitnehmer*innen aus der Region, insbesondere aus München, immer interessanter. Außerdem ziehen aufgrund der neuen Universitätsklinik und der medizinischen Fakultät Menschen in unsere Stadt. Wir finden das gut. Aber das ruft auch Investor*innen und Sanierungsunternehmen auf den Plan, die versuchen, ältere Gebäude zu erwerben, zu sanieren und dann teurer zu vermieten oder als Eigentumswohnungen zu verkaufen. Die Folge: Es gibt noch weniger günstige Wohnungen und alteingesessene Mieter*innen werden verdrängt.
Grüne Ziele für preisgünstiges Wohnen:
Erhaltungssatzung für Altbauten erarbeiten: Wir können für Stadtteile, die von der Gentrifizierung betroffen sind, quartiersbezogen eine sogenannte Erhaltungssatzung erarbeiten. Wir Grüne wollen diese Erhaltungssatzung kombiniert mit einem städtischen Vorkaufsrecht verabschieden. Außerdem kann mit der Abgabe von sogenannten Abwendungserklärungen der neue Eigentümer verpflichtet werden, eine sozialverträgliche Sanierung vorzunehmen.
4.11 Wohnungen sind zum Wohnen da – Augsburg braucht eine Zweckentfremdungssatzung
Zweckentfremdungssatzung – hinter diesem Bandwurmwort steckt eine praktische politische Maßnahme, die wir Grüne durchsetzen wollen. Denn Augsburg wächst, der Tourismus boomt. Das ist eigentlich schön, nur leider wird der Platz in der Stadt immer knapper. Ferienwohnungen und -unterkünfte nehmen zu. Angesichts steigender Preise zahlt es sich für Immobilienbesitzer*innen möglicherweise aus, ein Objekt länger leer stehen zu lassen oder einen Bau nicht abzuschließen. Wenn Grundstücke und Immobilien nicht zum eigentlichen Zweck – dem Wohnen – verwendet, sondern zu Spekulationsobjekten werden, läuft etwas schief. Die Stadt Augsburg hat Möglichkeiten lenkend einzugreifen, wenn Wohnungen leer gelassen, nicht fertig gebaut oder gewerblich genutzt werden. Dafür braucht es eben eine Zweckentfremdungssatzung.
Grüne Ziele bei der Wohnraumnutzung:
Zweckentfremdungssatzung einführen: Wir wollen eine Zweckentfremdungssatzung verabschieden. Damit soll die Stadt aktiv die Nutzung von Wohnraum kontrollieren und entzogenen Wohnraum wieder denen zur Verfügung stellen, die ein Dach über dem Kopf brauchen.
4.12 Wohnraum für alle – für manche Menschen geht es ums Ganze
Manche Menschen haben es schwer im Leben und ganz besonders auf dem Wohnungsmarkt. Ihnen bei der Wohnungssuche zu helfen, ist uns ein besonderes Anliegen.
Wir unterstützen daher das von der Sozialverwaltung vorgelegte Konzept Wohnen. Menschen mit Behinderung, Geflüchtete, psychisch Kranke, Menschen mit niedrigem Einkommen, von Wohnungsverlust betroffene oder gefährdete Familien, alleinstehende Wohnungslose, Obdachlose, Strafentlassene und Menschen am Rande der Gesellschaft benötigen unsere tatkräftige Unterstützung und Zuwendung.
Gerade junge Menschen, die sich noch in Studium, Ausbildung oder frisch im Berufsleben befinden, haben häufig Schwierigkeiten, die finanziellen Sicherheiten vorzuweisen, die sich Vermieter*innen von ihren Mieter*innen versprechen. Deswegen ist auch für sie eine sozialverträgliche Alternative vonnöten.
Grüne Ziele bei Wohnungsverlust:
Städtisches Wohnhilfebüro als Partner: Grüne Sozialpolitik zielt immer darauf ab, die Selbsthilfe der Menschen zu stärken, Prävention über alles zu stellen und so die Würde jedes Menschen zu achten. Menschen mit Schwierigkeiten auf dem Wohnungsmarkt zu helfen, ist eine Selbstverständlichkeit. Die Mitarbeiter*innen des städtischen Wohnhilfebüros versuchen, auch kurzfristig Wohnraum zu beschaffen oder unterstützen dabei, den drohenden Verlust der Wohnung abzuwenden. Das Angebot wird gut genutzt, muss aber stetig bekannt gemacht werden. Gegebenenfalls ist es auszubauen.
4.13 Für mehr Grün in der Stadt
Grüner wirds immer. Jedenfalls mit uns: Vertikale Gärten, grüne Fassaden und blühende Wiesen auf Dächern sind Möglichkeiten, mehr Grün in die Stadt zu bringen. Das Stadtgrün verbessert das Stadtklima im doppelten Sinn: Es reguliert die Temperatur, reinigt die Luft, nimmt Regenwasser auf, bietet Lebensraum für Flora und Fauna und unterstützt somit die biologische Vielfalt.
Gleichzeitig trägt Stadtgrün zur Lebensqualität bei. Wer lebt nicht gerne in einer grünen Stadt?
Grüne Ziele für eine grüne Stadt:
Mehr Frei- und Grünflächen: Wir wollen Frei- und Grünflächen erhalten, ökologisch aufwerten, vernetzen und erweitern. Deshalb begrüßen wir das städtische Grün- und Freiflächenentwicklungskonzept. Wir wollen sogenannte Grünwerte, also verbindliche (Grün-) Orientierungswerte für den Wohnungs- und Gewerbebau, wie es sie beispielsweise in München und Nürnberg gibt. Eine Finanzierung stellen wir uns aus Mitteln eines Frei- und Grünflächenfonds vor.
Entsiegelungskataster: Als Gegengewicht zum verdichteten Bauen wollen wir ein Entsiegelungskataster einrichten und Entsiegelungsmaßnahmen fördern.
Mehr Grün fördern: Wir wollen ein städtisches Förderprogramm für die Begrünung von bestehenden Innenhöfen, Fassaden und Dächern sowie die stärkere Unterstützung von Urban-Gardening-Projekten.
Den Stadtraum zurückerobern – Öffentlichen Raum zum Aufenthaltsraum machen: Von zentraler Bedeutung ist für uns Grüne der Schutz und die Aufwertung des öffentlichen Raums und des Wohnumfeldes. In allen Stadtvierteln gibt es öffentliche Plätze, Parks, Sport- und Erholungsflächen, die wir bewahren und ausbauen wollen. Wir unterstützen kreative Köpfe mit guten Ideen für die Rückeroberung von Stadtraum. Mit Parklets – also Parkplätzen, die zeitweise oder komplett von allen Menschen genutzt werden können – wollen wir in Innenstädten spannende Orte auf den Straßen gestalten und zurückerobern. Wir unterstützen alle Menschen, die im geplanten Stadtraum „offene Räume“ als kulturelles Potential entdecken und erhalten wollen.
Zuhause in Augsburg – Grüne Ziele
Bezahlbar wohnen
Wohnen ist mehr als ein Dach über dem Kopf. Es ist ein Grundbedürfnis, das darüber entscheidet, ob wir uns zuhause fühlen, ob wir Wurzeln schlagen und uns frei fühlen. Wir wollen bezahlbare Mieten – mit mindestens 40 Prozent geförderten Wohnungen in Augsburg.
Nachhaltig handeln
Wir fördern Wohnprojekte und Genossenschaften. Wir wollen Augsburger Eigentum vermehren, in Erbpacht verpachten und damit für unsere Kinder und Enkelkinder erhalten.
Bestehendes sichern geht vor Neubau - nachverdichten statt Flächen versiegeln
Innenentwicklung geht vor Außenentwicklung. Bevor ein neues Baugebiet erschlossen wird, soll untersucht werden, wo noch gebaut werden kann, ohne neuen Boden zu versiegeln.
Steuernd eingreifen
Wir wollen eine Erhaltungssatzung, eine Zweckentfremdungssatzung sowie Investor*innen über städtebauliche Verträge in die Verantwortung für z.B. bezahlbaren Wohnraum nehmen.
Beratungsangebote sichern und ausbauen
Menschen in schwierigen Lebenslagen sollen niedrigschwellig und unbürokratisch Hilfe erhalten, einen Wohnraum zu bekommen oder zu behalten. Bestehende Strukturen wie das Wohnhilfebüro festigen wir, bauen sie aus und fördern neue Projekte und Initiativen. Wir stehen an der Seite der Schwachen.
5.1 Gerecht – würdevoll – selbstbestimmt
300.000 Chancen – das ist für uns nicht nur eine Überschrift – das ist unsere politische Überzeugung. Im Mittelpunkt unserer Politik steht der Mensch, genauer gesagt 300.000 Augsburgerinnen und Augsburger. Wir wollen für sie alle die gleichen Chancen: von Anfang an bis zum Ende ihres Lebens – in allen Lebenslagen – wenn das Leben sie aus der Bahn wirft, wenn der Alltag anstrengend, das Geld knapp oder die Last durch Krankheit und Einsamkeit schwer zu tragen ist.
Wir wollen eine soziale Stadt, in der es egal ist, ob ein Kind aus Oberhausen oder dem Bismarckviertel kommt. Eine Stadt, in der es egal ist, ob die Mutter Ärztin oder Arbeiterin ist – weil die Krippen, Kitas, Jugendtreffs und Ganztagsschulen überall die gleichen Chancen bieten. Weil genügend Pädagog*innen da sind. Und weil die gesamte Schulfamilie, also Eltern, Kinder und Pädagog*innen mitredet, mitbestimmt und mitgestaltet. Schule ist für uns nicht ausschließlich ein Lernort, sondern auch ein Lebensort. Wir gestalten die Schule der Zukunft. Das ist unser Ziel.
Wir wollen eine Stadt, in der Menschen gerne als Familie zusammenleben und füreinander Verantwortung übernehmen. Der Ausbau der Kinderbetreuung ist deswegen wichtig, um den Eltern Entscheidungsfreiheit und den Kindern Bildungschancen zu eröffnen. Mindestens genauso groß ist der Wunsch von Eltern und Kindern nach mehr Zeit für Familie, mehr Zeit füreinander. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist deshalb immer auch eine Herausforderung. Wir Grünen wollen nicht die marktkonforme Familie, wir schaffen eine familienfreundliche Arbeitswelt!
Wir wollen eine Stadt, die Menschen in Not nicht allein lässt. Deshalb unterstützen und fördern wir Einrichtungen und Projekte, die Hilfen am besten ohne viel Bürokratie anbieten. Vor Ort, also im Quartier, wollen wir nachbarschaftliche Strukturen schaffen, die als Anlaufstellen für die Fragen des Alltags dienen. Um den vielfältigen Anliegen der Augsburger*innen gerecht zu werden, wollen wir den sozialen und beratenden Einrichtungen ausreichend Personal zur Verfügung stellen, so dass jede*r die optimale Unterstützung erhält.
Wir wollen eine würdevolle Stadt, in der Menschen, die keine Wohnung oder keine Arbeit mehr haben, Rat, Obdach und Hilfe bekommen. Wo Menschen, die durch ihre Sucht aus der Bahn geworfen wurden, einen Anlaufpunkt und Hilfe finden. Und wo gute Gesundheit keine Frage des Geldbeutels ist.
Wir wollen das Unmögliche? Nein, wir wollen das Machbare realisieren. Unsere Politik rückt die Menschen in den Mittelpunkt. Wir wollen auf keine*n der 300.000 Augsburger*innen verzichten. Wir brauchen sie alle, wenn die soziale Stadt gelingen soll. Wir wollen gleiche Chancen für alle – von Anfang an. Ohne Wenn und Aber.
5.2 Bildung: Gleiche Chancen für alle –
von Anfang an
Gute und gerechte Bildung ist das Wichtigste, das wir unseren Kindern mit auf den Weg geben können – für sie selbst und für das Wohlergehen aller Menschen in Augsburg. Denn Bildung ist nicht nur der Grundstein für ein selbstbestimmtes Leben in Selbstverantwortung, für Teilhabe und die freie Entfaltung der Persönlichkeit, sondern auch ein Beitrag zum sozialen Frieden.
Bildung eröffnet schon in frühester Kindheit Perspektiven und Chancen
Damit alle Kinder von Anfang an gleich gute Startchancen haben, kommt der frühkindlichen Bildung und somit den Betreuungseinrichtungen wie Krippen, Kindergärten, Kindertagesstätten und Tagespflege eine große Bedeutung zu. Wir brauchen und wollen deshalb für jedes Kind einen guten Betreuungsplatz. Das heißt, wir wollen ausreichende, für die Familien möglichst passgenaue und wohnortnahe Betreuungseinrichtungen. Genauso wichtig ist uns die Qualität dieser frühkindlichen Betreuungs- und Bildungseinrichtungen.
Grüne Ziele für unsere Kitas:
Jährliche Bedarfsplanung: Wir wollen, dass die Bedarfsplanung jährlich fortgeschrieben wird. Damit wollen wir gewährleisten, dass wir nicht plötzlich feststellen müssen, dass viele Betreuungsplätze in unserer Stadt fehlen.
Digitale zentrale Anmeldeplattform: Wir wollen, dass endlich auch in Augsburg eine digitale Anmeldeplattform für Betreuungsangebote eingerichtet wird. Das jeweilige Bewerben bei einzelnen Kitas führt zu Doppelanmeldungen, Bevorzugungen einzelner und ist nicht zeitgemäß.
Eine adäquate Ausstattung der Einrichtungen: Um eine bessere Chancengleichheit unter den Einrichtungen in den verschiedenen Stadtquartieren herzustellen, wollen wir eine bedarfsorientierte Budgetierung. Das heißt, dass Einrichtungen, die vorwiegend von Kindern mit individuellem Unterstützungsbedarf besucht werden, mehr Mittel erhalten. Damit können dann Zusatzangebote eingeführt und zusätzliches pädagogisches Personal eingestellt werden.
Fachkräfte: Wir brauchen mehr und besser bezahlte Erzieher*innen sowie qualifizierte Tagesmütter und -väter. Wir unterstützen das städtische Konzept zur Personalgewinnung, -entwicklung und -pflege, das weiterentwickelt werden muss. Ebenso unterstützen wir eine Bezahlung während der Ausbildung, und andere Konzepte um den Erzieher*innenberuf wieder attraktiver zu machen.
Kindertagesstätten: Wir wollen gute Krippen und Kindergärten in ausreichender Anzahl. Dafür ist es nötig, dass die Gebäude saniert, Außenanlagen hergerichtet und auch neue Kitas gebaut werden, um den Bedarf an Betreuungsplätzen zu decken.
Task force Kita ausbauen: Wir brauchen in Augsburg weitere Kita-Plätze und Plätze für Schulkindbetreuung. Die Bedarfe hierfür sind klar vorhanden. Wir wollen, dass die Kita Task force daher nicht nur für die Suche nach neuen sowie nach möglicherweise zu erweiternden Kita-Standorten zuständig ist. Wir wollen, dass die Taskforce gerade auch bei der Umsetzung unterstützt, integriert plant und steuert.
Waldkitas fördern: Wir begrüßen es, wenn Kinder schon in frühem Alter mit der Natur in Kontakt kommen. Das ist gut für die Gesundheit und stärkt die Verbindung mit der Natur. Wir wollen bürokratische Hürden abbauen, bestehende Waldkitas unterstützen und die Gründung weiterer Waldkitas fördern.
Elterninitiativen unterstützen und Vielfalt sicherstellen: Wir stehen für eine Trägervielfalt und Vielfalt an pädagogischen Konzepten. Wir wollen Eltern, die eigene Betreuungsangebote aufbauen wollen, mit Beratungsangeboten unterstützen und ihnen das Gründen von eigenen Einrichtungen erleichtern.
5.3 Schulen als Lebens- und Lernräume
Die Gesellschaft ist im Wandel. Auch Schulen werden sich in Zukunft weiter verändern – weg vom Frontalunterricht, hin zu einem stärkeren Miteinander der Schulgemeinschaft. Weg von einem Lernen im Gleichtakt zu einem Unterricht, der jedem und jeder eine gerechte Chance gibt, weg von Kreide und Buch und hin zu modernen Medien. Weg von endlosen Fluren und ungenutzten Räumen, hin zu einem Lern- und Lebensort, der sich gegenüber dem Quartier öffnet. Wir Grüne wollen diesen Prozess bewusst gestalten.
Architektur und Pädagogik im Dialog
Viele der 70 Schulen im Augsburger Stadtgebiet sind sanierungsbedürftig. Dabei gleicht keine Baumaßnahme der anderen. Neben der reinen Sanierung ist oft auch eine Modernisierung der Gebäude oder ein Neubau nötig. Bei manchen Schulen müssen Räume für den Ganztag geschaffen werden, andere Schulen öffnen sich für Inklusion, bei dritten fehlen Ruheräume oder der Pausenhof muss vergrößert werden. Zudem steht die Digitalisierung der Schulen an. Jedes Vorhaben hat spezielle Voraussetzungen, die man berücksichtigen muss.
„Phase 0“ ist die frühe Planungsphase beim Bau eines Gebäudes. Hier werden die Weichen dafür gestellt, wie ein Haus, eine Schule oder ein Büro geplant und später mit Leben gefüllt wird. Dieser Zeitpunkt ist entscheidend dafür, ob ein Gebäude später für die Nutzer*innen tatsächlich funktioniert und zeitgemäßes Lernen und Arbeiten stattfindet. Aktuell gibt es noch keine verbindlichen Vorgaben darüber, ob und wie diejenigen, die eine Schule bauen, und diejenigen, die sie nutzen, miteinander in Dialog treten. Und es gibt keinen pädagogisch und architektonisch fundierten Orientierungsrahmen für unsere Schulen der Zukunft. Genau bei diesen planerischen, pädagogischen und architektonischen Aufgaben setzen wir Grüne an. Das wollen wir Grüne ändern.
Grüne Ziele für die architektonische Planung von Schulen:
Planung mit Beteiligung und Dialog: Wir Grüne entwickeln einen zeitgemäßen Plan für die “Phase 0” beim Schulbau. Mit Vorgaben und einzelnen Schritten für einen konstruktiven, transparenten Dialog. In dieser frühen Phase sprechen Architekt*innen, Lehrer*innen, Eltern und Schüler*innen miteinander und profitieren vom Wissen und von der Erfahrung der anderen. Damit keine gute Idee verloren geht! Das macht die Abläufe effektiver und es stärkt die Identifikation aller Beteiligten mit dem Lern- und Lebensort Schule.
Planung mit zukunftsweisender Pädagogik: Wir Grüne wollen die baulichen Investitionen an unseren Schulen im Sinne einer zeitgemäßen und zukunftsweisenden Pädagogik einsetzen. Schulgebäude geben als “Häuser des Lernens” unterschiedlichen Lehr- und Lernumgebungen Raum und entwickeln sich zum Lern- und Lebensort inmitten des Quartiers. Eine Richtlinie zum Schulbau macht dabei klar, wohin die qualitative Reise in Augsburg gehen soll.
Kommunale Schulbaurichtlinie: Wir wollen das Rad nicht immer wieder neu erfinden. Wir entwickeln stattdessen eine zeitgemäße kommunale Schulbaurichtlinie. Eine Richtlinie vereinfacht hier, was einfacher gemacht werden kann, verkürzt Planungszeiten und schont die Ressourcen. Sie enthält aber zugleich auch qualitative Leitlinien. Dieses Augsburger Rahmenkonzept dient dann als Orientierung und Leitfaden für den Schulbau. Es bietet aber auch weiterhin genug Flexibilität, um individuellen Bedürfnissen und speziellen Voraussetzungen der jeweiligen Schulen nachzukommen.
Sanierungsprogramm fortsetzen: Selbstverständlich muss die Sanierung, Erweiterung und der Neubau von Schulgebäuden in Augsburg weitergehen. Denn Bildung schafft Zukunft.
5.4 Bildungsentwicklungsplanung –planlos war gestern
Heute schon an Morgen denken und nicht immer dem Gestern hinterher arbeiten – so wollen wir eine zukunftsfähige, moderne Bildungslandschaft für Augsburg gestalten. Unsere Stadt verändert sich stetig, und das hat auch Auswirkungen auf die Schullandschaft und den Betreuungsbedarf an Kindertagesstätten und Schulen. Es ist unsere Aufgabe als Politiker*innen, auf diese Veränderungen rechtzeitig und umfassend zu reagieren.
Wir Grüne brauchen dazu keine Kristallkugel, die uns die Zukunft voraussagt. Wir haben eine bessere Idee: wir brauchen in Augsburg eine Schulentwicklungsplanung und führen diese mit der Jugendhilfeplanung in einer integrierten Bildungsentwicklungsplanung zusammen. Damit haben wir ein effektives Instrument an der Hand, mit dem wir Kräfte bündeln und ganzheitlich handeln können – zugunsten der Kinder, jungen Menschen und ihrer Familien. So bewältigen wir zukünftige Herausforderungen reibungslos. Die Werkzeuge dafür sind da. Wir wollen sie nutzen!
Grüne Ziele für eine geplante Bildungsentwicklung:
Integrierte Bildungsentwicklungsplanung: Hinter diesem Bandwurm-Begriff steckt eine einfache Idee – uns stehen in der Schul- und Jugendhilfeplanung genug Informationen und viele kompetente Bildungsakteure zur Verfügung, um die Zukunft unserer Kinder vorausschauend zu planen und um alle mitzunehmen. Wir wollen diese Informationen und Kräfte zusammenführen und ihre Aktivitäten miteinander koordinieren. Damit wir rechtzeitig auf zukünftigen Bedarf reagieren können.
Langfristige Mittelplanung: Wir ermitteln langfristig, wie viel Geld nötig sein wird, wie viele Räume, welche Maßnahmen, Sachmittel und pädagogische Kräfte wir brauchen, um allen Kindern und Jugendlichen die besten Voraussetzungen in der Bildung zu verschaffen, um die Digitalisierung zu bewältigen, die Medienkompetenz zu steigern, um Inklusion zu ermöglichen und um moderne Bildungskonzepte umzusetzen.
5.5 Vom Lernort zum Lebensort
Kinder sind neugierig, sie wollen alles wissen und entdecken. Sie lernen von klein auf und das wollen wir unterstützen. In den ersten Lebensjahren werden die Weichen dafür gestellt, wie sich der Lernweg und damit auch der Lebensweg eines Menschen weiterentwickelt. Hat ein Kind Zugang zu Wissen und Bildung? Fördert das Umfeld Kreativität, soziale Kompetenzen und den Umgang mit anderen? Werden Stärken und Interessen eines Kindes gesehen und unterstützt? All diese Voraussetzungen sind bekannt, dennoch nimmt die Kluft in den Bildungsverläufen junger Menschen zu. Sie hängt in hohem Maße davon ab, was nach dem Vormittagsunterricht an der Schule passiert, ob Kinder dann Zugang zu guter Förderung haben oder ob sie nur „aufbewahrt“ werden.
Grüne Ziele für gute Lernorte:
Qualitatives Rahmenkonzept: Wir Grüne wollen die Schulkindbetreuung in Augsburg mit einem qualitativen Rahmenkonzept voranbringen, damit mehr Kinder eine qualitativ wertvolle pädagogische Betreuung erhalten – und das den ganzen Tag lang. Dies wollen wir zusammen mit Kooperationspartner*innen aus den Stadtvierteln erreichen, allen voran natürlich mit der engen Verzahnung von Schule und Jugendhilfe. Denn es geht nicht nur darum, ausreichend Plätze zur Verfügung zu stellen. Es geht auch darum, qualitativ gute Betreuung in unserer Stadt zu haben, verlässliche und bedarfsorientierte Bildungs- und Betreuungsangebote bereit zu stellen und damit einen Beitrag zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Eltern sowie für mehr Bildungsgerechtigkeit und Teilhabe zu leisten.
5.6 Für jede*n das Richtige statt für alle das Gleiche – die bedarfsorientierte Schulfinanzierung
Oftmals hängen Migrationsgeschichte, Arbeitslosenquote und Bildungskarriere eng zusammen – zahlreiche Studien belegen dies. Wir Grüne nutzen vorhandene Erfahrungen und statistisches Wissen und bringen Unterstützung dorthin, wo man sie braucht.
Soziale Gerechtigkeit ist unser Grundwert, daher ist die gerechte Teilhabe Aller die Leitidee unseres bildungspolitischen Handelns. Wir wollen eine Schule, die allen Kindern in ihren Unterschiedlichkeiten, Besonderheiten und Stärken gerecht wird und ihre Potenziale fördert. Schulerfolg darf weder von den finanziellen Möglichkeiten noch von der sozialen Herkunft der Eltern abhängen, daher wollen wir eine bedarfsorientierte Schulfinanzierung.
Grüne Ziele für eine gerechte Verteilung der Mittel:
Bedarfsorientierte Finanzierung: Ob Bergheim, Oberhausen oder Pfersee – verschiedene Stadtteile haben andere soziale Zusammensetzungen, die sich natürlich auch an den Schulen widerspiegeln. Um den Kindern und Jugendlichen überall in Augsburg gleich gute Chancen zu ermöglichen, schauen wir uns an, wo es welche Bedürfnisse gibt und richten die Unterstützung danach aus. Das wird auch „bedarfsorientierte Schulfinanzierung“ oder „bedarfsorientierte Ressourcenverteilung“ genannt. So kommt die Hilfe da an, wo sie gebraucht wird.
5.7 Bildung gemeinsam verantworten
Bildung ist mehr als Schule und mehr als Frontalunterricht an der Tafel. Bildung findet neben Kindertagesstätten, Schulen, Hochschulen zum Beispiel auch in der Familie und in Peergroups, in Büchereien und Museen, im Jugendtreff, auf dem Spielplatz oder durch Medien statt. Unterschiedlichste Professionen leisten ihren Beitrag: Erzieher*innen, Lehrkräfte, Sozialarbeiter*innen, Heilpädagog*innen, Psycholog*innen, aber auch Kulturschaffende, Initiativen der Umweltbildung, Sportvereine und vieles mehr.
Viele Bildungsakteure, Bildungsinitiativen und Bildungsorte in Augsburg tragen dazu bei, allen Menschen, insbesondere aber Kindern und Jugendlichen, in unserer Stadt Teilhabe und Chancen zu ermöglichen. Wir Grüne wollen in Augsburg unsere kommunale Bildungslandschaft stärken und sie weiter mit Leben füllen. Wir wollen noch viel stärker Brücken zwischen schulischer und außerschulischer zwischen formaler, informeller und non-formaler Bildung bauen. Wir wollen Bildungsorte zu anderen Bildungsakteuren und zum Quartier öffnen.
Grüne Ziele für eine ganzheitliche Bildung:
Zusammen geht es besser: Für unsere Kinder, für junge Menschen und Familien vernetzen wir Kindergarten, Schule, Familie, Jugendarbeit, Kinder- und Jugendhilfe, Familienbildung, Träger*innen der kulturellen Bildung, der Umweltbildung und des Sports miteinander.
Familienbildung und Elternarbeit: Kindertagesstätten und Schulen sind auch Orte, an denen Eltern sich treffen und austauschen, sich informieren und sich beraten lassen. Wir begrüßen Elterncafés in Krippen und Kindergärten, Projekte wie Stadtteilmütter in Kitas und Grundschulen und den Ausbau der Familienstützpunkte.
Frühe Hilfen: Wir wollen Familien bereits während der Schwangerschaft und nach der Geburt unterstützen. Daher wollen wir Programme wie “Willkommen Augsburger Kinder” und “Frühe Hilfen und Koordinierter Kinderschutz” sichern und ausbauen.
Mehr Fachkräfte: Bildung, Betreuung und Beratung von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien erfordern erhebliche Anstrengungen. Daher wollen wir nicht nur mehr Lehrkräfte und mehr Erzieher*innen, sondern auch andere pädagogische Fachkräfte, wie (Schul-)Sozialarbeiter*innen, (Schul-)Psycholog*innen sowie Heilerziehungkräfte.
Umweltbildungsrichtlinien endlich einhalten: Seit 2003 müssen bayerische Schulen Koordinationsteams für Umwelt und Nachhaltigkeit bilden. Viele Augsburger Schulen haben aktuell keine solchen Teams und die schulische Umweltbildung bleibt trotz einer erstarkenden Klimabewegung auch in Augsburg hinter ihren Möglichkeiten zurück.
Lehrer entlasten: Lehrer*innen arbeiten hauptsächlich allein. Das ist anstrengend und nicht effektiv. Wir wollen Plattformen wie den Augsburger Begabungstag fördern und weitere schaffen.
5.8 Lernen auch nach der Schule – Jugend braucht Räume
In den Jugendhäusern und in der offenen und verbandlichen Jugendarbeit haben Jugendliche niederschwellige Bildungs- und Freizeitangebote. Diese Freiräume müssen erweitert und ausgebaut werden. Bei Konflikten schafft die Streetworkarbeit gegenseitiges Verständnis zwischen der Nachbarschaft und jungen Augsburgerinnen und Augsburgern.
Grüne Ziele für die Jugendarbeit:
Raum schaffen: Die zu den städtischen Gebäuden gehörenden Freiflächen – beispielsweise an Schulen – müssen auch außerhalb der Öffnungszeiten zur Verfügung stehen.
Sanierung der Jugendhäuser: Wir Grüne wollen die begonnene Sanierung der Jugendhäuser fortsetzen. Neben der baulichen Sanierung muss immer auch die konzeptionelle Neuausrichtung bedacht werden. Die stärkere Vernetzung mit anderen Bildungsträgern auf Grund der Ausweitung der Ganztagsbetreuung bleibt eine Herausforderung.
Jugendzentren in jedem Stadtteil: Um es allen Jugendlichen Augsburgs gleichermaßen zu ermöglichen, von der in Jugendzentren geleisteten außerschulischen Bildungsarbeit zu profitieren, arbeiten wir Grüne darauf hin, dass es künftig in jedem Augsburger Stadtteil ein Jugendzentrum gibt. Wir wollen die Angebotspalette und die Verbindung mit dem Stadtteil fördern und mehr Angebote und offene Treffzeiten für Eltern und Kleinkinder anbieten.
Streetwork weiter ausbauen: Wir setzen uns für den Ausbau der Streetwork ein, um eine noch stärkere pädagogische Begleitung anbieten zu können.
5.9 Leistungsstarke Bildungsorte – so geht Zukunft
Wir Grüne wollen mit konkreten politischen Maßnahmen, wie der oben beschriebenen bedarfsorientierten Schulfinanzierung, der kommunalen Schulbaurichtlinie oder der Bildungsentwicklungsplanung den Rahmen für eine Schule von Morgen schaffen. Wir sind überzeugt davon, dass unsere Bildungsorte viel leisten und zu Lebensorten werden können. Deshalb streben wir ein Bildungssystem an, in dem Werte wie Teilhabe, Beteiligung, Inklusion, interkulturelle Kompetenz, kulturelle Bildung, Prävention, Nachhaltigkeit und Gendersensibilität zusätzlich gestärkt werden.
Grüne Ziele für unsere Bildungsorte:
Teilhabe: Demokratische Prozesse erlernt man am besten, wenn man sie selbst erlebt. Dabei sein ist also buchstäblich alles, um die nötigen Kompetenzen zu erlangen und die Zukunft aktiv und eigenverantwortlich mitzugestalten. Daher sollten auch Kinder mit körperlichen und geistigen Einschränkungen gleichberechtigt am Unterricht teilnehmen können.
Beteiligung: Einmischen erwünscht! Wir hören auf die Expertise von Lernenden, Lehrenden und Eltern. Wir setzen auf gemeinsames Engagement für unsere Kinder. Das schweißt zusammen und stärkt die sozialen Bindungen.
Inklusion: Respekt und Wertschätzung gegenüber der gesamten Vielfalt der Kinder und jungen Menschen sowie miteinander und voneinander lernen lauten unsere Ziele für Augsburgs Schulen, Hochschulen und weitere Bildungsorte. Wir wollen darin unterstützen, mit der Verschiedenheit unserer Kinder und Jugendlichen konstruktiv umzugehen, gemischte Teams aufzubauen, Coachings und Fortbildungen anzubieten und inklusive Angebote (wie im Ferienprogramm) zu gestalten. Unsere Bildungsorte müssen zudem barrierefrei (um)gebaut werden.
Interkulturelle Kompetenz: Die Vielfalt unserer Stadtgesellschaft spiegelt sich natürlich auch in Kindergärten und Grundschulen wider. Das ist eine riesige Chance, interkulturelle Kompetenzen zu schulen, zu stärken und zu fördern. Natürlich müssen die pädagogischen Fachkräfte entsprechend vorbereitet sein. Dafür setzen wir uns ein.
Kulturelle Bildung: Kunst und Kultur kennenzulernen, zu verstehen und selbst zu gestalten fördert Talente und stärkt die Persönlichkeit und Identität aller Kinder und Jugendlichen. Wir setzen uns dafür ein, die kulturelle Bildung in Augsburg zu verbessern und zu verstetigen. Dazu werden wir eine Leitlinie zur kulturellen Bildung entwickeln.
Nachhaltigkeit: Wer früh an die Zusammenhänge von Ökologie, Umwelt, Klimaschutz und sozialer Verantwortung herangeführt wird, kann leichter nachhaltiges und klimagerechtes Verhalten in seinem Leben umsetzen. Soziales Engagement zu fördern ist eine Investition in die Zukunft, in eine Gemeinschaft der Bürger*innen, die sich mit gegenseitigem Respekt begegnen.
Prävention: Die Gesundheit fördern durch ökologisch und regional erzeugte Produkte und gleichzeitig das Bewusstsein dafür schaffen, welchen Wert gesundes Essen hat – dafür können Bildungsorte sensibilisieren. Was ist Sucht? Warum ist Bewegung gut für mich? Gute Bildungsorte klären zu diesen Themen auf, machen Angebote und sorgen vor.
Digital: Der Umgang mit Medien bestimmt das Leben. Medienbildung in und außerhalb der Schule muss aufeinander abgestimmt und das Medienbildungskonzept konsequent fortgeschrieben und umgesetzt werden.
Gendersensibilität: Mädchen und Jungen haben unterschiedliche Interessen und Bedarfe. Hierauf muss auch in unseren Bildungsorten reagiert werden. Wir wollen mehr (interkulturelle) Mädchenarbeit. Denn Mädchen brauchen Räume und Angebote, die Mädchen in ihrem Selbstbewusstsein stärken und in denen auch Geschlechterstereotypen und strukturelle Ungleichheiten thematisiert und hinterfragt werden können.
5.10 Hochschulen, Aus- und Weiterbildung – lebenslanges Lernen in Augsburg
Universität, Hochschule und Aus- und Weiterbildungsinstitute sind wichtig für das Leben in Augsburg. Sie ermöglichen der Industrie vor Ort, die dringend gesuchten Fachkräfte zu finden. Forschung, Innovation und Knowhow sind zudem Grundlage für die Augsburger Start-up-Kultur, also die Gründung neuer Firmen. Das heutige Leben erfordert, dass wir ein Leben lang lernen. Dafür brauchen wir diese Institutionen. Sie bereichern die Stadtgesellschaft und erhöhen die Attraktivität der Stadt, besonders für junge Menschen.
Grüne Ziele für ein lebenslanges Lernen:
Orientierung für Ausbildung und Studium: Viele junge Menschen haben nach dem Schulabschluss noch keine Entscheidung für eine anschließende Berufsausbildung oder ein Studium getroffen. Durch eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Schulen und Hochschule, Universität oder Ausbildungsinstituten kann jungen Menschen eine bessere Orientierung gegeben und können Abbrecherquoten verringert werden. Wir wollen diese Zusammenarbeit fördern.
Entwicklungspläne der Hochschulen unterstützen: Wegen des Fachkräftemangels wünscht sich auch die Augsburger Industrie, dass Hochschule und Universität mehr Menschen vor Ort ausbilden. Zudem braucht es neue Studiengänge, die die Fachkräfte für morgen gezielt heranbilden. Wir wollen die Hochschulen von städtischer Seite her unterstützen, indem wir uns im Falle von Erweiterungsplänen von Räumen für den Hochschulbetrieb und auch für den Wohnraum für Studierende einsetzen.
Transfer in die Stadtgesellschaft: An der Hochschule und der Universität gibt es zahlreiche Expertinnen und Experten, innovative Forschung und ein reges studentisches Leben. Dies kann auch die Stadt bereichern. Wir setzen uns deshalb für Kooperationsprojekte mit vielfältigen Formaten ein, sei es Ausstellung, Performance oder Diskussionsforum.
5.11 Inklusive Gesellschaft – das sind wir alle
Barrierefreiheit ist mehr als abgesenkte Bordsteine. Wir Grüne wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Barrierefreiheit eine Qualität für alle ist und das Leben in einer Stadt für alle besser macht. Deshalb sollten alle Straßen, Plätze und Wege in Augsburg, aber auch öffentliche Verkehrsmittel, Kindertagesstätten, Schulen, Hochschulen, Museen oder Freizeiteinrichtungen barrierefrei sein. Es geht aber nicht nur um den Abbau baulicher Hindernisse, sondern auch um den Abbau kommunikativer oder sozialer Barrieren. Deshalb ist uns die Beteiligung von Menschen mit Behinderung als Expert*innen in eigener Sache besonders wichtig.
In einer inklusiven Gesellschaft werden auch geistig und psychisch Kranke gleichwertig behandelt und finden ausreichend und niederschwellig Hilfe.
Seit 2019, also zehn Jahre nach Verabschiedung der UN Behindertenrechtskonvention, gibt es in Augsburg den Aktionsplan Inklusion. Wir fordern ein echtes Bekenntnis zur inklusiven Gesellschaft als Grundhaltung. Richtungsweisend ist beispielsweise das Projekt der Lebenshilfe in Kooperation mit vhs Augsburg e.V., bei dem Menschen mit Behinderung die Teilhabe an Kursen ermöglicht wird.
Grüne Ziele für eine inklusive Gesellschaft:
Barrierefreiheit für alle: Wir wollen, dass alle Straßen, Plätze und Wege in Augsburg, aber auch öffentliche Verkehrsmittel, Kindertagesstätten, Schulen, Hochschulen, Museen und Bildungs- oder Freizeiteinrichtungen barrierefrei sind.
Barrieren in den Köpfen abbauen: Den Betroffenen steht ohne Wenn und Aber ihr Platz in der Gesellschaft zu. Diese Maxime in die Tat umzusetzen, ist Grüne Inklusionspolitik. Das geht von der Förderung von Einzelprojekten bis hin zur schrittweisen Umsetzung des städtischen Aktionsplans Inklusion.
Ohne Beteiligung keine Inklusion: Wir wollen, dass die Maßnahmen des Aktionsplans Inklusion in einem umfassenden Beteiligungsprozess umgesetzt werden. So zeigen wir, dass inklusive Strukturen allen zu Gute kommen, sei es in der Mobilität, beim Wohnen, der Bildung, in Kultur und Freizeit. Indem wir zusammen die Perspektive(n) wechseln, können wir Neues und Anderes auf den Weg bringen.
Entstigmatisierung psychisch kranker Menschen: Menschen mit geistigen und psychischen Erkrankungen sind nach wie vor Vorurteilen ausgesetzt. Wir setzen uns für die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen ein, wollen Beratungsangebote sichern und wo es nötig ist verbessern. Wichtig sind niedrigschwellige Angebote und verlässliche Wege zur Nachsorge.
5.12 Gutes Leben in Augsburg – kostenlose Angebote für alle
Gutes Leben muss nicht immer Geld kosten. Im Gegenteil: Viele Dinge lassen sich nicht kaufen. Gutes Leben findet bei Begegnungen, beim gemeinsamen Arbeiten und beim Tausch von Wissen oder Erfahrungen statt. Wir wollen in den Stadtteilen Orte schaffen, die solche Treffen ermöglichen und den Zusammenhalt unserer Stadtgesellschaft fördern. Solche Treffpunkte sind z.B. offene Werkstätten, interkulturelle Gärten oder Leseräume, die nicht die Unterschiede zwischen den Menschen betonen, sondern deren Gemeinsamkeit, und die deshalb ohne Hemmungen von allen Interessierten gleichermaßen genutzt werden können. Diese kostenlosen Orte haben einen zusätzlichen Vorteil: Unter den Stichworten Teilen, Tauschen, Schenken werden hier Ressourcen geschont und Dinge wiederverwertet. Es sind nachhaltige Orte im besten Sinn.
Wir Grüne wollen gleiche Chancen für alle Menschen in unserer Stadt. Das gilt auch für die Freizeit und die Beteiligung am öffentlichen Leben. Wer wenig Geld hat, ist hier häufig ausgeschlossen, weil kaum Geld für Freizeitvergnügen übrig ist. Wir Grüne wollen unsere Stadtgemeinschaft durch kostenlose Aktionen und Möglichkeiten stärken. Auch das Sozialticket soll Menschen mit wenig Geld ermutigen, an kulturellen Angeboten teilzunehmen.
Grüne Ziele für ein gutes Leben:
Orte für gemeinschaftliche Aktivitäten schaffen: Wir wollen in den Stadtteilen Orte schaffen, die nachbarschaftliche Treffen ermöglichen und Orte im öffentlichen Raum, an denen man sich ohne Konsumzwang aufhalten kann. Dazu gehören offene Werkstätten, Leseräume, Urban-Gardening-Projekte, interkulturelle Gärten oder Parks, die mit Tischen und Bänken zum Verweilen einladen. Außerdem Tauschbörsen, Leihläden, Büros für Nachbarschaftshilfe, Nachbarschaftsparlamente, Bürgerzentren oder andere Bildungsorte.
5.13 Alt werden in Augsburg – heimisch im Quartier
Für uns Grüne steht der Mensch im Mittelpunkt unserer Politik. Unser Ziel ist, dass jede*r so lange wie möglich selbstbestimmt leben und aktiv sein kann. Die meisten Menschen möchten auch im Alter in ihrer gewohnten Umgebung bleiben und am alltäglichen Leben teilhaben. Mit ihren Lebenserfahrungen, ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten bereichern sie unsere Stadtgesellschaft. Wir Grüne sehen es als Aufgabe der Stadt Augsburg an, unseren älteren Mitbürger*innen diese Teilhabe zu ermöglichen. Und zwar unabhängig davon, wie viel Geld sie haben, wie es um ihre Gesundheit bestellt ist oder welche Sprache sie sprechen.
Es gibt viele Möglichkeiten, den letzten Lebensabschnitt in Ruhe, Würde und selbstbestimmt zu verbringen. Unsere Stichworte dazu sind kurze Wege, gute Kontakte und kompetente Beratung. Für alle, die auf Hilfe angewiesen sind, lautet unser Leitsatz „ambulant vor stationär“. Wir wollen kleinteilige und überschaubare und niedrigschwellige Strukturen, in denen die Menschen selbstbestimmt bis zum Ende ihres Lebens gut versorgt sind.
Wir haben in Augsburg 14 gewachsene und gut funktionierende Versorgungsregionen mit den Senioren-Fachberatungen als Anlaufstellen. Türkisch- und russischstämmige Senior*innen und ihre Angehörigen finden dort kultursensible Ansprechpartner*innen. Hier greift unsere Idee der kurzen Wege: Wir wollen, dass jede*r seine Beratungsstelle kennt und ohne große Mühe dorthin kommt – ohne lange Anfahrten und zusätzliche Ausgaben für den Fahrschein von Bahn oder Bus.
Wir wollen, dass auch und gerade im Alter Geschlecht, Herkunft, Religion oder die sexuelle Orientierung keine Rolle spielen. Wir wollen für queere Menschen spezielle Angebote wie in der Stadt München (München-Stift) oder Wien anbieten. Interkulturelle Medizin oder kultursensible seelsorgerische Angebote, beispielsweise in Krankenhäusern und Reha-Kliniken, müssen bekannter gemacht und ausgebaut werden.
Grüne Ziele für ein Altern in Würde:
Kurze Wege und Hilfe vor Ort: Dort, wo ich mein Leben verbracht habe, wo ich mich auskenne, sich mein Haus, meine Wohnung befindet, dort soll ich bleiben können. Das bedeutet, dass wir Stadtteile brauchen, die eine gute Nahversorgung, Sozialstationen, einen guten öffentlichen Nahverkehr, Apotheken sowie ausreichend, Ärzt*innen besitzen. Für die, die auf Hilfe angewiesen sind, wollen wir Grüne zukunftsfähige, kultursensible, überkonfessionelle Angebote anbieten, um den letzten Lebensabschnitt angenehm und sicher zu verbringen. Zur Grundversorgung gehören aus Grüner Sicht außerdem Orte der Nachbarschaftshilfe und der Begegnung. Gesundheitskioske sollen eine niederschwellige und kostenlose Beratung bieten. Multiprofessionelle Teams aus Ernährungsberater*innen, Krankenpfleger*innen und Geburtshelfer*innen ergänzen, wozu Ärzt*innen oft die Zeit fehlt.
Nachbarschaftshilfe ausbauen: Das Leben ist vor allem dann schön, wenn man oder frau es mit anderen teilt. Soziale Kontakte, die Pflege von Hobbys und das Weitergeben von Wissen ist für alle ein Vorteil. Wir Grüne haben hierzu Ideen, die wir in Augsburg realisieren möchten. Wir wollen die Nachbarschaftshilfe ausbauen – damit Senior*innen länger in der eigenen Wohnung bleiben können. Wir Grüne wollen das Mehrgenerationen-Wohnen fördern. Wir befürworten den Ausbau von Treffpunkten und Beratungsstellen, von Bürgerzentren, offenen Werkstätten, Begegnungsorten und Gemeinschaftsorten für alle Generationen. Wir wünschen uns in allen Stadtteilen mehrsprachige Erzählcafés, Schreibwerkstätten, gemeinsames Singen, Musizieren, Handwerken oder Gärtnern.
Queeres Leben im Alter: Älteren LGBTQIA+ (homosexuellen, bisexuellen, transsexuellen, transgender, queeren, intersexuellen und asexuellen Menschen) ist ein diskriminierungsfreies Umfeld anzubieten, denn ein alterswürdiges Leben macht nicht vor der sexuellen Identität Halt. Wir unterstützen daher die städtische Altenhilfe dabei, nach und nach ein sensibles, respektvolles und offenes Betreuungsklima in der Pflege zu schaffen.
Kultursensible Beratung und Pflege: Alt werden in der Fremde, die aber doch Heimat geworden ist, ist nicht immer leicht. Senior*innen mit ausländischen Wurzeln sollen einen freudigen und würdevollen Lebensabend haben. Die bestehenden Angebote (INA) sind ständig zu evaluieren und bei Bedarf zu verbessern. Der städtische Integrationsbeirat ist unser Ansprechpartner, um die Betroffenen zu erreichen und die Bedarfe zu erheben.
Ambulant vor stationär – so lange wie möglich daheim: „Ambulant vor stationär“ ist die Maxime grüner Pflegepolitik. Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, sollen so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung bleiben und so viel wie möglich selbst erledigen können. Pflegende Angehörige tragen die größte Last, wenn ihre Lieben schrittweise unselbstständiger werden. Sie sollen kompetente Hilfe erhalten. Das fängt beim Ausfüllen von Formularen oder dem Aufzeigen von Hilfsangeboten an und beinhaltet konkrete praktische Hilfe im Pflegealltag wie das tägliche Waschen oder einen Lieferservice für warme Mahlzeiten. Auch regelmäßige Hausbesuche durch Ärzt*innen oder Palliativmediziner*innen gehören zu der ambulanten Versorgung, wie wir Grüne sie anstreben.
Leben im Heim: Städtische Seniorenheime sollen allen Menschen offen stehen. Da jede Kultur andere Maßstäbe für ein würdiges Altern hat, befürworten wir multikulturelle Pflege-Teams und eine Stärkung der interkulturellen Medizin. Das gilt auch für Hospize. Wir begrüßen ausdrücklichen den Weg der städtischen Altenhilfe mit ihren interkulturellen Schulungen. Unsere übergeordneten Ziele sind Begegnungen auf Augenhöhe und gelingende Kommunikation bei der medizinischen Pflege. Genügend Fachkräfte anzuwerben gehört zu den größten Herausforderungen der Zukunft. Wir unterstützen und begrüßen auch hier den eingeschlagenen Weg der städtischen Altenhilfe, die sich mit großer Anstrengung um qualifiziertes Personal für eine liebevolle Betreuung ihrer Bewohner*innen bemüht.
5.14 Prävention – eine Stadt, die sich kümmert
Wir Grüne wollen den Augsburger*innen und insbesondere unseren Jugendlichen die bestmögliche Begleitung anbieten. Wir wollen, dass sie starke, selbstbestimmte Persönlichkeiten werden, die Gefahren wie Sucht, Essstörungen, sexualisierte Gewalt oder Rassismus erkennen und sich ihnen entgegensetzen können. Wir wollen, dass Menschen in schwierigen Lebenslagen Halt finden. Das ist keine leichte Aufgabe und daher verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz. Neben der Prävention müssen wir die Situation von Abhängigen verbessern und ihnen helfen, die gesundheitlichen und sozialen Folgen ihrer Sucht möglichst gering zu halten.
Grüne Ziele für eine gelungene Prävention:
Communities That Care: Wir befürworten die Rahmenstrategie Communities That Care (Städte, die sich kümmern). Dabei werden besondere Risiken in den Quartieren und fehlender Schutz genauso ermittelt, wie der Wunsch nach Freizeitanlagen oder Treffpunkten. Zusammen mit allen Beteiligten werden Aktionspläne erarbeitet, die den Kindern und Jugendlichen bestmögliche Chancen für ein gesundes und risikoarmes Aufwachsen in ihrem Stadtteil ermöglichen.
Prävention muss eine Pflichtaufgabe sein: Wir brauchen in Augsburg dringend mehr Gelder für Präventionsmaßnahmen, vor allem für spezielle Programme in Schulklassen. Die Nachfrage von Schulen nach Infoangeboten ist deutlich größer als von der Drogenhilfe Schwaben personell geleistet werden kann. Das darf nicht sein!
Drogenkonsumräume ermöglichen: Für Suchtkranke wollen wir Beratungs- und Anlaufstellen sowie die Drogenhilfe ausbauen. Wir Grüne wollen Suchtkranke nicht kriminalisieren. Wir fordern deshalb die Einrichtung von Drogenkonsumräumen und setzen uns dafür auf der Landesebene für entsprechende Gesetzesänderungen ein. Sie können die Lebenssituation von Süchtigen verbessern und chronischen Krankheiten wie Hepatitis und HIV vorbeugen. Drogenkonsumräume retten Leben. Bis zur politischen Umsetzung dieser Forderung setzen wir uns für die Aufstellung von Automaten zum Verkauf von Drogen-Reinheitstest ein, um die Folgen der fehlenden Drogenkonsumräume zu mildern.
Augsburg, die Stadt der 300.000 Chancen – Grüne Ziele
Gleiche Chancen bei der Bildung
Das ist für uns Grüne ein zentrales Anliegen. Wir wollen daher nicht nur sanierte Kitas, Schulen und Jugendtreffs und mit der kommunalen Schulbaurichtlinie und der Phase 0 unsere Planungs- und Bauprozesse verbessern. Wir wollen vor allem auch qualitativ gute Bildungsorte. Mit einer qualitativen Rahmenplanung zur Schulkindbetreuung und mit der bedarfsorientierten Finanzierung von Kitas und Schulen bieten wir allen Kindern die gleichen Startchancen und berücksichtigen besonders die Kitas und Schulen. Bei unserer Planung haben wir zudem den Bedarf für die Zukunft vor Augen, den wir mit unserer integrierten Bildungsentwicklungsplanung und der jährlichen Bedarfsplanung ermitteln. Unser Bildungskonzept steht für Chancengleichheit von Anfang an.
Gemeinschaft stärken
Wir fördern gemeinschaftsorientierte, kostenlose oder preiswerte Bürgerzentren.
Augsburg inklusiv
Der Augsburger Aktionsplan Inklusion ist Schritt für Schritt zusammen mit den Betroffenen umzusetzen. Wir achten dabei auf die speziellen Bedürfnisse der psychisch Kranken und Menschen mit einer geistigen Behinderung.
Fürsorge für Hilfsbedürftige
Wer Hilfe braucht, findet sie wohnortnah, unbürokratisch und niedrigschwellig. Der Quartiersgedanke ist unsere Maxime, d.h. kurze Wege, alles Wichtige befindet sich vor Ort.
Gut leben im Alter
Unser Ziel ist, dass jede*r so lange wie möglich selbstbestimmt leben und aktiv sein kann. In unserer Stadt der kurzen Wege sind Lebensmittelläden, Ärzte, Senioren-Beratungsstellen, Nachbarschaftshilfe und Orte der Begegnung gut erreichbar. In der Pflege befürworten wir das Prinzip ambulant vor stationär. Wir wollen Angebote für queer lebende Senior*innen. Die städtische Altenhilfe ist für LGBTQIA+ zu sensibilisieren. Kultursensible Beratung und Pflege ist zu verstetigen und weiter auszubauen.
Kulturelle Teilhabe ermöglichen
Wir rücken das Kultursozialticket mehr ins öffentliche Bewusstsein und stärken die Arbeit der Sozialpaten. Durch Aufklärung und Beratung ermutigen wir besonders Menschen mit weniger Geld, öffentliche Angebote zu nutzen. Wir wollen keinen Rückzug in die Einsamkeit aus Scham.
Wir wollen, dass für Prävention genügend Gelder zur Verfügung stehen, um Strategien wie die Communities That Care (Städte, die sich kümmern) umzusetzen. So sollen gesunde und risikoarme Quartiere für Jugendliche entstehen. Ebenso sollen Suchtkranke entkriminalisiert werden und ordentliche Beratung und Hilfe erhalten.
6.1 Ökologisch – innovativ – sozial
Augsburg ist ein wichtiger Wirtschafts- und Industriestandort, der vielfachen Wandel gemeistert hat. Traditionsreiche Unternehmen wie Osram, Weltbild oder MANroland mussten durch rasche Veränderungen ihrer Märkte tausende Arbeitsplätze abbauen – in letzter Zeit kämpfen auch die Mitarbeiter*innen von Fujitsu, Kuka oder Premium Aerotec um ihre Zukunft. An anderer Stelle sind neue Arbeitsplätze entstanden. Aktuell liegt die Arbeitslosenquote deutlich unter 4% und damit auf einem Rekordtief. Die Stadt wächst und ihre Wirtschaft hat große Entwicklungsmöglichkeiten, die wir als Grüne nachhaltig und sozial ausgewogen gestalten wollen.
Trotz des Wirtschaftsbooms in Deutschland zeigt der Nachtragshaushalt 2019 eine Abschwächung der Augsburger Wirtschaftsleistung. Die kommunale Wirtschaftspolitik muss aus der Vergangenheit lernen und dieser wirtschaftlichen Entwicklung rechtzeitig entgegensteuern. Das bedeutet, Arbeitsplätze und Wachstum in der Vielfalt der Unternehmen in zukunftsfähigen Branchen zu fördern. Klug geplant schafft kommunale Wirtschaftspolitik die Grundlagen, damit nachhaltige Innovationen regionaler Unternehmen marktfähig werden und die lokale Wirtschaft gestärkt wird. Ein Beispiel ist der Klimaschutz: Der Aufbau einer regionalen, nachhaltigen Energieerzeugung schafft Arbeitsplätze im Handwerk, in Startups, in der Dienstleistungsbranche und über Kooperationsprojekte auch in den traditionsreichen Augsburger Industrieunternehmen. Auch der Ausbau der Radinfrastruktur und des ÖPNV hilft der regionalen Wirtschaft und schafft Arbeitsplätze. So lassen wir die Augsburger Wirtschaft mit der weltweiten Transformation nicht allein, sondern unterstützen aktiv.
Zusätzlich wollen wir Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Dynamik in ein neues Gleichgewicht bringen. Unsere Zukunft hängt unmittelbar davon ab, ob es gelingt, wirtschaftliches Wachstum und Ressourcenverbrauch zu entkoppeln. Das erreichen wir zum Beispiel, indem wir wirtschaftlichen Erfolg nicht mehr ausschließlich mit einer Finanzbilanz messen. Diese ist ein unzureichender Indikator für Lebensqualität und Wohlstand, da die Auswirkungen auf Menschen, Gesellschaft und Umwelt ignoriert werden.
Wir wollen qualitatives statt zielloses Wachstum fördern. Wir Grüne befürworten die Gemeinwohl-Bilanz. Hier werden neben der ökonomischen Entwicklung auch die ökologisch nachhaltige Produktion und der Beitrag des Unternehmens zur Gesellschaft bilanziert. Das sind harte, gesamtwirtschaftliche Indikatoren, die bisher nicht ausreichend berücksichtigt werden. Sie helfen uns, Wohlstand, Lebensqualität und Leistungsfähigkeit der Gesellschaft besser zu messen und sozial gerecht zu erhöhen. Denn eine funktionierende Augsburger Stadtgesellschaft ist auf eine intakte Umwelt, gesunde Arbeitskräfte und eine solidarische Gemeinschaft angewiesen. Wir Grüne wollen eine Gemeinwohl-Bilanz für alle städtischen Unternehmen erstellen.
Wir fangen mit den Veränderungen bei uns selbst an, also bei der Stadt Augsburg. Bei der Stadtverwaltung haben wir Einfluss auf die Vergabepolitik: Wir vergeben Aufträge nur noch an Betriebe und Unternehmen, die ökologische, soziale und ethische Standards erfüllen.
6.2 Die Gemeinwohl-Bilanz – das Wohl aller ist unser Erfolg
Was wäre, wenn der Erfolg eines Unternehmens nicht ausschließlich mit der Vermehrung von Geld gemessen würde? Sondern wenn in die Bilanz Werte wie faire Arbeitsbedingungen, ökologisch nachhaltige Produktion, Selbstbestimmung, Menschenwürde, Gerechtigkeit oder Solidarität einfließen würden? Wenn man oder frau diese Gemeinwohl-Faktoren berechnen könnte und diese Faktoren auch Teil der Bilanz würden? Das leistet die Gemeinwohl-Bilanz und ermöglicht eine wirkliche und nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation der Augsburger Bürger*Innen. Wir Grüne wollen die Gemeinwohl-Bilanz zum Wohl von Mensch und Umwelt in unsere Stadt Augsburg einführen.
Stuttgart hat sich bereits auf den Weg gemacht. Seit 2015 setzt sich die Stadt mit dem Modell auseinander und wendet die Gemeinwohl-Bilanz in Teilen bereits an. Vier städtische Beteiligungsunternehmen haben sich mit der Gemeinwohl-Bilanzierung auseinandergesetzt und schon viele Impulse umgesetzt. Die Eigenbetriebe „Leben und Wohnen“ (städtische Seniorenheime) und die „Stadtentwässerung Stuttgart“ sind dabei, den kompletten Prozess durchzuführen und innovative und übertragbare Schlüsse zu ziehen, wie Wirtschaft und Gemeinwohl quantifizierbar und sichtbar vereint werden können.
Grüne Ziele für das Gemeinwohl in unserer Wirtschaft:
Gemeinwohl-Kodex für Augsburg: Wir Grüne wollen, dass Augsburg Vorreiter in Sachen nachhaltiges Wirtschaften wird. Wir wollen für Augsburg einen Gemeinwohl-Kodex erarbeiten und für alle städtischen Betriebe eine Gemeinwohl-Bilanz erstellen (vergleiche Stuttgart). Das heißt nicht, dass die klassischen Kennzahlen einer Bilanz, wie beispielsweise Umsatz und Rendite, ganz wegfallen. Sondern wir erweitern die Bilanz um mehrere Gemeinwohl-Faktoren, um die gesamtheitliche Wirkung der Organisation auf Umwelt und Gesellschaft abzubilden. Dadurch entspricht der Erfolg eines Betriebes seinem tatsächlichen Beitrag zu dem Wohlergehen und der Leistungsfähigkeit unserer Gesellschaft. Dieser Vorgang dauert ein bis zwei Jahre und wird von uns transparent gestaltet. Wir lassen interessierte Unternehmen an unseren Erfahrungen teilhaben und unterstützen sie, wenn sie selbst eine Gemeinwohl-Bilanz erstellen wollen.
6.3 In die Zukunft investieren – generationen- und klimagerechte Finanzpolitik
Die Herausforderungen in Augsburg sind groß: Wir müssen viele Aufgaben zugleich bewältigen. Wir wollen den sozialen Wohnungsbau stärken, unsere Wirtschaft modernisieren, die Digitalisierung und nachhaltige Mobilität in unseren Städten voranbringen. Wir wollen vor allem aber auch unsere öffentliche Infrastruktur – Schulen, Kindergärten, Jugendtreffs, Kultureinrichtungen, Sportstätten und Schwimmbäder sowie Verwaltungsgebäude – sanieren und zukunftsfähig machen. Deshalb investieren wir in die Zukunft und sanieren, modernisieren und bauen unsere städtische Infrastruktur aus.
Wir wollen das städtische Finanzvermögen nach Nachhaltigkeitskriterien und strikten Klimaschutz-Gesichtspunkten anlegen. Das bedeutet den Ausstieg aus dem fossilen Sektor – denn nur so können wir die Ziele des Pariser Klimaabkommens einhalten. Und das bedeutet: keine Investitionen auf einem Finanzmarkt, der klimaschädliche, umweltzerstörende, gesundheitsschädigende oder ausbeuterische Geschäftsmodelle finanziert. Wir Grüne setzen uns daher für eine transparente Finanzpolitik ein. Unser Ziel ist, dass alle Bürger*innen nachlesen und verstehen können, welche Einnahmen Augsburg hat und wofür unsere Stadt ihr Geld ausgibt. Deshalb haben wir 2017 bereits durchgesetzt, dass aus dem 2.000-seitigen öffentlichen Haushaltsplan die wichtigsten Daten zusammengefasst und verständlich dargestellt werden. Heute kann jede*r Augsburger*in den übersichtlichen Taschenhaushaltsplan mit klaren Zahlen und Daten auf der städtischen Seite einsehen.
Grüne Ziele für eine generationen- und klimagerechte Finanzpolitik:
Sanierungen fortsetzen: Wir investieren in die Zukunft und sanieren, modernisieren und bauen unsere städtische Infrastruktur aus. Insbesondere das Sanierungsprogramm für unsere Augsburger Schulen muss konsequent fortgesetzt werden.
Divestment-Strategie einführen: Wir Grüne setzen uns dafür ein, dass die Stadt Augsburg eine Divestment-Strategie auflegt, bei der Vermögen klar nach Nachhaltigkeitskriterien und Klimaschutz-Gesichtspunkten angelegt wird.
Transparente Finanzpolitik der Stadt: Wir legen offen, wofür Augsburg Geld ausgibt. Kosten für Sanierungen und aktuelle Zahlen zur Verschuldung der Stadt sollen für Bürger*innen zugänglich sein.
6.4 Digitalisierung – aktiv, nachhaltig, menschenfreundlich
Wir Grüne sehen die Digitalisierung als Herausforderung, die verantwortungsbewusst von der Politik gestaltet werden muss. Es geht darum, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und zugleich deren Risiken zu minimieren, um eine zukunftsfähige und gerechte gesellschaftliche Entwicklung zu erreichen. Wir Grüne wollen, dass die Digitalisierung den Bürger*innen dient. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Menschen gleichermaßen von den positiven Aspekten der Digitalisierung profitieren. Im Mittelpunkt stehen für uns eine zukunftsfähige, digitale Infrastruktur, der freie und gleichberechtigte Zugang zum Netz für alle, der Schutz unserer Privatsphäre und unserer persönlichen Daten sowie eine modernisierte Verwaltung. Um die vielfältigen Chancen des digitalen
Wandels nutzbar zu machen, müssen wir den digitalen Wandel gestalten und marktmächtige Anbieter*innen regulieren. So schaffen wir Rechtssicherheit für alle Beteiligten und schützen Grundrechte – beispielsweise über hohen Datenschutz und beste IT-Sicherheitsstandards. Sie ermöglichen ein freies Handeln im Netz, Innovationen und fairen Wettbewerb.
Grüne Ziele für die Digitalisierung:
Augsburger Smart City Strategie: Wir brauchen für Augsburg eine zukunftsorientierte nachhaltige Smart City Strategie wie es die Stadt Wien umsetzt. Diese soll im Dialog mit Bürger*innen, Wirtschaft, Verwaltung und Hochschulen erarbeitet werden. Die Grundlage einer Smart City Strategie für Augsburg ist für uns dabei die Smart City Charta. Denn Digitalisierung ist nicht nur technisch zu betrachten, es gilt den Wandel für unsere Bürger*innen und für unsere nachhaltige Stadt zu gestalten.
Technische Voraussetzungen sichern: Wir wollen flächendeckend schnelles Internet in der ganzen Stadt sichern.
Zugang für alle: Wir wollen an vielen Plätzen in Augsburg und in allen öffentlichen Gebäuden öffentliche Zugänge über W-LAN.
Geräte für alle: Alle Besitzer*innen eines Büchereiausweises können in der Stadtbücherei Augsburg einen internetfähigen Computer nutzen. Wir wollen eine freie Nutzung von Internetzugängen in der Stadtbücherei, den Stadtteilbüchereien, Bibliotheken, Stadtteilzentren und weiteren Orten ermöglichen.
Wissen für alle: In regelmäßigen Schulungen und Workshops vermitteln wir kostenlos Grundwissen zum Thema Internet, Datenschutz und Digitalisierung.
Co-Working für alle: Wir Grüne wollen in kommunalen Co-Working-Spaces eine gute Infrastruktur für Neugründungen im Bereich digitale Wirtschaft zur Verfügung stellen.
Digitales Rathaus und digitale Verwaltung: Wir unterstützen den Aufbau einer transparenten und bürgernahen Stadtverwaltung. Wo immer möglich sollen die Augsburger*innen die Wahl haben, ob sie eine Behörde persönlich aufsuchen oder ihre Anliegen und ihre Formulare online ausfüllen möchten. Auch in Augsburg sollen Ämter mit Kundenkontakt eine eigene App zur Interaktion mit Bürger*innen erhalten.
Bürgerbeteiligung: Wir befürworten die Beteiligung von Bürger*innen bei kommunalen Entscheidungen. Dafür wollen wir das Angebot an Online-Beteiligungsformaten ausweiten.
Open Data: Öffentliche Daten der Stadt sollen der Allgemeinheit frei zur Verfügung stehen. Dazu gehören zum Beispiel Karten, Statistiken, der städtische Haushalt oder Gutachten. Das Ratsinformationssystem soll zudem ausgebaut werden indem z.B. Protokolle eingestellt werden oder öffentliche Sitzungen via Livestream übertragen werden.
6.5 Das Einzelhandelsentwicklungskonzept – gutes Leben vor Ort
Supermärkte, Discounter und Fachmärkte auf den (ehemals) grünen Wiesen haben sich als planerischer Irrtum erwiesen. Viel schöner ist es, wenn sich Bäcker, Lebensmittelläden oder die Stammkneipe gleich um die Ecke befinden. Wir Grüne befürworten eine Stadt der kurzen Wege. Wir wollen eine lebendige Innenstadt und gut ausgestattete Stadtteile, in denen wir gerne Zeit verbringen.
Grüne Ziele für den Einzelhandel:
Ausreichend Läden in die Stadtteile: Wir Grüne befürworten eine vielfältige und gute Nahversorgung. Das Einzelhandelsentwicklungskonzept dient als Grundlage unseres Handelns. Wir setzen uns, wo rechtlich möglich, gegen große Discounter in nicht integrierten Lagen und auf der grünen Wiese ein. Unsere Stadt lebt von starken Stadtteilen und Stadtteilzentren, und diese wollen wir erhalten und stärken.
Belebung der Innenstadt: „Der Luxus der Zukunft ist analog“, so meinte ein Augsburger Geschäftsinhaber. Dem wachsenden Online Handel muss eine attraktive Innenstadt für alle Augsburger*innen mit vielfältigen, familienfreundlichen Angeboten plus einer fußgänger- und fahrradfreundlichen Infrastruktur entgegengestellt werden. Wir unterstützen dementsprechend innovative und zukunftsweisende Initiativen der Geschäftsinhaber*innen. Mehr Parkhäuser zur (angeblichen) Attraktivitätssteigerung lehnen wir entschieden ab.
6.6 Gutes Arbeiten in Augsburg
Augsburg steckt auch im Jahr 2019 weiter im Strukturwandel. Nach dem Ende der Textilindustrie in Augsburg und dem Beginn der Globalisierung von Wirtschafts- und Kapitalmärkten befinden wir uns mitten im nächsten Transformationsschritt: der Digitalisierung unserer Arbeitswelt.
Arbeit ist ein Menschenrecht und ein wichtiges Grundbedürfnis – denn Arbeit ermöglicht Teilhabe am öffentlichen Leben. Der Verlust von Arbeit bedeutet daher einen tiefen Einschnitt in den individuellen Lebensweg. Wir Grüne wollen, dass jede*r eine Arbeit ihrer/seiner Wahl, ihrer/seiner Talente und Fähigkeiten entsprechend ausüben kann. Arbeit muss auskömmlich entlohnt sein, muss Freiraum für anderes lassen und muss Gelegenheit geben, sich weiterzuentwickeln und eventuell auch noch andere (Berufs-)Wege einschlagen zu können.
Grüne Arbeitsmarktpolitik setzt auf eine sichere und gerecht entlohnte sozialversicherungspflichtige Arbeit. Der Arbeitsmarkt ist tief gespalten: zwischen Berufstätigen und etwa 2,6 Millionen Arbeitslosen, zwischen Menschen mit relativ sicheren Arbeitsplätzen und solchen mit unsicheren und schlecht bezahlten Jobs und zwischen Frauen und Männern, weil Frauen für gleiche Arbeit immer noch weniger Lohn erhalten. Arbeitsplätze, die gut bezahlt sind und Sicherheit bieten, sind für immer weniger Menschen erreichbar. Neue Jobs entstehen vorwiegend in der Leiharbeit, als Niedriglohnjobs oder Minijobs. Wir unterstützen Beratungseinrichtungen, die Arbeitnehmer*innen helfen, gegen Lohndumping und Lohnbetrug vorzugehen!
Die Digitalisierung der Arbeitswelt ist für alle eine große und für viele eine beängstigende Herausforderung. Wir Grüne wollen sie aktiv und zum Wohle der Menschen gestalten. Wir wollen die Chancen der Flexibilisierung nutzen und dabei die Arbeitnehmer*innen- und Arbeitsschutzrechte nicht aus den Augen verlieren. Wir sehen im Gegenteil durch die neue Technologie die Chance, Sozial- und Arbeitsstandards weiterzuentwickeln. Die begonnene Digitalisierungsstrategie der Stadt Augsburg begrüßen wir und werden sie aktiv im Hinblick auf die Situation der städtischen Mitarbeiter*innen begleiten.
Immer mehr Menschen können nur noch wenige Stunden täglich arbeiten, weil sie diverse Einschränkungen haben oder nur bedingt belastbar sind und dadurch keine Chance auf dem regulären Arbeitsmarkt besitzen. Für diese Menschen wollen wir mehr Möglichkeiten schaffen, sich gemäß ihren Fähigkeiten einzubringen. Auch Menschen mit psychischen Auffälligkeiten, mit Depressionen, Suchtproblemen und anderen seelischen Erkrankungen sollen wieder einer geregelten Beschäftigung nachgehen können. Für sie braucht es mehr therapeutische Angebote und kürzere Wartezeiten. Entsprechende Initiativen, Projekte und Anlaufstellen wollen wir finanziell besser ausstatten und fördern.
Grüne Ziele für gutes Arbeiten in Augsburg:
Sozialverträgliche Arbeitsbedingungen schaffen: Wir versuchen in kooperativer Zusammenarbeit mit den Unternehmen Arbeitsplätze, die vom Strukturwandel betroffen sind zu sichern und sozialverträgliche Lösungen zu finden. Wir treten ein für die Einhaltung des Mindestlohns, für gleiche Chancen und faire Löhne für Frauen und wollen Leiharbeit und Befristungen wo immer möglich verhindern. Für arbeitslose Menschen wollen wir die individuelle Förderung durch mehr und gut qualifizierte Mitarbeiter*innen im Jobcenter und durch ein besseres Fallmanagement stärken.
Digitalisierung: Damit die Menschen bei der Digitalisierung nicht unter die Räder kommen, werden wir darauf achten, dass bei Umstrukturierungen die gesetzlichen Mitbestimmungsregeln eingehalten werden, der Betriebsrat stets einbezogen ist, es klare Betriebsvereinbarungen gibt und durch ein permanentes “Change Management” mit Ängsten vor Arbeitsplatzverlust und Überforderung angemessen umgegangen wird.
Flexibilisierung: Die Arbeits- und Berufswelt und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fordert viel von uns. Aber es muss auch Verschnaufpausen geben, die Gelegenheiten abzuschalten und das Leben von einer anderen Warte zu betrachten. Deshalb sehen wir lebenslanges Lernen nicht nur unter dem beruflichen Verwertungsaspekt. Auch die persönliche Weiterentwicklung oder das Ausprobieren von Neuem muss möglich sein. Wir meinen, dass gerade unkonventionelle Fort- und Ausbildungsangebote in der Arbeitswelt 4.0 ihren Platz haben müssen.
Unterstützung gewähren: Wir setzen uns für mehr geförderte Arbeitsstellen ein, um Menschen mit eingeschränkten Kräften das Erleben einer sinnvollen Beschäftigung zu ermöglichen. Flankierend brauchen wir mehr therapeutische Angebote, damit Betroffene die Anforderungen bewältigen können. Dies gilt auch für Langzeitarbeitslose und ältere Arbeitssuchende.
6.7 Kreativwirtschaft und Startups fördern
Neue Ideen brauchen Räume, Infrastruktur, Fördermaßnahmen und Starthilfen. Das zeigt das sehr erfolgreiche Umwelt-Technologische Gründerzentrum (UTG) in Augsburg. Auch für andere Start-up-Ideen, insbesondere aus dem Bereich der Kreativwirtschaft ist hier noch mehr städtische Infrastruktur notwendig. Das Kreativwerk auf dem ehemaligen Gaswerkgelände bietet Raum für ein kreativwirtschaftliches Gründerzentrum.
Grüne Ziele für die Kreativwirtschaft:
Kreativwirtschaftliches Gründerzentrum: Wir Grünen wollen mit einem kreativwirtschaftlichen Gründerzentrum auf dem Gaswerkareal in Augsburg einen Treffpunkt schaffen, wo sich Gründer*innen und Startups aus der Kreativwirtschaft in Augsburg austauschen, Ideen weiterentwickeln und sich gegenseitig inspirieren können.
Mehr Pop-Up-Stores und kreative Zwischennutzungen: Wir wollen kreative Ansätze von Zwischennutzungen und Angeboten wie Pop-Up Stores weiterverfolgen. Augsburger Start-Ups und Menschen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft können in diesem Rahmen ihre Produkte vorstellen und ihren möglichen Erfolg erproben.
Mehr Finanzierungsmöglichkeiten für Gründer*innen: Wir unterstützen die Vergabe von Darlehen und Mikrokrediten für junge Unternehmen, für die Kreativwirtschaft und für Startups.
Kommunales Gründer-Stipendium: Wir führen in Augsburg ein kommunales Gründer-Stipendium ein.
6.8 Der Augsburger Innovationspark soll wirklich innovativ sein
Ziel des Innovationsparks unmittelbar neben der Universität Augsburg ist die enge Zusammenarbeit von Hochschule und Forschung auf der einen Seite und Wirtschaft und Produktion auf der anderen Seite Hier sollen neue Technologien und Materialien entwickelt und erprobt werden.
Wir Grüne wollen, dass unser Augsburger Innovationspark seinem Namen alle Ehre macht. Er soll ein wichtiger Bestandteil unserer Umweltstadt Augsburg werden. Wir wollen, dass hier und jetzt umweltfreundliche, ökologische Technologien erdacht, erforscht, entwickelt, erprobt und realisiert werden. Wir Grüne setzen uns dafür ein, dass hier die Grundlagen, für unsere Transformation der Wirtschaft geschaffen werden – also hin zu einer ökologischen, nachhaltigen Produktion und einem verantwortungsvollen Management von Ressourcen. Dann hat Augsburg den Titel „Umweltkompetenzzentrum“ verdient und kann mit sinnvoller Umwelttechnik den Wirtschaftsstandort zukunftsfähig machen.
Grüne Ziele für den Innovationspark:
Leuchtturmprojekt für ökologische Innovationen: Über den Bebauungsplan wollen wir Einfluss darauf nehmen, dass sich im Innovationspark ausschließlich Unternehmen ansiedeln, die unsere Stadt ökologisch voranbringen und die Innovation im Sinne von Umweltschutz und Klimaschutz nach Augsburg bringen. Der Innovationspark soll ein Leuchtturmprojekt werden und weit über Augsburg und die Region hinaus als Vorbild für nachhaltiges Forschen und Entwickeln gelten.
6.9 Hochschulstandort Augsburg –mit der Wissenschaft zusammenarbeiten
Augsburg ist Wissenschaftsstandort. An Hochschule und Universität, am Wissenschaftszentrum Umwelt und am Institut für Materials-Ressource-Management wird zu nachhaltigem Leben und Wirtschaften, aber auch zum Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft, geforscht und gelehrt. Am Uniklinikum stehen Umwelt- und Gesundheit im Mittelpunkt.
Grüne Ziele für den Hochschulstandort:
Kooperation: Wir wollen den Austausch der Stadt mit der Wissenschaft verbessern und z.B. in Reallaboren wissenschaftliche Erkenntnisse über gutes Zusammenleben in der Praxis umsetzen.
6.10 Wir sind Augsburg – wir vergeben Aufträge und Arbeit
Die Stadt Augsburg und die städtischen Betriebe sind starke Auftraggeber. Die Vergabe von Aufträgen ist deshalb ein wirkungsvoller Hebel, um Veränderungen und Umdenken herbeizuführen. Wir wollen bei der Vergabe von Aufträgen neben der Erfüllung des Auftrages auch ökologische, soziale und ethische Rahmenbedingungen strenger definieren.
Denn wir Grüne wollen nicht um jeden Preis den billigsten Anbieter auswählen. Vor allem nicht dann, wenn unsere Umwelt den wahren Preis zahlt. Oder wenn Menschen mit ihren miserablen Arbeitsbedingungen den hohen Preis für unseren Konsum zahlen. Wir Grüne stehen für eine Transformation der Wirtschaft, die ökonomisch denkt und ökologisch und sozial handelt.
Grüne Ziele für ökologisches und soziales Wirtschaften:
Wir kaufen regional und fair: Wir Grüne setzen uns dafür ein, dass bei allen Anschaffungen der Stadt Augsburg streng darauf geachtet wird, dass die Produkte fair, regional und nachhaltig hergestellt werden. Auch eine Gemeinwohl-Bilanz ist bei der Auftragsvergabe ein Pluspunkt. Diese Kriterien sollen auch bei Neuausschreibungen gelten.
Wir achten Menschenrechte: Die Einhaltung von Menschenrechten ist für uns Grüne nicht nur ein zentrales Anliegen, sondern ein absolutes Muss. Die Einhaltung von Menschenrechtsstandards wird also in unserer Vergabe- und Beschaffungspolitik ein nicht zu verhandelndes Kriterium sein.
Wir wollen Gleichberechtigung: Wir wollen, dass Frauen auf allen hierarchischen Ebenen, insbesondere in Führungspositionen, adäquat vertreten sind. Daher setzen wir Grüne uns dafür ein, dass in allen städtischen Betrieben und Unternehmen wie der Messe, den Stadtwerken oder dem Flughafen gleich viele Frauen wie Männer arbeiten – auf allen hierarchischen Ebenen
Wir wählen Mehrweg statt Einweg: Wir sagen den Einweg-Produkten systematisch den Kampf an! Dabei fangen wir bei uns selbst an – also in der Stadtverwaltung, den städtischen Betrieben und im Augsburger Rathaus. Der erste Schritt ist naheliegend und längst überfällig: Wir führen zu 100 Prozent Recycling-Papier ein. Außerdem wird in allen städtischen Büros, im Rathaus oder bei Empfängen vom Teelöffel bis zum Luftballon nur noch Mehrweg-Material oder natürliches bzw. recycelbares Material verwendet. Bei Bewirtungen, also bei Ehrungen und Empfängen im Rathaus sowie auch beim jährlichen Mitarbeiter*innenfest, setzen wir grundsätzlich auf bio und regional. Unser Vorsatz gilt auch für städtische Feste. Mit dem Modular-Festival hat Augsburg bewiesen, dass Nachhaltigkeit auch bei großen Events funktioniert. Dieses System wollen wir Grüne auf alle städtischen Feste wie die Augsburger Sommernächte, den Plärrer, die Dult oder das Turamichele-Fest übertragen, aueßrdem auf städtische Töchter wie etwa die Messe Augsburg.
6.11 Reparieren, wiederverwerten, Müll vermeiden
Die Herstellung der meisten Produkte kostet Rohstoffe und Energie. Wir wollen sparsam mit diesen wertvollen Gütern umgehen. Unser Ziel ist ein Kreislauf von Wertstoffen, in dem alle oder die meisten Rohstoffe recycelt, wiederaufbereitet, zerlegt oder upgecycelt werden können.
Wir wollen einen vernünftigen, weitsichtigen Umgang mit unseren Ressourcen. Das Knowhow und die technischen Möglichkeiten sind vorhanden – wir wollen sie nutzen. Hier und jetzt. Wir sagen den Wegwerf- und Einmalprodukten den Kampf an.
Grüne Ziele für eine Kreislaufwirtschaft:
Kreislaufwirtschaft unterstützen: Wir Grüne wollen diejenigen Unternehmen besonders unterstützen, die bei ihrer Produktion den Wertstoffkreislauf im Sinn haben. Das sind Unternehmen, die ihre Produkte so entwickeln und designen, dass sie repariert werden können und die bei der Auswahl der zu verarbeitenden Rohstoffe – wenn möglich – regionale Materialien verwenden oder Unternehmen, die Ersatzteile zur Verfügung stellen und die ihren Energieverbrauch reduzieren. Wir wollen Unternehmen fördern, die bereits bei der Planung ihrer Produktion berücksichtigen, wie wertvolle Materialien wiederverwendet werden können, wenn ihr Produkt nicht mehr zu gebrauchen ist. Außerdem fördern wir Angebote wie Repaircafés, die es Bürger*innen ermöglichen, selbstständig Produkte zu reparieren.
No-Plastik-Karawane: Die Stadt Augsburg hat eine gut funktionierende Energieberatung etabliert. Die Energiekarawane ist sehr erfolgreich und hilft beim Sparen von Energie. Wir Grüne wollen zusätzlich eine städtische No-Plastik-Karawane einführen. Externe Berater*innen besuchen Unternehmen und beraten sie, wie ihr Betrieb beispielsweise im Büro oder in der Kantine Plastik vermeiden und Müll reduzieren kann. Die No-Plastik-Karawane zieht darüber hinaus durch die Stadtteile und berät Privatpersonen.
Wirtschaften und Arbeiten in Augsburg – Grüne Ziele
Gemeinwohl-Bilanz
Wir Grüne wollen für Augsburg einen Gemeinwohl-Kodex erarbeiten und für alle städtischen Betriebe eine Gemeinwohl-Bilanz erstellen. Diese Bilanz berücksichtigt Werte wie faire Arbeitsbedingungen, ökologisch nachhaltige Produktion, Selbstbestimmung, Menschenwürde und Gerechtigkeit.
Digitalisierung
Wir wollen den digitalen Wandel aktiv, nachhaltig und gerecht gestalten. Wir wollen ein offenes, gemeinwohlorientiertes Netz. Grenzen müssen wir dort setzen, wo die Freiheit eingeschränkt wird und Datenschutz sowie Arbeitnehmer*innenrechte ausgehöhlt werden. Netzpolitik und Digitalisierung sind zentrale politische Querschnittsaufgaben für die Gesellschaft von heute und morgen.
Innovationspark für Umweltstadt
Der Innovationspark Augsburg soll ein wichtiger Bestandteil unserer Umweltstadt Augsburg werden. Wir wollen, dass hier umweltfreundliche und ökologische Technologien erdacht, erforscht, entwickelt, erprobt und realisiert werden.
7.1 Offen – bunt – sicher – solidarisch
Augsburg ist als Friedensstadt ein Vorbild für ein friedliches Miteinander. Dafür haben wir die besten Voraussetzungen. Unsere Stadt ist bunt, vielfältig und voller Lebensqualität. Hier begegnen sich Menschen mit und ohne Religionszugehörigkeit, verschiedenen Hautfarben und Geschlechtern. An unseren Schulen bringen Kinder unterschiedlichster Herkunft ihre Geschichten und Biografien ein. In unserer Stadt leben Familien, in denen über drei Generationen hinweg verschiedene Religionen und Sprachen durch Partnerschaft und Ehe zusammengekommen sind. In einer offenen Stadtgesellschaft darf die Identität eines Menschen kein Grund sein, sie oder ihn schlechter zu stellen, auszugrenzen oder gesellschaftlich abzuwerten. Wir streiten für eine vielfältige und inklusive Gesellschaft, in der alle Menschen ohne Angst verschieden sein können. Antidiskriminierungspolitik ist dabei keine Nischenpolitik, sondern wahrt den im Grundgesetz festgeschriebenen Gleichheitsgrundsatz und damit den Kern der Demokratie. Voraussetzung dafür ist, dass Menschen, ohne sie darauf zu reduzieren, in ihren Identitäten – seien sie religiös, geschlechtlich oder anders begründet – anerkannt, repräsentiert und beteiligt werden.
Wir Grüne stehen für eine Gesellschaft, in der jede und jeder sicher und selbstbestimmt leben und lieben kann. Es geht nicht um bloße Vielfalt und ein reines Nebeneinander. Es geht um Einheit und Gemeinsamkeit in Vielfalt.
7.2 Integration schafft Zusammenhalt
Vielfalt ist eine Ressource in unserer Gesellschaft. Unser Ziel ist die gleichberechtigte Teilhabe durch eine gelebte Willkommens- und Anerkennungskultur in der Friedensstadt Augsburg. Es ist wichtig, die Offenheit der Gesellschaft für neue Menschen zu stärken und Willkommenskultur zu fördern. Unsere Offenheit muss sich darin widerspiegeln, dass wir Neu- Augsburger*innen auf Augenhöhe begegnen.
Die Förderung und Gestaltung von Diversität und Zusammenhalt ist Grundlage unserer Integrationspolitik. Menschen in Augsburg in erster, zweiter oder dritter Generation eine Chancengleichheit zu ermöglichen, ist die Herausforderung. Mit der Einrichtung des Büros für Migration, Interkultur und Vielfalt in der vergangenen Wahlperiode haben wir einen wichtigen Schritt dafür gemacht. Bedeutende Projekte wie die muslimische Seelsorge Augsburg (MUSA), die Einrichtung einer Bildungsberatung für Neuzugewanderte oder das Integrationsentwicklungskonzept wurden ausgebaut oder auf den Weg gebracht. Nun gilt es, diese Projekte weiterzuentwickeln und die Chancengleichheit von Menschen mit Migrationsgeschichte weiter zu stärken. Denn: Grüne Integrationspolitik setzt seit jeher auf gleiche Rechte und gleichberechtigte Teilhabe aller in dieser Gesellschaft.
Grüne Ziele für die Integration:
Langfristige Integration braucht Konzepte und Ideen: Wir Grüne haben uns dafür eingesetzt, dass in Augsburg ein Integrationsentwicklungskonzept auf den Weg gebracht wurde. In dem Konzept werden zunächst die grundlegenden Rahmenbedingungen für einen respektvollen und gleichberechtigten Umgang zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund festgelegt und beschrieben. Als Basis dient das für alle geltende Grundgesetz. Das Integrationsentwicklungskonzept definiert darüber hinaus gemeinsame Ziele und Werte unserer Friedensstadt. Es dient als Handlungsleitlinie für die Integrationsarbeit der Stadt und spricht Empfehlungen aus. Wir Grüne setzen uns dafür ein, dass das Integrationsentwicklungskonzept gemeinsam mit der vielfältigen Stadtgesellschaft erarbeitet und vollumfänglich umgesetzt wird. Denn Integration muss von und mit allen gestaltet werden.
Integration bedeutet auch vielfältige Bürger*innenbeteiligung: Bürger*innenbeteiligung in Augsburg bedeutet für uns Grüne: Alle Menschen in Augsburg kommen gleichermaßen zu Wort, jede Meinung ist gefragt und wichtig. Wir Grüne setzen uns deshalb dafür ein, dass Menschen mit Migrationsgeschichte bei Bürger*innenumfragen, Stadtteilgesprächen oder anderen Angeboten zur Mitgestaltung stärker eingebunden werden. Auch aus diesem Grund wollen wir die interkulturelle Öffnung der Stadtverwaltung weiter stärken und institutionalisieren. Interkulturelle Kompetenz soll für städtische Angestellte einen hohen Stellenwert haben.
Integrationsbeirat unterstützen: Der Integrationsbeirat wurde in der letzten Wahlperiode reformiert und gestärkt. Dadurch hat er nun eine institutionalisierte Brückenfunktion zwischen Bevölkerung und Politik. Wir setzen uns dafür ein, dass der Integrationsbeirat umfassende Unterstützung erfährt und seine Anliegen wirkungsvoll und unabhängig in den Stadtrat einbringen kann.
Leuchtturmprojekte stärken: Wir Grüne wollen, dass die Stadt Augsburg vorbildliche Organisationen und Projekte wie Tür an Tür, die Wohlfahrtsverbände oder das Grandhotel Cosmopolis strukturell und finanziell noch besser unterstützt. Augsburg ist über die Stadtgrenzen hinaus für gute Integrationskonzepte und Integrationsarbeit unterschiedlicher Träger bekannt. Diese Arbeit muss auch von Seiten der Politik mehr anerkannt werden.
Integration ganzheitlich sehen: Wir wollen gute Bedingungen für alle Menschen in dieser Stadt. Für ein friedliches Miteinander sind bezahlbarer Wohnraum, Schulen mit guter Ausstattung und ausreichenden Lehrkräften zentral wichtig.
Stärkung der Antidiskriminierungsarbeit: Menschen, die diskriminiert werden, brauchen Beratung und das möglichst vor Ort und durch geschulte Fachleute. Ausgehend von der Arbeit im Einzelnen kann eine Antidiskriminierungsberatung außerdem Impulse für institutionelle und strukturelle Veränderungen geben. Diskriminierendes Verhalten darf sich nicht verfestigen. Augsburg muss außerdem eine Anlaufstelle zur Erfassung von diskriminierender Praxis durch die städtischen Behörden haben.
Vielfalt sichtbar machen – auch in Führungspositionen: Trotz der Vielfalt in unserer Stadtgesellschaft dominieren in Führungspositionen weiterhin männliche Augsburger ohne Migrationshintergrund. Wir wollen mehr Migrant*innen und mehr Frauen an der Spitze von Verwaltung, Schulen und öffentlichen Unternehmen, um die Vielfalt noch sichtbarerer zu machen, und damit unsere Stadt ihr ganzes Potenzial entfaltet. Wir wollen verpflichtende Diversity-Strategien und -Konzepte für die städtische Verwaltung, Bildungseinrichtungen und Tochterunternehmen wie Stadtwerke und Stadtsparkasse.
7.3 Asyl in Augsburg
Das Thema Flucht betrifft uns hier in Augsburg unmittelbar. 2015 kamen 3.000 Menschen auf der Suche nach Sicherheit und einer neuen Heimat in unserer Stadt an. Ziel Grüner Politik ist es, eine Willkommenskultur zu etablieren, die ein friedliches Miteinander und ein gutes gemeinsames Leben in unserer Stadt ermöglichen. Wir Grüne wollen Benachteiligte stärken und Minderheiten schützen. Wir wollen eine Integrationspolitik, die unsere gesamte Stadtgesellschaft stärkt.
Grüne Ziele für eine gelungene Asylpolitik:
Willkommensbehörde: Wer Teil dieser Gesellschaft werden soll, braucht Zugänge, Rechte und muss auch die Pflichten kennenlernen – und zwar von Anfang an. Ausländerbehörde, Jobcenter und Sozialamt sollen die Neu-Ankommenden aus einer Hand beraten. Wir Grüne wollen eine Augsburger Willkommensbehörde einrichten, die sich durch interkulturelle Kompetenz auszeichnet, zielgerichtet Erstberatung durchführt und auf vertiefende Beratungsstrukturen verweist.
Dezentrale Unterbringung: Wir Grüne setzen uns für die dezentrale Unterbringung von Geflüchteten ein. Wir befürworten kleine Wohneinheiten mit guter Betreuung. Wir legen großen Wert darauf, dass für Frauen und Mädchen gesonderte Unterkünfte geschaffen werden. Denn sie sind in besonderem Maße von Gewalt bedroht.
Integration beginnt am Tag des Ankommens: Die meisten Geflüchteten verfügen über keinerlei Deutschkenntnisse, keinerlei Kenntnisse von deutschen Behörden oder der deutschen Kultur. Mit der App „Integreat“ bekommen sie zentrale Informationen über Deutschland – und zwar in ihrer Landessprache. So kann Integration bereits am Tag des Ankommens beginnen. Denn wir Grüne sind der Meinung: Wer Teil unserer Gesellschaft werden soll, braucht Unterstützung und Informationen von Anfang an. Das erleichtert das Ankommen und die Integration.
Beratung unterstützen: Wir Grüne wollen weiterhin gut etablierte Beratungsstellen wie das ZIB (Zentrum für interkulturelle Beratung) und das interkulturelle Zentrum in der Kresslesmühle unterstützen. Mit der Einrichtung der Bildungsberatung in der Kresslesmühle haben wir eine gute Anlaufstelle für Neu-Augsburger*innen geschaffen. Diese gilt es auszubauen, zu institutionalisieren und mit anderen Bildungsangeboten gut zu verknüpfen.
Hilfe zur Selbsthilfe: Wir Grüne unterstützen Empowerment Projekte. Die Erfahrungen von Menschen mit Flucht und Migrationsgeschichte müssen in die Integrationsarbeit einbezogen werden. Beispielhaft ist die Willkommenstour, bei der Geflüchtete Stadtführungen für andere Flüchtlinge veranstalteten oder das Projekt “Kerle”, welches jungen Geflüchteten die Rolle der Frau in unserer Gesellschaft vermittelt. Solche Formate müssen weiterhin unterstützt und ausgebaut werden.
Solidarity Citys und sichere Hafenstadt: Augsburg tritt dem Europäischen Netzwerk Solidarity Citys bei. Im Verbund mit vielen europäischen Städten können wir mehr Druck für eine faire und humane Verteilung von Geflüchteten in Europa ausüben. Augsburg muss Sicherer Hafen werden. Denn wir Grüne können und wollen dem Sterben im Mittelmeer nicht tatenlos zusehen und Solidarität fängt dort an, wo wir leben.
Interkulturelle Unterstützung: Wir wollen Geflüchteten Unterstützung bei den Fragen des täglichen Lebens zusichern. Dazu gehörte Gesundheit, Interkulturelle Medizin, Traumatherapie-Angebote, Sicherheit durch Arbeitsangebote, soziale und kulturelle Teilhabe.
7.4 Kulturelle Vielfalt leben
Kunst und Kultur stiften Identität, vermitteln Bildung und fördern die Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit und unserer Gegenwart. Kunst und Kultur zeigen Vielfalt und Fülle. Kultur ist der Motor für Denkanstöße über unsere Gesellschaft und bietet den Freiraum, der für ein Nachdenken jenseits der herrschenden Verhältnisse nötig ist. Sie macht Augsburg zur attraktiven und lebenswerten Stadt. Die Augsburger Kulturszene ist vielfältig und auf einem hohen künstlerischen Niveau. Neben den städtischen und staatlichen Einrichtungen gibt es eine aktive freie Szene. Die vielfältige Augsburger Kultur wollen wir erhalten, nachhaltig stärken und partizipativ gestalten. Städtische Kulturpolitik muss diese Blickrichtung vor Augen haben, wenn sie den Rahmen für die Entfaltung der Kultur ermöglicht und schafft. Die im Grundgesetz verankerte Kunstfreiheit ist gerade jetzt – wo mehr in die tatsächliche Gestaltung der Kunst und Kultur eingegriffen wird – die Grundlage unser Augsburger Kulturpolitik.
7.5 Kulturorte öffnen
Wir Grüne wollen, dass Kulturorte für alle zugänglich sind und Hemmschwellen abgebaut werden. Sie sollen mehr Augsburger*innen Impulse für Neues geben. Denn das kulturelle Gedächtnis der Vergangenheit formt die Zukunft. Dazu müssen die städtischen Kulturinstitutionen wie Museen und Theater noch mehr Teil des öffentlichen Stadtraums werden, und die Menschen müssen dort mitmischen können.
Grüne Ziele für die städtischen Kulturorte:
Kostenloser Eintritt in alle Dauerausstellungen der städtischen Museen: Wir schaffen den Eintritt in Dauerausstellungen ab. So kann das Schaezlerpalais zur kreativen Pause am Samstag einladen und alle Augsburger*innen können diesen Teil der Stadtgeschichte erfahren.
Museumsarbeit mit allen: Wir Grüne wollen, dass sich die Menschen bei der Gestaltung von Kunst und Kultur viel stärker einbringen und dass Museumsarbeit nicht nur für alle, sondern auch mit allen gemacht wird. Ein Beispiel dafür ist die Ausstellung im Augsburger TIM, „Utopien einer vielfältigen Stadt“, bei der zahlreiche Akteure unserer Stadt die Ausstellung mitgestaltet haben. Um mehr Anknüpfungspunkte für die gesamte Stadtgesellschaft zu liefern, wird die Taskforce Stadtgeschichte in den städtischen Museen gegründet, die als Außenbootmotor eine stärkere Verknüpfung mit der Stadtgesellschaft und anderen Kulturinstitutionen darstellt.
Staatstheater als offenes Haus: Zur Generalsanierung des Staatstheaters fand auf unsere Initiative hin ein umfassender Beteiligungsprozess statt. Das Staatstheater als offenes Haus muss bei der baulichen Realisierung Priorität haben. Wir fordern weiterhin die inhaltliche Öffnung des Staatstheaters und eine Beteiligung der Stadtgesellschaft beispielsweise durch die Vernetzung mit der freien Szene.
Qualität sichern: Das hohe Niveau der Augsburger Kulturlandschaft muss erhalten bleiben. Dafür brauchen die städtischen Kulturinstitutionen und die freie Szene personelle und finanzielle Ressourcen. Wir sind ein verlässlicher Partner für alle Kulturakteure und lassen die Kultur nicht in der nächsten Sparrunde unter die Räder kommen.
Impulsgeber städtische Festivals: Die städtischen Festivals wie das Brechtfest und das Friedensfest sind Impulsgeber für die städtischen Kulturaktivitäten. Wir wollen diese Strukturen verstetigen, denn Festivals stellen ein niederschwelliges Angebot der Kultur für alle Augsburgerinnen und Augsburger dar.
Kulturelle Teilhabe ermöglichen: Durch die inhaltliche Öffnung der Kultureinrichtungen erreichen wir mehr Augsburger*innen. Für eine kulturelle Teilhabe mit kleinem Geldbeutel versuchen wir noch mehr Kulturinstitutionen für die Beteiligung am Kultursozialticket zu begeistern und machen diese Beteiligung zur Verwendung jeglicher finanzieller Kulturförderung.
Faire Honorare zahlen: In der Kulturszene werden oft Honorare unter dem Mindestlohn bezahlt. Wir setzen uns dafür ein, dass faire Honorare im Rahmen städtischer Aufträge an Künstler*innen gezahlt werden.
7.6 Kultur ist Identität
Kunst und Kultur sind und waren neben der ästhetischen Dimension immer politisch und haben der Gesellschaft von jeher den Spiegel vorgehalten. Gerade in Zeiten zunehmender extremistischer Tendenzen und neuer populistischer Bewegungen steht Kultur für eine Auseinandersetzung um Werte, Haltungen und Einstellungen in unserer Stadt. Kultur, so wie wir Grüne sie verstehen, soll nicht nur leise betonen, dass sie für eine offene Gesellschaft steht, sondern laut und sichtbar dafür eintreten.
Grüne Ziele identitätsstiftender Kultur:
Erinnerungskultur: Wir Grüne wollen den Augsburger Weg fortführen. Mit Stolpersteinen und Erinnerungsbändern wird in der gesamten Stadt an Menschen in unserer unmittelbaren Nachbarschaft erinnert, die von den Nationalsozialisten verfolgt und getötet wurden. Wie die Familie Lossa in der Wertachstraße oder die Familie Arnold in der Hochfeldstraße. Wir setzen uns dafür ein, dass die noch weißen Flecken in der Augsburger Stadtgeschichte während der NS-Zeit aufgearbeitet werden. Dazu gehört die kritische Auseinandersetzung mit belasteten Straßennamen.
Halle 116 als Denk- und Erinnerungsort einrichten: Wir Grüne haben uns dafür eingesetzt, dass die Halle 116 von der Stadt Augsburg gekauft wurde. Wir wollen, dass dort sukzessive ein Denk- und Erinnerungsort entsteht, der daran erinnert, dass hier seit 1944 ein Außenlager des KZ Dachau war und dort Häftlinge hingerichtet wurden. So werden das “Nie wieder!” und die Errungenschaften der Demokratie an diesem heute immer noch authentischen Ort des NS-Terrorregimes erfahrbar.
7.7 Kultur braucht Räume
Kultur und Kreativität entsteht nicht aus dem Nichts heraus. Kreativität braucht Räume und finanzielle Unterstützung. Wir Grüne unterstützen die Kreativwirtschaft und stärken die freie Kulturszene. Bei uns gibt es ein kooperatives Miteinander der städtischen Kulturinstitutionen und der freien Szene. Die Vernetzung der freien Szene mit den etablierten Kulturinstitutionen muss verstetigt und ausgebaut werden. Die Förderung der Stadt muss immer wieder offen sein für neue Initiativen und Aktionen. Temporäre Aktionen der Kulturszene im öffentlichen Raum müssen ermöglicht werden.
Grüne Ziele für mehr Kultur in der Stadt:
Stadtteile stärken: Kultur soll in allen Stadtteilen stattfinden und sich nicht auf die Innenstadt beschränken. Die städtischen Institutionen sind in den Stadtteilen aktiv. Wir fördern dezentrale Kulturevents und Stadtteilzentren. Wir unterstützen die temporäre Nutzung des öffentlichen Raums für Kulturevents. Wir wollen Kultur-Streetwork, um allen Augsburger*innen einen Zugang zu Kultur zu ermöglichen.
Öffnung der Kulturinstitutionen: Eine Nutzung der Räume der städtischen Kulturinstitutionen durch die freie Kulturszene muss einfacher sein. Unsere städtischen Kulturinstitutionen sind offen für Kooperationen mit der freien Kulturszene. Unser Staatstheater ist nicht nur Spiel-und Begegnungsort für ein festes Ensemble, auch die freie Augsburger Kulturszene hat einen festen Platz in den Planungen des Staatstheaters.
Freie Szene stärken: Neben der Öffnung der städtischen Kulturinstitutionen wollen wir Grüne die freie Kulturszene Augsburgs durch die Schaffung von dauerhaften oder temporären Räumen weiter stärken. Das Gaswerk muss schrittweise zum Kreativwerk umgebaut werden.
Urban Culture – Graffiti im Straßenbild: Die öffentlichen Spraywände sind ein großer Erfolg für alle. Illegale Graffitis werden vermieden. Künstler*innen können in Ruhe schöne Werke schaffen, und langweilige Betonwände werden zu Freiluft-Galerien für alle Passant*innen. Wir setzen uns weiter dafür ein, dass mehr Flächen bereitgestellt werden. Die besprayten swa-Trafo-Häuschen beweisen, dass dies eine Bereicherung für die Stadt ist.
DIY made in Augsburg: Gemeinnützige Vereine sorgen dafür, dass kulturelle Teilhabe nicht an ein gewisses Einkommen gebunden ist. Orte wie das Grandhotel Cosmopolis, das Kulturcafé Neruda, die Bike-Kitchen, der Provino-Club und viele weitere leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Stadtgesellschaft. Gleichzeitig leiden viele dieser Orte sowohl unter finanzieller Not als auch unter strenger Regulierung. Wir wollen diese Vereine unterstützen und insbesondere bestehende und neue Vereine bei der Suche nach Räumlichkeiten unterstützen, denn wir stehen zur Do it Yourself (DIY)-Kultur made in Augsburg.
Kultur bei der Stadtentwicklung von Anfang mitdenken: Bei Planungen von neuen Vierteln wird die Kultur von Anfang an mitgedacht. Investor*innen von Grundstücken müssen einen Teil für die kulturelle Infrastruktur in einem Stadtviertel bereitstellen.
7.8 Kultur ist Bildung
Beim Story-Walk mit dem kleinen Bären die Stadt erforschen, im Theater etwas über das Augsburger Wasser lernen oder im Museum auf Spurensuche gehen – Augsburg hat mit seinen Bibliotheken, seinen Theatern und Museen viel zu bieten. Die Beschäftigung hiermit bildet die Grundlage für die Entwicklung von Kreativität und Fantasie sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. Wir Grünen wollen, dass diese kulturellen Güter gerecht verteilt werden und für alle zugänglich sind.
Grüne Ziele für kulturelle Bildung:
Ausbau der Museums- und Theaterpädagogik: Wir wollen die Museumspädagogik und Theaterpädagogik verstärken, denn die Beschäftigung mit der Kultur bildet oft die Grundlage für die Entwicklung von Kreativität, Fantasie und Kommunikationsfähigkeit.
Orte für kulturelle Bildung schaffen: Wir unterstützen freie Kinder- und Jugendtheater und Kulturzentren. Wir schaffen mit neuen Leseinseln und Stadtteilbüchereien neue Orte der kulturellen Bildung. Wir stärken das Abraxas als Ort der kulturellen Bildung und setzen uns für das sogenannte „Platzhaltergebäude“ neben dem Abraxas ein, das als Probebühne für die im Abraxas auftretenden Kinder- und Jugendtheater und Aktivitäten der kulturellen Bildung notwendig ist.
Fördertopf für kulturelle Bildung: Kulturelle Bildung muss in unseren Schulen möglich sein und darf nicht an den dafür notwendigen – aber oft geringen Geldmitteln – scheitern. Der Fördertopf KS.AUG für kulturelle Bildung wird aufgestockt. Zusätzlich wird ein neuer Fördertopf beim Kulturamt für weitere Projekte im Bereich der kulturellen Bildung, die nicht explizit schulverbunden sind, eingerichtet.
7.9 Augsburg – UNESCO Weltkulturerbe
Augsburgs Wasserwirtschaft ist UNESCO Weltkulturerbe. Wir freuen uns über diese großartige Auszeichnung! Wir müssen uns nun auf den Weg machen, dieser Auszeichnung auch in der täglichen Vermittlungs- und Kulturarbeit gerecht zu werden. Mit dem Weltkulturerbetitel wollen wir die Augsburger*innen und Tourist*innen auf die Bedeutung der Ressource Wasser in unserer Stadt, Natur und Kulturlandschaft aufmerksam machen.
Augsburg hat seit Jahrhunderten gutes Wasser sowie eine gute Wasserinfrastruktur und -technik. In anderen Regionen der Welt spitzen sich dagegen die Konflikte um ausreichendes und gutes Wasser zu. Auch diese Dimension des Weltkulturerbetitels wird im noch zu errichtenden UNESCO Weltkulturerbezentrum deutlich werden. Wir wollen, dass die Bildung für nachhaltige Entwicklung dort eine zentrale Rolle spielt.
Grüne Ziele für die UNESCO Welterbestadt Augsburg:
UNESCO Welterbezentrum: Im noch zu errichtenden UNESCO Welterbezentrum spielen die Bildung für nachhaltige Entwicklung, die Frage des Umgangs mit unseren natürlichen Ressourcen und die Konflikte, die um die Ressource Wasser in Zukunft geführt werden, eine zentrale Rolle.
Welterbetitel nachhaltig füllen: Wir wollen, dass der UNESCO Welterbetitel für die Augsburger*innen und Tourist*innen nachhaltig erfahrbar wird. Veranstaltungen der Stadt dürfen dabei nicht nur Eventcharakter haben, sondern binden die Bürger*innen mit ein.
7.10 In Augsburg wird gefeiert – nachhaltig!
Beim Mozartfest, beim Modularfestival oder beim Friedensfest zeigen die Augsburger*innen, wie sehr sie ihre kulturelle Vielfalt leben und feiern wollen. Wir wollen, dass diese Festivals noch nachhaltiger werden. Inhaltlich ist dafür entscheidend, dass sie nicht nur Eventcharakter haben. Organisatorisch macht es das Augsburger Modular-Festival vor: Seit 2011 hat sich das größte gemeinnützige Jugend- und Popkulturfestival in unserer Region die Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben und nach und nach alle Ziele realisiert. Zudem setzt das Festival auf Partizipation – für uns Grüne ein weiterer wichtiger Aspekt für nachhaltige Stadtevents. Wir wollen, dass in Zukunft weiterhin viel in Augsburg gefeiert wird – aber nachhaltig.
Grüne Ziele für Feste in der Stadt:
Nachhaltige Festivals: Unser Ziel ist, alle städtischen Festivals organisatorisch nachhaltig zu gestalten. Das bedeutet: Der CO2-Ausstoß wird systematisch reduziert, Müll wird vermieden, es gibt Ökotoiletten, Wasser wird gespart, Mehrweg-Geschirr ist Pflicht, Einweggeschirr ist ein No-Go, die Besucher*innen werden gebeten mit Bahn oder Bus anzureisen und es werden kostenlos Fahrräder für kurze Strecken zur Verfügung gestellt. Regionale, ökologische und soziale Partner*innen werden bevorzugt.
7.11 Sport verbindet die Menschen
Sport, Bewegung und Spiel bauen Brücken und knüpfen Verbindungen zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Alters. Sport leistet einen wichtigen Beitrag zur Integration und trägt dazu bei, Chancengerechtigkeit herzustellen. Kinder und Jugendliche lernen im Sport Fairness und Teamgeist und den Umgang mit Erfolg und Misserfolg. Wir Grüne wollen daher, dass Sport, Bewegung und Spiel für alle leicht zugänglich sind, das darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig sein.
Wir Grüne unterstützen Sport, Bewegung und Spiel in seiner ganzen Bandbreite in Augsburg. Denn Sport ist mehr als die klassischen Sportarten im Sportverein oder professioneller Spitzensport. Es geht um das Spielen auf der Straße und auf dem Spielplatz, um Bolzplätze, Skaterbahnen und geöffnete Pausenhöfe. Es geht um Bewegung im Alltag, um Sport im Wald, in Grünanlagen und im öffentlichen Raum. Es geht um Fitness von Kindern, Jugendlichen und Älteren, um Bewegung von Menschen mit und ohne Behinderung. Wir Grüne wollen die Sportstadt Augsburg in all dieser Breite an Sport-, Bewegungs- und Spielmöglichkeiten nach vorn bringen.
Grüne Ziele für den Sport:
Bewegung und Sport überall in der Stadt: Der öffentliche Raum sollte so gestaltet sein, dass Sport, Bewegung und Spiel für alle Altersgruppen möglich sind. Wir Grüne wollen vor allem ortsnahe und kostenlose Bewegungsangebote. Schulhöfe sollen entsprechend gestaltet und geöffnet sein, um als Spiel- und Bewegungsraum im Quartier zur Verfügung zu stehen.
Ein 50-Meter-Hallenbad für Augsburg: Bäder sind für uns ein Gut der öffentlichen Daseinsvorsorge. Wir wollen unsere Bäder sanieren und ausreichend Wasserfläche zum Schwimmen für Bürger*innen, Vereine, Schulen und Hochschulen zur Verfügung stellen. Allen Bürger*innen wollen wir die Teilnahme an Schwimmkursen ermöglichen, um das Schwimmen zu erlernen. Wir unterstützen die Forderung für ein 50-Meter-Becken.
Chancengerechtigkeit durch Sport: Sport, Bewegung und Spiel sind für alle Menschen gut. Wir unterstützen daher niederschwellige Angebote wie “Stark durch Bewegung”. Solche Angebote schaffen Zugänge zum Sport und ermöglichen direkt im Quartier Bewegung. Gerade in Kindergärten und Schulen haben Spiel, Bewegung und Sport eine große Bedeutung. Wir wollen daher den Ausbau von Sportangeboten an Schulen – sowohl im Schulsport als auch im Rahmen der Nachmittagsangebote. Wir unterstützen Schulen mit dem Profil Sport und begrüßen Initiativen von Sportvereinen, die mit Schulen kooperieren und dort Sportangebote ermöglichen.
Integration durch Sport: Die Integration von Migrant*innen ist eine vorrangige Aufgabe in Augsburg, zu der auch der Sport einen wichtigen Beitrag leisten kann. Wir setzen uns dafür ein, die Handlungsempfehlungen der Augsburger Sport- und Integrationssurvey (ASIS) im Rahmen des Integrationskonzeptes umzusetzen. Projekte wie “in safe hands”, die Integration durch Sport fördern, unterstützen wir.
Inklusion im Sport: Menschen mit Behinderung müssen zum Sport einen gleichberechtigten Zugang haben. Daher wollen wir Grüne inklusive Sportangebote weiterentwickeln und an die speziellen Anforderungen von Menschen mit Behinderung anpassen. Dazu gehören barrierefreie Umkleiden, Sanitäranlagen, Spiel- und Sportflächen sowie Zugänge zu Sportstätten.
Nachhaltigkeit im Sport: Wir setzen uns dafür ein, dass beim Sport Umweltschutz und Klimaschutz Hand in Hand gehen. Wir lehnen Bodenbeläge auf Sportplätzen ab, die umweltschädlich sind oder Feinstaub absondern. Wir wollen energetisch sanierte Sportanlagen, die mit Bahn oder Bus gut erreichbar sind. Wir wollen Solardächer auf Sportanlagen.
Sport und Rassismus: Sport vermittelt Werte wie Fairness, Toleranz und Respekt und kann Vorurteile abbauen. Wir unterstützen daher Projekte, die sich gegen Rassismus, Diskriminierung und Gewalt im Sport wenden wie die Fußball-Fanprojekte.
Sportvereine stärken: Wir Grüne wollen, dass in der Sportstadt Augsburg neben dem Spitzensport vor allem kleinere Vereine im Viertel gefördert werden. Denn wir befürworten die Stadt der kurzen Wege. Mit Vereinen im Stadtteil stärken wir das Quartier und das Engagement und den Zusammenhalt vor Ort.
7.12 Die Hälfte der Macht den Frauen!
Wir Grüne treten dafür ein, Zeit, Macht, Geld und Chancen zwischen Frauen und Männern gerecht zu teilen. Die Hälfte der Macht den Frauen. Also gleicher Lohn für gleiche Arbeit, mehr Frauen als Chef*innen und ein praktikables Alltagsmodell für alle, die Beruf und Familie vereinbaren wollen. Das sind unsere Ziele. Mit weniger sind wir nicht zufrieden.
Wir Grüne sagen zudem deutlich: Null Toleranz bei Gewalt gegen Frauen! Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist ein gleichbleibend großes gesellschaftliches Problem. Nach wie vor sind vor allem Frauen Opfer sexualisierter und häuslicher Gewalt. In diesem Zusammenhang ist das eigene Zuhause oft der gefährlichste Ort für sie. Wir Grüne wollen diese Gewalt entschieden bekämpfen.
Wir sagen das so klar und unmissverständlich, denn uns fällt auf: Trotz 100 Jahre Frauenwahlrecht und trotz vieler Verbesserungen für Frauen hat sich seit Jahrzehnten wenig geändert. Frauen in Bayern verdienen immer noch 26 Prozent weniger als Männer und sind in Führungspositionen kaum vertreten. Die Forderung nach Gleichberechtigung ist mittlerweile quasi ein „Klassiker“ geworden. Und Gewalt an Frauen ist ein nach wie vor existierendes Problem. Wir Grüne wollen das endlich ändern. Wir wollen in Sachen Gleichberechtigung wieder mehr Fahrt aufnehmen, wir wollen jetzt handeln! Damit unsere Töchter nicht die gleichen Kämpfe austragen müssen wie ihre Mütter und Großmütter. Denn Lösungen sind bereits vorhanden.
Wohnen ist ein Grundbedürfnis, auch und besonders, wenn das Leben einen aus der Bahn wirft. Wir Grüne befürworten daher die Sanierung und den Ausbau bestehender städtischer Wohnheime für obdachlose Frauen.
Das Thema preiswertes Wohnen ist besonders für Frauen zentral. Sie sind häufiger alleinerziehend oder von Altersarmut betroffen als Männer. Und deshalb sind sie und ihre Kinder besonders auf günstige Wohnungen angewiesen. Wir Grüne wollen, dass die Stadt Augsburg gezielt Wohnprojekte für Frauen fördert und unterstützt.
Grüne Ziele für mehr Gleichberechtigung von Frauen:
Frauen an die Spitze – Frauen in Führungspositionen: Wir sind überzeugt, dass unsere Gesellschaft die Arbeitsweise von Frauen braucht, ihre Sicht auf die Dinge und ihre Erfahrungen. Die Stadt Augsburg ist Arbeitgeberin: In ihrer Verwaltung und in den Betrieben mit städtischer Beteiligung arbeiten viele Frauen, meist jedoch im sogenannten „Mittelbau“, also nicht in Führungspositionen. An diesem Punkt setzen wir Grüne an. Wir wollen Frauen ermutigen und dabei unterstützen, sich für Führungspositionen zu bewerben. Dies geschieht mit Mentoring-Programmen, Frauen-Stärkungskonzepten, Empowerment und Vernetzung. Denn wir wollen mehr Frauen an der Spitze.
Gute und flexible Arbeit: Die Arbeitswelt verändert sich derzeit sehr schnell – wir wollen sie so gestalten, dass Frauen und Männer davon profitieren. Wir wollen die Rahmenbedingungen verändern, damit Beruf und Familie besser vereinbar sind, für Frauen und für Männer. Zwei Personen, die sich gemeinsam um eine Führungsposition bewerben und sie gemeinsam ausüben? Das geht mit Tandembewerbungen und einer cleveren Mischung aus geteilten und sich überschneidenden Aufgaben! Homeoffice, Jobsharing und Sabbatjahre? Natürlich! Wir Grüne wollen den Wandel der Arbeitswelt. Wir wollen eine flexible, gerechte Arbeitswelt. Zu den verbesserten Rahmenbedingungen gehören natürlich auch gute Ganztags-Kitas und -Schulen. Diesen Wandel zu organisieren, zu koordinieren und umzusetzen ist eine Aufgabe, die wir leisten können und leisten wollen. Jetzt!
Hilfe für von Gewalt Betroffene: Beratung, Information und ein Zufluchtsort sind die wichtigste Hilfe für Frauen in Not. Wir Grüne wollen deshalb die bestehenden Einrichtungen in Augsburg, wie das Frauenhaus, Wildwasser (Fachberatung gegen sexualisierte Gewalt an Mädchen und Frauen), via (Anlaufstelle für Wege aus der Gewalt), SOLWODI (Solidarität mit Frauen in Not) und das Traumahilfe-Netzwerk Augsburg und Schwaben weiterhin unterstützen. Da der Bedarf größer ist als die vorhandenen Hilfsangebote, wollen wir hier alle Bereiche personell und finanziell ausbauen. Gerade das Frauenhaus in Augsburg soll mehr Plätze erhalten und personell besser ausgestattet sein. Zudem braucht es dringend Lösungen für Wohnungen nach dem Aufenthalt im Frauenhaus.
Frauen in Not: Wir wollen das bestehende Angebot für wohnungslose Frauen ausbauen und die Betreuung und Begleitung im Bereich der Wohnungsvermittlung, der Bewältigung des Alltags und bei psychischen Problemen verbessern. Es hat sich gezeigt, dass die Problemlagen wohnungsloser Frauen komplex sind. Die Wohnungs- und Sozialpolitik muss sich auf diese Problematik einstellen, damit die betroffenen Frauen auf lange Sicht zurück ins Leben finden können. Dafür sind neben adäquatem Wohnraum auch ausreichend Angebote für Suchtberatung, Psycho- und Traumatherapie sowie Arbeitsgelegenheiten besonders wichtig.
Frauenwohnprojekt: Wir Grüne wollen andere Formen des Zusammenlebens erproben und unterstützen. Wir wollen das Konzept Frauenwohnprojekt wiederbeleben und gezielt mit Wohnbauprojekten fördern.
Gendersensible Stadtplanung: Wir Grüne wollen, dass sich die Vielfalt unserer Stadt auch in der Gestaltung unserer Quartiere widerspiegelt. Stadtplanung und Stadtentwicklung müssen ebenfalls ihren Beitrag zu Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit leisten und die Interessen all ihrer Bürger*innen adäquat berücksichtigen.
Gender Mainstreaming: Männer und Frauen haben unterschiedliche Lebensbedingungen, Ansprüche und Bedürfnisse. Wir wollen, dass die unterschiedlichen Perspektiven von Frauen und Männern in allen Politikbereichen und innerhalb der Stadtverwaltung unter den Leitzielen von Gleichstellung und gleicher Teilhabe für beide Geschlechter wahrgenommen und berücksichtigt werden. Es ist zudem erforderlich, in Augsburg geschlechtergerechte Haushaltspolitik umzusetzen (gender budgeting).
7.13 Freiheit und Vielfalt in Augsburg
In einer offenen und gerechten Gesellschaft dürfen Geschlecht, Herkunft, Religion, sexuelle Orientierung, Familienstand, Alter und körperliche Verfassung eines Menschen kein Grund sein, sie oder ihn auszugrenzen oder abzuwerten. Wir Grüne stehen für eine Gesellschaft, in der alle Menschen ohne Angst verschieden sein können. Es geht darum, Menschen in ihrer Identität zu sehen und anzuerkennen. Wir wollen Freiheiten ausbauen und Diskriminierungen abbauen. Wir treten für Akzeptanz, Vielfalt und Selbstbestimmung und mit einer klaren Haltung gegen rechtsextremistische und populistische Strömungen ein.
Grüne Ziele für ein freiheitliches und vielfältiges Augsburg:
Antidiskriminierungsstelle: Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz schützt seit 2006 vor Diskriminierung. Auf Antrag der Grünen erhielt Augsburg 2019 eine Antidiskriminierungsstelle, die Betroffenen hilft, dieses Recht wahrzunehmen. Hier werden Opfer von Diskriminierung zeitnah und vor Ort beraten. Die Stelle achtet zudem darauf, dass sich diskriminierende Praxen nicht verfestigen, sondern sichtbar gemacht, thematisiert und verändert werden. Wir Grüne wollen die Antidiskriminierungsstelle in Zukunft gemeinsam mit den Initiativen weiter ausbauen und in der Stadt fest verankern.
Antidiskriminierungssatzung: Wir wollen, dass Augsburg eine Antidiskriminierungssatzung erlässt, um die Stadt und die Empfänger*innen öffentlicher Zuschüsse zur vollen Gleichbehandlung zu verpflichten. Wer städtische Zuschüsse empfängt, muss sich dazu verpflichten, Menschen nicht wegen Geschlecht, Herkunft, Religion, Familienstand, sexueller Orientierung oder Alter zu diskriminieren. Ausnahmen gibt es nur für den unmittelbaren Verkündigungsbereich (z.B. Pfarramt). Bei Verstößen endet die Bezuschussung.
Regenbogenstadt Augsburg: Wir stehen für eine offene Gesellschaft, in der alle Menschen ohne Angst verschieden sein können. Wir begrüßen den Christopher Street Day (CSD) und setzen uns für eine Sensibilisierung der Gesellschaft für LGBTQIA+ -Rechte und Belange ein, also für die Rechte und den Schutz von homosexuellen, bisexuellen, transsexuellen, transgender, queeren, intersexuellen und asexuellen Menschen. Deshalb wollen wir selbstverständlich auch in Augsburg eine Regenbogenfahne am Rathaus und Regenbogenfähnchen an Straßenbahnen, wenn CSD ist. Wir unterstützen Initiativen wie queer.
Beratungs- und Informationsstelle für queere Fragen: In unserer modernen und pluralistischen Gesellschaft stellt sich für immer mehr Menschen allen Alters die Frage nach der sexuellen Orientierung und der eigenen gender-Identität. Hierfür braucht es professionelle und niederschwellige Beratungsstellen, an die sich Augsburger Bürger*innen mit ihren Fragen vertrauensvoll wenden können. Auch ist die Schulung von städtischen Mitarbeitenden und Fachkräften in der Jugendarbeit und den Schulen für die Bedürfnisse queerer Menschen und dem Umgang damit vonnöten. Dieser Aufgabe wird bisher von städtischer Seite nicht nachgegangen. Wir unterstützen Menschen bei der Findung ihrer Identität und setzen uns für die Aufklärung der breiten Bevölkerung über die Bedarfe der queeren Szene ein. So kann der Diskriminierung von queer entgegengewirkt werden.
Fachstelle für Demokratie-Bildung: Demokratie muss erklärt und geübt werden. Alle Augsburger*innen, beim Kindergartenkind bereits angefangen, sollten kompetent, vernünftig und demokratisch über Fragen ihres Alltags mitentscheiden. Wir Grüne wünschen uns Bürger*innen, die Demokratie können, die mitreden und aktiv für unser Grundgesetz und die darin festgehaltenen Rechte eintreten und die extremistischen Tendenzen aktiv entgegentreten. Wir wollen mehr Bürger*innen für ein Engagement für Demokratie begeistern. Die Fachstelle für Demokratiebildung dient als Ansprechpartnerin der Stadtverwaltung für alle, die sich mit Extremist*innen oder denen auseinandersetzen, die die Errungenschaften unserer Demokratie in Frage stellen und hilft uns mit Bildungsangeboten auf dem Weg zur gelingenden Bürgerbeteiligung.
7.14 Rechtsextremismus aktiv entgegentreten
Gemeinsam mit den Augsburger Bürger*innen, Initiativen und den im Bündnis für Menschenwürde zusammengeschlossenen Organisationen kämpfen wir weiterhin gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit. Wir setzen uns auch künftig dafür ein, dass die Stadt Augsburg eindeutig Position gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus bezieht und mit allen politischen und rechtlichen Mitteln gegen rechte Aufmärsche und andere Manifestationen rechtsradikalen Gedankengutes vorgeht. Wir wollen, dass alle demokratischen Parteien gemeinsam für unsere Demokratie eintreten und rechtsextreme Redewendungen und Hass und Hetze verurteilen und widerlegen.
Mitreden, mitplanen, mitentscheiden: Bürger*innen –beteiligt Euch!
Demokratie ist die Grundlage für unser freies, gerechtes und friedliches Zusammenleben. Demokratie braucht Bürger*innen, die sich einmischen und engagieren. Augsburg benötigt mehr Beteiligung, mehr Transparenz und mehr Kommunikation. Das empfinden wir nicht als störend für den Politikbetrieb, sondern als gewinnbringend, denn Dialog und ein gutes Miteinander verbessern die Qualität politischer Maßnahmen und erhöhen die Akzeptanz.
Wir freuen uns, dass die Bereitschaft, die Beteiligung der Bürger*innen auszubauen, bei fast allen politischen Akteuren zu erkennen ist und über neue Formate nachgedacht wird. Wir wollen keine starre Form von Beteiligung. Entscheidend ist vielmehr der Prozess, eine möglichst große Beteiligung auch von unterrepräsentierten Gruppen wie z.B. Migrant*innen zu erreichen. Die Möglichkeiten für Beteiligung und Engagement sind vielfältig.
Grüne Ziele für Bürger*innen-Beteiligung:
Büro für Beteiligung einrichten: Wir Grüne wollen eine Anlaufstelle für Bürger*innen einrichten, die sich engagieren möchten, ihre Ideen vorbringen oder etwas ändern wollen: das Büro für Beteiligung.
Öffentliche Vorhabenliste: Damit sich Bürger*innen effektiv am Stadtleben beteiligen können, müssen sie sich über die Vorhaben der Stadt informieren können. Zudem müssen Planungsabläufe für alle transparent sein. Deshalb gibt es mit uns Grünen eine öffentliche Vorhabenliste. Hier kann jede*r jederzeit nachschauen, was die Stadt Augsburg wann, wo und wie teuer plant und vor allem, wie man sich jeweils beteiligen kann.
Beteiligung entwickeln: Wir wollen in unserer Stadt die Bürger*innen-Beteiligung institutionalisieren und weiter ausbauen. Das Büro für Beteiligung wollen wir hierfür mit dem richtigen Werkzeugkoffer für Beteiligungsformen ausstatten. Wir wollen je nach Thema, Zielgruppe und Stadtteil die beste Lösung finden. Andere Kommunen haben gute Erfahrungen mit Bürger*innen-Haushalten gemacht, bei denen die Bürgerschaft selbst Prioritäten beim Budget setzt. In einigen bayerischen Städten gibt es Bezirksausschüsse. Auch die Beteiligung von per Losverfahren bzw. Zufallsverfahren ausgewählten Bürger*innen in Beteiligungsräten, Stadtteil- oder Nachbarschaftsparlamenten und bei aufsuchenden Angeboten für z.B. Jugendliche oder Planungswerkstätten in den Stadtteilen erscheinen uns vielversprechend.
Plantreff für städtische Vorhaben: Bei einem Plantreff wird über die Pläne für unsere Stadt, für einzelne Stadtteile, Gebäude oder Plätze öffentlich diskutiert. Schließlich geht die städtebauliche Entwicklung uns alle an. Dabei kommt jede*r zu Wort und kann ihre /seine Ideen einbringen, und es werden Expert*innenmeinungen angehört. Wie erfolgreich so ein moderierter Plantreff sein kann, zeigt derzeit das Projekt Haunstetten Südwest.
Kinder- und Jugendbeteiligung ausbauen: Kinder und Jugendliche wissen sehr genau, was sie wollen. Sie haben ein Recht darauf, dass ihre Wünsche, Interessen und Vorstellungen bei Entscheidungen berücksichtigt werden. Wir Grüne wollen, dass Kinder und junge Menschen sich in Augsburg mehr beteiligen können und bei politischen Entscheidungen mehr Gewicht bekommen – sei es mit Stadtteilbudgets, einem institutionalisierten Austausch zwischen Akteur*innen der Schule, der Jugend und der Verwaltung oder Kinder- und Jugendforen. Hierfür sind Konzepte vorhanden, sie müssen nun konsequent umgesetzt werden.
Open Software: Beteiligung kann offline wie online erfolgen. Wir Grüne wollen digitale Beteiligungsformate strukturiert ausbauen und Bürger*innen mit Online-Abstimmungen in Entscheidungsprozesse stärker einbeziehen.
7.15 Offene Stadtgesellschaft – für ein friedliches und tolerantes Miteinander in einer weltoffenen Stadt
Augsburg ist eine multikulturelle, vielschichtige und weltoffene Stadt. Rücksicht und Toleranz gegenüber Menschen mit unterschiedlichen Lebensentwürfen und kulturellen Prägungen sind Grundvoraussetzungen für ein friedliches Zusammenleben in einer urbanen Gesellschaft. Stadtplanung und strukturelle Rahmenbedingungen leisten einen wesentlichen Beitrag zu einer offenen Stadtgesellschaft, in der die Menschen ihren Lebensort finden ohne sich gegenseitig zu beeinträchtigen.
Obdachlose oder Bettler*innen dürfen sich hier aufhalten wie jede*r andere. Kinder müssen sich bewegen können, draußen sein, laut sein dürfen. Sie brauchen Freiräume zum Spielen. Jugendliche brauchen Treffpunkte, an denen Jugendkulturen entstehen können und die Jugendlichen unter sich sind. Ebenso müssen die Bedarfe älterer Menschen und Menschen mit Einschränkungen berücksichtigt werden.
Der öffentliche Raum – Plätze, Parkanlagen, Fußgängerzonen, Straßen – gehört allen Bürger*innen. Wir Grüne wollen eine Stadtgesellschaft, in der jede und jeder gleichberechtigt teilhaben kann ungeachtet der persönlichen Verhältnisse, solange die Rechte Dritter nicht eingeschränkt werden.
Grüne Ziele für ein friedliches Miteinander:
Aufenthaltsangebote im öffentlichen Raum schaffen: Wir wollen ein Miteinander auf Augenhöhe im öffentlichen Raum. Wir Grüne wollen mehr statt weniger Bänke und dabei Bänke ohne Sitzabtrennungen, außerdem auch Liegestühle zum Ausruhen, zum Bücherlesen und – bei Notwendigkeit – auch zum Übernachten. Verbote und bauliche Maßnahmen zur Verdrängung von Menschen aus dem öffentlichen Blickfeld wie zum Beispiel ein Alkoholverbot oder das Abmontieren von Bänken lehnen wir ab.
Videoüberwachung im öffentlichen Raum eindämmen: Wir wollen eine Stadt, in der sich die Bewohner*innen frei und ungezwungen bewegen können. Videoüberwachungen führen zu verändertem Verhalten und sind oft mit unverhältnismäßigen Eingriffen in das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung verbunden. Überwachung kann nur dort gerechtfertigt sein, wo es immer wieder zu schweren Straftaten kommt.
Unsere Vielfalt ist unsere Stärke – Grüne Ziele
Mut zur Freiheit
Wir wollen Augsburg zu einer starken Regenbogenstadt machen, mit einer Antidiskriminierungsstelle und einer Fachstelle für Demokratiebildung.
Bürger*innen kommen zu Wort
Wir Grüne wollen mehr Bürger*innenbeteiligung. Deshalb schaffen wir gute Grundlagen dafür. Wir informieren in unserer öffentlichen Vorhabenliste, wir sammeln, bündeln und stärken Ideen, Vorschläge und Kritik in unserem Büro für Beteiligung und wir planen und realisieren unsere stadtplanerischen Ziele gemeinsam mit den Bürger*innen beim Plantreff.
Kultur als Kitt der Gesellschaft
Wir setzen uns für die kulturelle Vielfalt in unserer Stadt ein. Wir öffnen die städtischen Kultureinrichtungen und bauen die Angebote für kulturelle Bildung aus.
Frauen unterstützen
Die Hälfte der Macht den Frauen! Wir Grüne treten dafür ein, Zeit, Macht, Geld und Chancen zwischen Frauen und Männern gerecht zu teilen. Das erreichen wir mit mehr Frauen in Führungspositionen, mit gezielten Frauenstärkungskonzepten und einer Flexibilisierung der Arbeitswelt. Frauen in schwierigen Lebenssituationen muss zudem geholfen werden – durch Wohnraum, Beratung und Betreuung.
Integration vom ersten Tag an
Wir Grüne stärken Neuankommende genauso wie Menschen aus der ersten, zweiten und dritten Einwanderer-Generation. Wer Teil unserer Gesellschaft werden soll, braucht Informationen und muss Rechte wie auch Pflichten kennenlernen – und zwar von Anfang an. Wir Grüne wollen eine Willkommensbehörde und gut geplante, langfristige Integrationskonzepte. Wir wollen den Beitritt zur Bewegung Solidarity Cities.